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2022 warm wie selten - Klimawandel in Deutschland

09:29
7. Dezember 2022

2022 warm wie selten
Jahreszeiten erwärmen sich nicht gleich

Die Sonne geht über einem vertrockneten Feld von Sonnenblumen unter.

Das Jahr 2022 gehört neben 2018 und 2020 zu den wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Klimawandel ist vielerorts sogar sichtbar. Er wirkt sich jedoch sehr unterschiedlich auf die einzelnen Jahreszeiten aus.

Die rasante Erderwärmung durch den Klimawandel ist auch in Deutschland messbar: Seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 ist es bei uns im Mittel 1,6 Grad wärmer geworden. 2022 stellt dabei keine Ausnahme dar.

Trotz des aktuell frühwinterlichen Wetters steht das Jahr 2022 mit einer mittleren Temperatur von derzeit 11,2 Grad noch an der Spitze der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Selbst unter Annahme eines am Ende durchschnittlichen Dezember würde sich das aktuelle Jahr mit 10,5 Grad im Mittel immerhin noch den Platz an der Spitze der wärmsten Jahre mit 2018 teilen.

Die Geschwindigkeit des Temperaturanstieges hat sich in Deutschland sowie auch weltweit seit den 70er-Jahren stark beschleunigt. Mit einer Erwärmung um aktuell 0,4 Grad pro Jahrzehnt könnte bereits 2030 die 2-Grad-Marke des Anstiegs überschritten werden.

Sommer und Winter erwärmen sich am stärksten

Die Erwärmung fällt allerdings nicht in allen Jahreszeiten gleich aus. Während sich besonders die Sommer und Winter stark erwärmen, ist der Anstieg im Frühling deutlich schwächer. Seit etwa 20 Jahren ist der Mittelwert der Temperatur sogar gleichbleibend. Eine der zunächst paradox erscheinenden Ursachen hierfür sind die zuletzt häufig langen Schönwetterperioden im Frühjahr.

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In den Nächten kühlt sich die Luft noch stark ab und senkt somit die mittlere Temperatur. So steigt beispielsweise die Anzahl der Tage mit Bodenfrost seit der Jahrtausendwende in den meteorologischen Frühlingsmonaten März, April und Mai stetig an.

Am stärksten erwärmt haben sich in den letzten 30 Jahren hingegen der Juni und der Dezember mit einem Anstieg um mehr als zwei Grad.

Klimawandel beeinflusst Hitzewellen

Besonders spürbar ist die Erwärmung im Sommer. In Bezug auf Hitzewellen legen Studien mittlerweile einen eindeutigen Zusammenhang zum Klimawandel nahe. Demnach ist das Auftreten von Hitzewellen in einer wärmeren Welt wahrscheinlicher geworden und auch die Intensität der Hitze nimmt zu.

Fakten zum Klimawandel

+ 6

Dies belegen auch die Messdaten für Deutschland: Die Anzahl der heißen Tage mit mehr als 30 Grad haben sich seit den 1950er Jahren über ganz Deutschland gemittelt verdreifacht.

Selbst extrem heiße Tage mit über 40 Grad, welche vorher kaum verzeichnet wurden, treten besonders seit dem letzten Jahrzehnt vermehrt auf. Zuletzt war das im vergangenen Sommer zum Beispiel in Norddeutschland der Fall.

Der Erwärmungstrend ist demnach eindeutig mit Messdaten zu belegen und wird sich auch in Zukunft sehr wahrscheinlich fortsetzen. Aus diesem Grund ist neben der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen zur Begrenzung der weiteren Erwärmung die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ebenso wichtig.

Dazu zählt unter anderem eine bessere Vorbereitung auf Hitzewellen beispielsweise in Form von Hitzeschutzplänen und Konzepten zur optimierten Klimatisierung in Städten.

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