WetterReporter im Schweizer Davos: So funktioniert Snowfarming

So geht Snowfarming
Wintersport auch ohne Schnee

Im schweizerischen Davos laufen die Vorbereitungen auf den nächsten Langlauf-Winter auf Hochtouren - Was jedoch fehlt, ist Schnee. Ein großes Schneedepot, das im Sommer mit Sägemehl abgedeckt war, schafft Abhilfe.

Immer noch herrscht in den Alpen bestes Bike- und Wanderwetter. Niemand denkt bei so hohen Temperaturen an Wintersport. Und trotzdem geht in Davos in der Schweiz schon bald die erste Langlaufloipe der Alpen in Betrieb. Möglich macht das Schnee, der im vergangenen Winter technisch erzeugt und übersommert wurde.

20.000 Kubikmeter großes Schneedepot

Das funktioniert so: Im Winter wird sogenannter technischer Schnee produziert. Dieser wird im April zu einem Depot von rund 20.000 Kubikmeter Schnee geformt und mit Sägemehl abgedeckt. Dadurch bleiben etwa 80 Prozent des Schneevolumens über den Sommer erhalten.

Die Verantwortlichen haben diese Woche damit begonnen, das große Schneedepot vom vergangenen Winter vom Sägemehl zu befreien.

Das Schneedepot im Flüelatal bei Davos wird vom Sägemehl befreit.

Bald verwandelt sich der große und mit Sägemehl abgedeckte Schneehaufen wieder in eine vier Kilometer lange Loipe. Kein Wunder: Davos gehört zu den Pionieren im Snowfarming.

Sägemehl als Schutzschicht

Die 30 Zentimeter dicke Sägemehlschicht isoliert den darunterliegenden Schnee. Zum einen schützt das Sägemehl den Schnee vor direktem Sonnenlicht, zum anderen benötigt die Verdunstung des nassen Sägemehls Energie und produziert Verdunstungskälte. So bleibt der Schnee relativ kalt.

Schon gewusst?

Schnee besteht aus vielen, kleinen Eiskristallen, die fest miteinander verbunden sind. Alle Kristalle haben eine sechseckige Grundstruktur und unterscheiden sich in Form und Größe.

Somit kann ein früher Langlaufsaisonstart unabhängig von den Temperaturen im Herbst garantiert werden.