Zum ersten Mal seit 25 Jahren konnte in dieser Woche auf der Adria bei Triest eine dünne Eisschicht beobachtet werden.
Ein dünner Schleier aus Eiskristallen hat am Dienstagmorgen das Meer im Golf von Triest bedeckt. Die hauchdünne Eisschicht glitzerte in der Bucht von Grignano in der Morgensonne und versetzte die Mitarbeiter des ortsansässigen National Institute of Oceanography and Experimental Geophysics (OGS) in Staunen.
Das Eis war Folge einer starken Inversion, unter der es bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt völlig windstill war. Dadurch konnte sich direkt an der Oberfläche des Meeres eine hauchdünne Schicht besonders kalten Wassers bilden, an dessen Oberseite sich die Eiskristalle entwickelten.
Im TemperaturRadar-Film der vergangenen Tage erkennt man anhand der blauen Farben schön, wie sich die frostige Luft nachts und frühmorgens in den tiefsten Lagen immer mehr ausbreitet. Höher gelegene Bereiche ragen dagegen in die mildere Luft über der flachen Inversion. Tagsüber stiegen die Werte dann überall über den Gefrierpunkt.
Die Forscher gehen davon aus, dass wegen der außergewöhnlichen Windstille ähnliche Prozesse wie bei der Reifbildung für die Eiskristalle auf dem Meer verantwortlich waren. Sie bildeten sich ausschließlich in der obersten Wasserschicht, die wie eine dünne Haut auf dem Meer lag.