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Da strahlt die Haut - Tipps zum Sonnenschutz im Frühling

Tipps zum Sonnenschutz im Frühling

Da strahlt die Haut

Mann liegt im Gras und schaut in die Sonne
Inhalt

Eine Radtour unternehmen, auf der Picknickdecke im Park liegen oder das erste Eis des Jahres genießen – das ist Frühling. Die Sonnenstrahlen wirken wie Balsam für die Seele und spenden neue Energie.

Was oft unterschätzt wird: Auch im Frühling hat die Sonne schon ganz schön viel Power. Wer nicht mit einer leuchtend roten Nase oder einem verbrannten Nacken in die Draußen-Saison starten möchte, sollte sich deshalb schon ausreichend vor UV-Strahlung schützen.

Warum ist Sonnenschutz im Frühling so wichtig?

Blauer Himmel mit Sonne und Blättern Auch im Frühling kann die Sonnenstrahlung bereits intensiv sein und ein UV-Schutz ist deswegen auch bereits bei den ersten Sonnenstrahlen notwendig.

Weil die ersten Sonnentage des Jahres noch nicht sehr warm sind, wird dem UV-Schutz meist wenig Beachtung geschenkt. Die Annahme, dass die Intensität der Strahlung von der Temperatur abhängt, ist jedoch falsch.

Gerade im März, April und Mai ist die Ozonkonzentration in der Atmosphäre noch sehr gering. Dadurch trifft UV-Strahlung im Frühling weniger gefiltert auf die Erde und besitzt damit eine ähnliche Intensität wie im Sommer.

Deutschland: Aktueller UV-Index

Hinzu kommt, dass die Haut im Frühling oft blass ist und nur über eine geringe Pigmentierung verfügt. Ihr fehlt die sogenannte Lichtschwiele, eine Verdickung der Hornhaut, die durch UVB-Strahlung entsteht und den Hautschutz stärkt.

Kinderhaut im Frühling schützen

Kleines Mädchen reckt die Daumen in die Luft Kinderhaut ist dünner und empfindlicher als Erwachsenenhaut. Auch die Pigmentierung ist noch unzureichend.

Wenn Kinder im Frühling wieder länger draußen sind, hat ihre Haut nach der sonnenarmen Zeit nur geringen Eigenschutz und bekommt sehr leicht einen Sonnenbrand. Wenn sie im Freien unterwegs sind, sollten Kinder deshalb immer mit einer Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) eingecremt sein und eine Kopfbedeckung tragen. Im Gebirge und am Wasser ist sogar Lichtschutzfaktor 50 angesagt.

Wichtig:

Das Sonnenverhalten während der Kindheit ist ausschlaggebend für die Gesundheit der Haut im Erwachsenenalter. Weil die Haut "nichts vergisst", summieren sich die Lichtschäden im Laufe des Lebens. Mit jedem Sonnenbrand, den ein Kind bekommt, steigt das Risiko für eine spätere Hautkrebserkrankung.

Was ist UV-Strahlung?

Auswirkung von UV-Strahlung auf geschützte und ungeschützte Haut UV-A- und UV-B-Strahlen wirken unterschiedlich in der menschlichen Haut und können verschiedene Folgen haben.

Die Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung) ist ein Teil des Sonnenlichts. Unterschieden werden UV-A- und UV-B-Strahlen.

UV-B-Strahlung:

  • UV-B- Strahlen sind energiereicher als UV-A-Strahlen, dringen aber nur bis in die Oberhaut ein.

  • Dort sind sie mitverantwortlich für die Verdickung der Hornhaut (Lichtschwiele) und regen die Bildung von Melanin an. Dieser körpereigene Sonnenschutz ist für einen gebräunten Teint zuständig.

  • Der UV-B-Anteil des Sonnenlichts aktiviert die körpereigene Synthese von Vitamin D, welches wiederum für die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin im Gehirn verantwortlich ist.

  • Zu hohe UV-B-Strahlung hat gefährliche Folgen. Sie kann zu Sonnenbrand führen und damit die Entstehung von Hautkrebs begünstigen.

