Die Zahl der Toten bei den verheerenden Überschwemmungen im Osten Australiens steigt weiter. Die Einsatzkräfte waren weiter unermüdlich im Einsatz, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Hunderte Schulen blieben geschlossen, Straßen waren gesperrt.
Die Bilanz der schweren Überflutungen in Australien ist bisher schon verheerend und es gibt weitere Meldungen über Todesopfer. Am Mittwoch sind zwei weitere Tote in der besonders betroffenen Stadt Lismore an der Ostküste bestätigt worden. Damit sind im Bundesstaat News South Wales mittlerweile drei Menschen ums Leben gekommen. Im angrenzenden Queensland starben bislang zehn Menschen.
Die Behörden rechneten angesichts der dramatischen Situation in vielen Gebieten mit weiteren Toten. Nach einem Besuch in der Stadt Ipswich sagte die Regionalpremierministerin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, die Situation ist "unbeschreiblich". Es wird lange dauern, die Region wiederaufzubauen. Viele von den Fluten betroffene Menschen wissen nicht, wie es weitergehen soll.
Weitere Unwetter möglich
Vor allem für die Region rund um die größte australische Stadt Sydney sowie für den Südosten von Queensland gibt es weitere Warnungen vor Starkregen mit möglichen Überflutungen. Zudem sind in heftigen Gewittern zerstörerische Windböen zu erwarten, wie unsere WetterRadar-Vorhersage zeigt:
Auslöser für das Extremwetter der vergangenen Tage war ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. In einigen Gegenden hatte es innerhalb von wenigen Tagen so viel geregnet wie sonst durchschnittlich in einem ganzen Jahr. Ganze Ortschaften wurden von den Wassermassen quasi "verschluckt". In vielen Häusern und Straßen standen die braunen Fluten meterhoch.
"La Niña" mitverantwortlich
Die Wetterbehörden führen die ungewöhnlich starken Regenfälle auf das derzeit zu beobachtende Wetterphänomen "La Niña" zurück, es ist das Gegenstück zu "El Niño". Der fünfte Kontinent erlebt nun schon den zweiten La-Niña-Sommer in Folge. Das Wetterphänomen bewirkt, dass sich vor der australischen Pazifikküste das Wasser stärker erwärmt als sonst.
Ähnlich wie der Gegenspieler El Niño bringt auch La Niña das Wetter weltweit durcheinander. Insgesamt sind die Folgen aber nicht so stark wie bei El Niño. Am meisten sind unmittelbar an den Pazifik grenzende Regionen betroffen.
Weil durch La Niña das Meerwasser vor Australien derzeit wärmer ist als normalerweise, kann viel mehr Wasser verdampfen und es entstehen mächtige Regenwolken. Mit einem östlichen Wind ziehen sie landeinwärts und regnen sich ab.
Hinzu kommt eine stetige, fast gleichbleibende Anströmung aus den tropischen Regionen, die zusätzlich warmfeuchte Luft heranführt. Die eh sehr feuchte Luft an Australiens Ostküste wird dadurch mit weiterer Feuchtigkeit genährt. Durch diesen zusätzlichen Effekt ist die Luft extrem energiereich. Dadurch können sich dann Gewitter mit außergewöhnlich heftigen Regenfällen entladen.