Frühaufsteher rätseln dieser Tage über einen auffällig hellen "Stern" am Morgenhimmel. Auch wenn die anderen Sterne längst verblasst sind, ist er immer noch da. Allerdings handelt es sich nicht wirklich um einen Stern.
Der strahlend helle Lichtpunkt über dem Südwesthorizont funkelt nicht, wie Sterne dies tun, sondern leuchtet in ruhigem, gleichmäßigem Weiß. Weil er der Sonne gegenübersteht, kann es sich auch nicht um unseren inneren Nachbarplaneten, die auch als "Morgenstern" bekannte Venus, handeln. Diese steht in Sonnennähe und geht derzeit erst kurz vor der Sonne auf.
Vielmehr handelt sich um den Planeten Jupiter, den größten Planeten unseres Sonnensystems. Der von dichten Wolkenbändern umhüllte Gasplanet erreicht Ende September seine Oppositionsstellung und kommt der Erde dabei besonders nah. Obwohl er fürs bloße Auge dennoch nur ein winziger Lichtpunkt bleibt, kann er in dieser Stellung besonders viel Sonnenlicht reflektieren.
Deshalb erscheint uns der Planet dieser Tage so hell, dass man ihn sogar kurz vor Sonnenaufgang immer noch als blassen Lichtpunkt erkennen kann.
Wer ein Fernrohr hat, kann dagegen gut ein strahlend helles Planetenscheibchen erkennen. Und sogar die vier größten Jupitermonde sind schon mit einfachen optischen Hilfsmitteln zu erspähen. Größere Teleskope in Sternwarten offenbaren noch deutlich mehr: Durch sie kann man Sonnen- und Mondfinsternisse dieser Jupitermonde verfolgen und auf dem Planeten selbst treten die gewaltigen Wolkenbänder hervor.