In einem spanischen Stausee sind wegen des niedrigen Wasserpegels einst überflutete Bauten wieder zum Vorschein gekommen. Auch wenn es ein imposanter Anblick ist, das fehlende Wasser hat für die Region drastische Folgen.
Der Pantà de Sau im Nordosten Spaniens ist eine wichtige Trinkwasserquelle für Barcelona – und wegen der anhaltenden Trockenheit ist der Stausee beinahe leer. Derzeit beträgt sein Füllstand nur noch rund 6 Prozent.
Der Pegel ist so weit gesunken, dass die Ruinen des ehemaligen Ortes Sant Romà de Sau wieder komplett aus dem Wasser aufgetaucht sind. Beim Bau des Stausees wurden mehrere kleine Ortschaften überflutet und die Bewohner umgesiedelt.
Unter den wieder aufgetauchten Gebäuden befindet sich auch eine Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Wenn der Stausee gut gefüllt ist, ragt nur die Turmspitze aus dem Wasser.
Der Stausee war noch nie so leer wie derzeit. Dazu trug neben den ausbleibenden Niederschlägen auch bei, dass Wasser in den tiefergelegenen Susqueda-Stausee abgelassen wurde. Aufgrund der geringen Restwassermenge wurde eine Verunreinigung des Trinkwassers durch Schlamm befürchtet.
Auch ein großes Fischsterben hätte das Trinkwasser verderben können. Deshalb wurde der See weitgehend abgefischt.
Das Trinkwasser rund um Barcelona wird immer knapper. Eine riesige Meerwasser-Entsalzungsanlage läuft auf Hochtouren, sie kann aber nur rund ein Fünftel der Bevölkerung mit Wasser versorgen. Ohne ausgiebigen Regen könnte die Metropole sogar bald auf Wasserlieferungen aus dem Ausland angewiesen sein. Niederschläge sind in absehbarer Zeit aber nicht in Sicht.
Katalonien ist nicht die einzige Region in Spanien, der das Wasser ausgeht. In Südspanien rund um Sevilla und Málaga sind die Stauseen ebenfalls fast leer. Europas wichtigstes Anbaugebiet für Gemüse droht zu vertrocknen. Unser WetterReporter berichtet im obigen Video darüber.
