Tentakeln an Wolken - Fallstreifen

Regentropfen oder Schneeflocken können zu Boden fallen, ohne diesen zu erreichen. Sie hinterlassen dann unter den Wolken hängende Schleppen, die als Fallstreifen oder Virga bezeichnet werden.

Der Niederschlag fällt aus einer Wolke und verdunstet noch in der Atmosphäre. Deshalb erreicht er den Erdboden nicht.

Regen oder Schnee können auch sublimieren, das heißt, sie gehen direkt vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand über.

Fallstreifen können nur entstehen, wenn die Luft oder Luftschicht unterhalb der Wolke trocken und relativ warm ist. Allerdings müssen nicht alle Niederschlagsteilchen vollständig verdunsten.

In Mischwolken, wie den Altocumulus-Wolken, frieren die Wassertröpfchen an den Eiskristallen der Wolkenluft an, wodurch sie immer größer werden, bis sie zu kleinen Schneeflocken herangewachsen sind. Dabei werden sie allerdings so schwer, dass sie sich nicht mehr in der Schwebe halten können und zu Boden fallen.

In den trockeneren Luftschichten unter den Wolken verdunsten die Schneeflocken wieder und der Fallstreifen löst sich auf. Sobald der gesamte Vorrat an Wassertröpfchen und Eiskristallen in der Wolke aufgebraucht ist, verschwindet auch die Wolke selbst.

Am Ende bleibt nur noch der aus der Wolke gefallene Niederschlag in Form von weißen Schleiern oder Strähnen zurück. Diese können noch einige Zeit am Himmel treiben.

Fallstreifen zeigen sich als schleier- oder streifenartig herabhängende Schleppen an der Unterseite von Wolken. Oftmals gleichen sie großen Seidenvorhängen. Wenn der Wind mit der Höhe zunimmt, können sie auch gekrümmt und gewellt sein.

Manchmal erscheinen die Fallstreifen als trichterförmige "Quallenwolken". Sie strecken schleppenartige Tentakel der Erde entgegen, die sich aber hoch über unseren Köpfen wieder im Himmel verlieren.

Am häufigsten treten Fallstreifen bei folgenden Wolkentypen auf:

Das Phänomen kann aber auch ohne sichtbare Wolkenformationen beobachtet werden.