Halo
Bunte und helle Lichtringe am Himmel

Was ist ein Halo?
Wie entstehen Halos?

Form der Eiskristalle entscheidend
Arten von Halos

22°-Ring: Er ist die häufigste Halo-Art, jedoch von der Sonnenhöhe abhängig. Sein Lichtring formiert sich mit einem Radius von 22° um die Sonne. Der rötlich-braune Innenrand ist relativ scharf begrenzt, der äußere Rand dagegen weiß und diffus. Oftmals ist der Ring nicht komplett sichtbar, sondern nur der obere Teil. Die zufällig angeordneten Eiskristalle bestehen aus hexagonalen Prismen, die das Sonnenlicht wie in einem Prisma von 60° meist in alle möglichen Richtungen brechen.
Nebensonne: Diese hellen, oft bunten Lichtflecke rechts und links der Sonne und parallel zum Horizont sind ebenfalls häufig zu beobachten. Ihr Abstand zur tief stehenden Sonne beträgt 22°. Sobald die Sonne höher steht, liegen die Nebensonnen weiter entfernt. Nicht selten sind die Nebensonnen so grell, dass sie blenden. Das Sonnenlicht wird an waagerecht schwebenden Eisplättchen gebrochen.

Oberer- und unterer Berührungspunkt: Diese Halo-Art entsteht wie der 22°-Ring. Meist sind von den Berührungsbögen nur Teile als „Hörner“ zu sehen, die sich dann ab einer Sonnenhöhe von 32° zum umschriebenen Halo zusammenschließen. Das Sonnenlicht wird an horizontal schwebenden Eissäulchen gebrochen.
46°-Ring: Er ist selten und nur als lichtschwacher farbiger Ring um die Sonne zu beobachten. Er wird auch großer Ring oder 46°-Halo genannt. Der Lichtkreis hat einen Radius von 46°, in dessen Mittelpunkt die Sonne steht. Diese Halo-Art entsteht an willkürlich angeordneten Säulenkristallen.

Lichtsäulen: Sie erstrecken sich senkrecht in den Himmel. Dabei beleuchtet die bereits unter den Horizont gesunkene Sonne die hoch in der Atmosphäre schwebenden Eiskristalle von unten. Lichtsäulen nehmen die Farbe der Lichtquelle an, deshalb leuchten sie bei roten Dämmerungsfarben rötlich. Über den Lichtsäulen schweben sichtbare Wolkenbänke, daher ist zu vermuten, dass sie ursprünglich aus höheren Wolken ausgeschneit sind.

Zirkumzenitalbogen: Er gilt als besonders farbenprächtig und ähnelt einem abgeschnittenen Regenbogen. Meistens ist ein Viertel des Kreisbogens sichtbar, manchmal auch ein Halbkreis. Im Gegensatz zum Regenbogen jedoch ist der Zirkumzenitalbogen ein Bogen um den Zenit, wobei nur der zur Sonne gerichtete Teil zu sehen ist. Er entsteht aber nur, wenn die Sonne ihrerseits nicht höher als 32° über dem Horizont steht. Der Zirkumzenitalbogen wird durch horizontal schwebende Eisplättchen erzeugt.

Zirkumhorizontalbogen: Er ist nicht so hell und farbintensiv. Die Sonne muss dabei etwa 58° über dem Horizont stehen. Sein farbiges Band erstreckt sich dann unterhalb der Sonne. Bei einem Sonnenstand von circa 68° erreicht diese Halo-Art seine größte Helligkeit. In Deutschland steigt die Sonne auf ein Maximum von rund 61°. Das bedeutet, dass dieser Halo hierzulande nur wenige Wochen vor und nach der Sommersonnenwende entstehen kann. Der Brechungswinkel an den Plättchen-Kristallen beträgt 90°.

Parrybogen: Er ist vom Sonnenstand abhängig und ändert dadurch seine Form. Dabei gibt es vier verschiedene Formen - den oberen und unteren Parrybogen in jeweils konkaver oder konvexer Form. Am besten ist der obere Parrybogen bei einer Sonnenhöhe zwischen 15° und 40° zu beobachten. Er liegt dann als konkaver Bogen oberhalb des oberen Berührungsbogens, falls dieser vorhanden ist. Die Parrybögen entstehen an Säulenkristallen.

Supralateralbogen: Dieser farbige Bogen verändert seine Gestalt, sobald sich der Sonnenstand ändert. Häufig wird er mit dem 46°-Ring verwechselt. Das geschieht besonders bei einer Sonnenhöhe zwischen 15° und 27°, weil dann beide Halo-Arten zusammen auftreten können. Der Supralateralbogen ist jedoch wesentlich farbintensiver als der 46°-Ring.

Horizontalkreis: Wegen seiner weißen Farbe wird er (besonders in Gebieten mit hohem Flugverkehr) mit Kondensstreifen verwechselt. Der Lichtkreis in Sonnenhöhe leuchtet parallel zum Horizont. Dabei müssen dünne Cirren einen großen Bereich am Himmel abdecken. Er wird auch als Nebensonnenkreis bezeichnet, da die Nebensonnen auf dem Horizontalkreis liegen. Der Horizontalkreis entsteht in erster Linie dadurch, dass an den vertikal stehenden Flächen von Eiskristallen das Sonnenlicht gespiegelt wird.

Untersonne : Dieser weiße Lichtfleck ist nur zu sehen, wenn man von einem Berg ins Tal blickt oder aus dem Flugzeugfenster schaut. Die Untersonne entsteht an schwebenden Plättchenkristallen. Diese funktionieren wie ein horizontaler Spiegel: Dabei trifft das einfallende Licht auf die obere Basisfläche und spiegelt sich - ähnlich wie von einer Wasseroberfläche.

Infralateralbogen : Er verändert mit der Sonnenhöhe seine Gestalt und entspricht dem seitlichen Berührungsbögen am 46°-Ring. Bei niedrigem Sonnenstand bilden sich zwei Bögen seitlich vom 46°-Ring, die sich durch Farben auszeichnen. Mit steigendem Sonnenstand schmiegen sich die beiden Bögen dann an den 46°-Ring an. Bei hohem Sonnenstand (etwa ab 60°) vereinigen sie sich zu einem gemeinsamen Bogen.

Moilanenbogen : Dieser weiße V-förmige Bogen entsteht etwas oberhalb der Sonne. Er taucht nach neuesten Erkenntnissen nur im Eisnebel auf. Allerdings gibt es noch keine schlüssigen Erklärungsansätze.

Korona oder Hof

Wie erkennt man Halos?
Die gestreckte Hand Richtung Sonne oder Mond strecken. Die Finger spreizen. Der Daumen "berührt" die Sonne oder den Mond. Der kleine Finger "berührt" den leuchtenden Ring oder Lichtfleck. Wenn das passt, dann entspricht das etwa 20°. Dann kann es sich um einen 22°-Ring handeln.

Wann sind Halos zu beobachten?
Halos und Wettervorhersagen
