Wanderer in kurzen Hosen und Almhütten, die die Sommersaison verlängern. Dieser Herbst ist in den Alpen bisher nicht nur ungewöhnlich warm, sondern auch ohne Schnee. Ändert sich das nächste Woche?
Wer in diesen Tagen in den Alpen unterwegs ist, kommt mächtig ins Schwitzen. Die Nullgradgrenze liegt bei rund 4000 Meter oder sogar noch höher. Auf der knapp 3000 Meter hohen Zugspitze sank die Temperatur auch in den ersten Oktobertagen nur zeitweise unter den Gefrierpunkt. Nicht anders sieht es auch den Gipfeln der anderen Alpenländer aus.
Hochalpen ohne Schnee
Diese hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen und die Rekordwärme im September ließen den Neuschnee von Ende August bis in die Hochlagen der Alpen wieder tauen. So sind die meisten Gletscher bis in die Gipfellagen ohne Schnee und daher schutzlos der Sonne ausgesetzt.
Gletscherskigebiete geschlossen
Neben den großen Abflussmengen wirkt sich der Schneemangel auf den Gletschern in vielen Gletscherskigebieten der Alpen aus. Zurzeit sind nur in den höchstgelegensten Gebieten wie etwa dem Pitztaler und dem Hintertuxer Gletscher in Österreich, Zermatt und Saas-Fee in der Schweiz sowie auf dem Stilfserjoch in Italien einige wenige Pisten in Betrieb.
In den vergangenen Jahren waren die Gletscher ab 3000 Meter mit frischgefallenem Schnee aus dem September überzogen. Die Skistationen konnten um diese Jahreszeit bereits ein ansehnliches Pistenangebot für den Herbstskilauf zur Verfügung stellen.
Kein Wintereinbruch in Sicht
Auch in den kommenden Tagen ist in den Bergen noch kein Wintereinbruch in Sicht. Das Hochdruckgebiet TORA verwöhnt uns mit viel Sonnenschein. Dabei gibt es auf 2000 Meter bis zu 18 Grad. Die Nullgradgrenze klettert sogar wieder bis auf 4000 Meter und lässt die Gletscher weiter schwitzen.
Erst in Richtung Monatsmitte könnte es einen Kaltlufteinbruch geben. Ob dieser nachhaltig ist und ob es auch bis in mittlere Lage schneien wird, ist derzeit noch offen.
