Die Gefahr eines Bergsturzes bei dem Schweizer Dorf Brienz in Graubünden wird immer größer. Nun hat die Gemeinde die Evakuierung angeordnet.
Die Bewohner von Brienz/Brinzauls im Kanton Graubünden müssen ihre Häuser verlassen. Der Hang oberhalb des Dorfes ist so stark in Bewegung, dass ein Teil davon abrutschen und das Dorf treffen könnte. Bis Freitagabend soll die Evakuierung abgeschlossen sein.
Bereits seit Langem rutscht das ganze Dorf im Albulatal Jahr für Jahr um rund einen Meter talabwärts. In den vergangenen Wochen hat sich die Bewegung der Felsmassen oberhalb der Ortschaft aber stark beschleunigt. Es wird befürchtet, dass in den nächsten ein bis drei Wochen rund zwei Millionen Kubikmeter Fels abbrechen könnten.
Schon Mitte April wurde die Bevölkerung über eine mögliche Evakuierung informiert. Seither hat die Gefahr eines Felssturzes massiv zugenommen. Die sogenannte "Insel", ein Teilbereich des Schutthangs oberhalb des Dorfes, bewegt sich immer schneller talabwärts.
Am wahrscheinlichsten sind derzeit viele kleine Felsstürze, die sich in den nächsten Wochen ereignen können. Im schlimmsten Fall kann jedoch auch der ganze Hang auf einmal abgleiten und das Dorf unter sich begraben.
Brienz liegt in der Gemeinde Albula unweit der Lenzerheide.
Mit der jetzt eingeleiteten Evakuierung darf ab Freitagabend niemand mehr im Dorf übernachten. Tagsüber soll es aber möglich sein, sich vorübergehend in Brienz aufzuhalten. Die Zufahrtsstraßen sind nur noch für Einwohner freigegeben.