UV-A-Strahlung:

  • Die UV-A-Strahlen haben weniger Energie als die UV-B-Strahlen, dringen aber tiefer bis in die Lederhaut ein.

  • Dort beschädigen sie das Kollagen, was zu frühzeitiger Hautalterung führen kann.

  • Auch Pigmentierungsstörungen wie Altersflecken oder Sonnenallergie können durch UV-A-Strahlen ausgelöst werden.

Weiteres Wissenswertes zur UV-Strahlung finden Sie in unserem Wetterlexikon zur UV-Strahlung.

UV-Index im Frühling

Zwölf Stufen der UV-Index-Skala Die Intensität der Sonnenstrahlen wird in zwölf verschiedene Stufen je nach ihrer Stärke unterteilt.

Eine hohe UV-Belastung ist nicht nur an schönen Hochsommertagen möglich. Auch bei bedecktem Himmel im Frühling werden teils erhöhte UV-Werte gemessen. Einfluss auf die UV-Intensität hat unter anderem die Tageszeit: Sie ist in der Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr am höchsten.

Aber auch die geografische Breite, die Gesamtozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes bestimmen, wie intensiv die UV-Strahlung ist. Schon bei einem UV-Indexwert von 3 werden Sonnenschutzmaßnahmen empfohlen.

Schon gewusst?

Ob Sie beim Sonnenschutz im Frühling zu Lotionen, Sprays oder Gels greifen sollten, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Allergiker vertragen fettfreie Gele oft besser als dickflüssige Lotionen oder Öl.

Sieben Tipps zum Sonnenschutz im Frühling

Frau liegt in der Sonne auf einem Balkon Im Frühling muss die noch blasse Winterhaut besonders gut geschützt werden.
  1. Radeln, joggen oder wandern Sie nicht ohne Sonnencreme in der Tasche. Kommen Sie unterwegs ins Schwitzen, kann der Sonnenschutz in der Frühlingssonne verloren gehen. Cremen Sie deshalb regelmäßig nach. Die maximale Schutzzeit verlängert sich dadurch jedoch nicht.

  2. Die sogenannten Sonnenterrassen - gemeint sind Nasenrücken, Stirn und Ohren - benötigen beim Eincremen besonders viel Aufmerksamkeit. Auch den Nacken und den Haarscheitel sollten Sie im Frühling vor UV-Strahlung schützen.

  3. Sonnenbrand auf der Kopfhaut können Sie auch mit einem Hut oder einem Tuch vorbeugen. Hier finden Sie weitere Tipps gegen Sonnenbrand.

  4. Es dauert etwa 30 Minuten, bis Sonnenschutz wirkt. Um sich im Frühling vor UV-Strahlung zu schützen, ist es daher wichtig, dass Sie sich früh genug eincremen.

  5. Viele Menschen tragen Sonnenschutzmittel zu dünn auf. Um das versprochene Schutzniveau zu erreichen, sollten etwa zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut verwendet werden. Für den Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen entspricht das etwa einer Menge von sechs Teelöffeln oder einem Golfball.

  6. Die Frühlingssonne lockt und Sie wollen Sonnenschutz aus dem Vorjahr verwenden? Dann sollten Sie zunächst die Haltbarkeit des Produkts überprüfen. Abgelaufene Cremes können ihre Schutzwirkung verlieren.

  7. Auch die Augen sollten Sie sie mit einer Sonnenbrille schon im Frühling vor UV-Strahlung schützen. Auf Nummer sicher gehen Sie beim Kauf einer neuen Sonnenbrille, wenn Sie auf die Kennzeichnung „UV-400“ achten. Das bedeutet, dass die gesamte UV-Strahlung bis 400 Nanometer gefiltert wird.

Übrigens: Eine große Rolle spielt Sonnenschutz auch, wenn Sie in der kalten Jahreszeit viel draußen unterwegs sind, beispielsweise beim Skifahren oder Wandern in den Bergen. Mehr über den passenden UV-Schutz in Winter erfahren Sie in unserem Beitrag.

Schon gewusst?

Die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor ergibt die maximale Zeit, die Sie sich in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Ein Rechenbeispiel: Bei heller Haut beträgt die Eigenschutzzeit etwa zehn Minuten. Mit Lichtschutzfaktor 30 verlängern Sie den Schutz auf rund 300 Minuten, sofern ausreichend Creme aufgetragen wird.

