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Mehr Schnee in Nordeuropa? Erwärmung in der Arktis macht es möglich.

17:05
28. November 2022

Studie klingt paradox
Wärmere Arktis führt zu mehr Schnee?

Autos sind tief eingeschneit.Der Klimawandel in der Arktis könnte zu mehr Schnee in Nordeuropa führen.

In den kommenden Jahren könnten in Nordeuropa häufiger Flocken rieseln. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Erwärmung des arktischen Wassers zu mehr Schneefall führen kann.

"Die Klimaerwärmung sorgt für mehr Schneefall in Nordeuropa." - Diese Aussage erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Forscher der Universität Hokkaido in Japan haben diesbezüglich ein neues Klimamodell entwickelt. Daraus geht hervor, dass die Klimaerwärmung eine größere Verdunstung über dem Arktischen Ozean zur Folge hat.

Die überschüssige Feuchtigkeit wird durch Wettersysteme weiter Richtung Süden transportiert. Im Winter ist dadurch in den nördlichen Regionen Eurasiens mit mehr Schneefall zu rechnen.

Wärmere und eisfrei Meere rund um die Arktis führen zu einer höheren Verdunstung. Wärmere und eisfreie Meere rund um die Arktis führen zu einer höheren Verdunstung. - © Tomonori Sato, Universität Hokkaido

Während mit steigenden Temperaturen die Eiskappen am Nordpol langsam dahinschmelzen, zeigen Daten aus den letzten 55 Jahren, dass die Schneebedeckung im Norden Eurasiens tatsächlich zugenommen hat.

Gleichzeitig wurde eine Zunahme der Wasserverdunstung über dem Arktischen Ozean in den letzten 40 Jahren beobachtet. Besonders in den Monaten zwischen Oktober und Dezember sind deutliche Spitzen in der Kara- und Barentssee nördlich von Sibirien zu erkennen.

Schon gewusst?

Der Nordpol erwärmt sich schneller als jede andere Region auf dem Planeten. Einige Berichte deuten auf einen Temperaturanstieg hin, der über dem Dreifachen des Durchschnitts liegt.

Zu dieser Jahreszeit ist der Arktische Ozean noch nicht großflächig von Eis bedeckt und die Wassertemperaturen sind verhältnismäßig mild.

Schneereicher Herbst

Derzeit ist die Schneeausdehnung auf der Nordhalbkugel außergewöhnlich hoch. Nach Angaben des Finnischen Meteorologischen Instituts liegt die Bodenschneehöhe in diesem Jahr deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 1982 bis 2012.

Die Schneeausdehnung hat vor allem in den letzten 30 Tagen rasant zugenommen. Das ist keineswegs ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Bisher ist im Herbst 2022 auf der Nordhalbkugel aber überdurchschnittlich viel Schnee gefallen.

Welche Auswirkungen diese große Ausdehnung schneebedeckter Böden auf die atmosphärische Zirkulation haben könnte, ist noch nicht absehbar. Allgemein spielt die Schneebedeckung für Winterprognosen aber eine wichtige Rolle. Diese ist für Wettermodelle einer von vielen Faktoren, die zur Berechnung saisonaler Prognosen verwendet werden.

Hier geht es zur Studie der Forschungsgruppe der Universität Hokkaido.

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