600 Meter über NN nach 90 Minuten: Jetzt verlassen wir die Baumgrenze. Zu kalt und zu schneereich sind hier oben die Winter für Bäume. Stattdessen herrscht ein reger Bewuchs an tiefen Sträuchern. Heidelbeeren und Preiselbeeren überziehen den Boden und laden ein, sich den Aufstieg ein wenig zu versüßen. Bild: Laurin Steinmaier
Eine Wanderung in Norwegen durch viele Klimazonen: Startpunkt ist der Sognefjord auf Meereshöhe (NN). Tief hängen hier die Äste der vollen Apfelbäume. Verantwortlich dafür ist der Nordatlantikstrom, eine sehr warme Meeresströmung, der Äpfel auch so weit im Norden Europas noch gedeihen lässt. Während es auf gleicher geographischer Breite in Kanada sehr kalte Winter gibt, sorgt das warme Meerwasser hier für milde Winter. Bild: Laurin Steinmaier200 Meter über NN nach 30 Minuten: Serpentine für Serpentine schlängelt sich der Weg weiter nach oben. Der Einfluss des warmen Wassers lässt schnell nach und man erreicht dichten Nadelwald. Kaum Licht dringt hier zum Boden vor. Nadelbäume machen in den hohen Breiten den Großteil des Waldbestandes aus. Nicht ohne Grund, denn das sehr ölhaltige Holz ist bestens angepasst an die langen, dunklen Winter. Bild: Laurin Steinmaier400 Meter über NN nach 60 Minuten: Es geht weiter bergauf und nach kurzer Zeit weicht der Nadelwald einem lichten Wald aus Birken. Eine Besonderheit hier in Norwegen. Der nur sehr dünne Boden ist aufgrund der hohen Niederschlagsmengen ausgewaschen und arm an Mineralien. Birken kommen damit gut zurecht und dominieren damit die Landschaft in weiten Teilen Norwegens. Bild: Laurin Steinmaier600 Meter über NN nach 90 Minuten: Jetzt verlassen wir die Baumgrenze. Zu kalt und zu schneereich sind hier oben die Winter für Bäume. Stattdessen herrscht ein reger Bewuchs an tiefen Sträuchern. Heidelbeeren und Preiselbeeren überziehen den Boden und laden ein, sich den Aufstieg ein wenig zu versüßen. Bild: Laurin Steinmaier800 Meter über NN nach zwei Stunden: Nun ist es auch zu kalt für Sträucher und Büsche. Die Landschaft ist geprägt von Seen und Wiesen. Während hier im Winter bis zu 10 Meter Schnee liegen können, grasen im Sommer zahlreiche Schafe auf den Hochebenen. Bild: Laurin Steinmaier1000 Meter über NN nach 2,5 Stunden: Als sich am Ende der letzten Eiszeit das große Eisschild aus Norwegen zurückzog, hinterließen die Gletscher ein Land aus tiefen Fjorden, glatten Felsen und zahlreichen Seen. Die nun vorherrschenden Felsen und Steine zeigen heute noch eindrücklich an den tiefen Furchen, in welche Richtung sich die Gletscher einst bewegt haben. Bild: Laurin Steinmaier1200 Meter über NN nach 3 Stunden: Ab jetzt befinden wir uns im Hochgebirge. Nur in den Sommermonaten fällt hier der Niederschlag als Regen und sonst als Schnee. Für die meisten Pflanzen ist dieses Klima zu rau. Lediglich Pioniere wie Moose und Flechten bewachsen noch die sonst kargen Felsen. Bild: Laurin Steinmaier1400 Meter über NN nach 3,5 Stunden: Schnee dominiert von nun an die Landschaft. Vegetation gibt es hier so gut wie keine mehr. Wir befinden uns jetzt im Bereich des Permafrostbodens. Nur die obersten Meter der Erde tauen hier im Sommer auf. Bild: Laurin Steinmaier1500 Meter über NN nach 4 Stunden am Ziel: In dieser Höhe gelangen wir hier in Norwegen in das "ewige Eis". Gewaltige Gletscher, die größten Festlandgletscher Europas, erstrecken sich bis zum Horizont. Das "ewige Eis" sucht man allerdings hier oben dennoch vergeblich. Auch die Gletscher Norwegens werden vom Klimawandel nicht verschont und büßen Jahr für Jahr mehr an Masse ein. Bild: Laurin Steinmaier