Tagescreme mit Lichtschutzfaktor im Frühling?

Geduschte Frau cremt sich ihr Gesicht ein Die meisten Tagescremes mit LSF enthalten meistens nur Filter gegen die UV-B-Strahlung. Um der sonnenbedingten Hautalterung und Faltenbildung entgegenzuwirken, sollten Sie deshalb eine Tagescreme mit zusätzlichem UV-A-Schutz verwenden.

Tagescremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) werden gerne als Alternative zu fetthaltigen Sonnencremes genutzt. Für die ersten Frühlingsstrahlen reichen Produkte mit entsprechendem Lichtschutzfaktor aus. Bei längerem Aufenthalt in der prallen Sonne, am Meer oder beim Wandern in den Bergen sind sie jedoch keine Alternative zu Sonnencreme und Co.

Vor welchen Strahlen schützt der Lichtschutzfaktor?

Meistens sind Tagescremes mit UV-Schutz mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 15 bis 30 ausgezeichnet.

Warum stehen Tagescremes mit Lichtschutzfaktor in Kritik?

Die wirksamen UV-Filter der Cremes dringen über die Haut in den Körper ein und stehen im Verdacht, wie Hormone im Körper zu wirken. Im Urin, im Sperma und im Blutplasma konnten Spuren der Filter nachgewiesen werden. Es besteht jedoch noch Forschungsbedarf bei der Frage, wie diese Substanzen im menschlichen Körper genau wirken.

Außerdem wird ein zuverlässiger Sonnenschutz der Tagescremes angezweifelt. Für einen wirksamen Schutz vor der UV-Strahlung muss circa die Menge von einem Teelöffel Creme auf dem Gesicht verteilt werden. In der Praxis verwenden viele Menschen jedoch deutlich weniger Tagescreme für ihr Gesicht.

Schon gewusst?

Männer mit Bart sind besser vor Sonne geschützt als rasierte Männer. Auf Sonnenschutzmittel verzichten können aber nur Männer mit einem besonders dichten und langen Bart. Alle anderen sollten unbedingt cremen. Tipp: Es sollten nie nur die haarlosen Stellen eingecremt werden, sondern auch der Bart. Das verhindert Sonnenbrand an lichteren Stellen im Bart.

Sonnenschutz und Vitamin D

Sonne und Schild mit "Vitamin D" Von einem Vitamin-D-Mangel sind in Deutschland meistens nur ältere und kranke Menschen, die wenig im Freien sind, betroffen. Auch Säuglinge und Kleinkinder können dazu gehören, weil sie bis zum zweiten Geburtstag möglichst wenig der Sonne ausgesetzt sein sollen.

Bei der Frage, ob die Haut trotz Sonnenschutz ausreichend Vitamin D produzieren kann, herrscht oft Verunsicherung. Während einerseits davon die Rede ist, dass viele Deutsche keine optimalen Vitamin-D-Werte haben und sich öfter der Sonne aussetzen sollten, erhöht andererseits genau dies erwiesenermaßen das Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs. Was also ist zu tun?

Ein gesundes Maß finden

Vitamin D wird auch bei Verwendung von UV-Schutz synthetisiert – allerdings in geringerem Maße. Daher sollten Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal pro Woche unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis ausgesetzt werden.

Das entspricht der Hälfte der Zeit, in der sonst ungeschützt ein Sonnenbrand entstehen würde. Bei einem Menschen mittleren Hauttyps würde diese Zeitspanne bei einer hohen UV-Intensität (UV-Index 7) etwa zwölf Minuten betragen.

Fazit

Ein angemessener Sonnenschutz steht einer ausreichenden Vitamin-D-Produktion in der Regel nicht im Wege. Weil der Körper Vitamin D speichern kann, ist er normalerweise auch im Winter versorgt. Ab dem Frühjahr kann der Vitamin-D-Speicher wieder aufgefüllt werden. Hier erfahren Sie, was Sie sonst noch bei Vitamin D im Winter beachten sollten.

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