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Allergie-Frühstart im Winter - Erlenpollen

Erlenpollen

Allergie-Frühstart im Winter

erle pollen kätzchen
Inhalt

Die Erle (lat. Alnus), auch Eller oder Else genannt, zählt mit ihren 30 Unterarten hierzulande zu den Birkengewächsen (Betulaceae). Zu den bekanntesten Unterarten gehören die Schwarze-Erle (Alnus glutinosa), Grau-Erle (Alnus incana), Grün-Erle (Alnus viridis) und die Purpur-Erle (Alnus x spaethii). Erlen bevorzugen feuchte, oftmals auch nasse Standorte, daher findet man sie in Auen, an Gewässern oder auf Nasswiesen vor. Sie werden aber auch in Gärten angepflanzt, brauchen jedoch viel Licht. Am kleinsten bleibt die Grün-Erle, sie wirkt wie ein Strauch. Ansonsten können Erlenbäume bis zu 20 Meter hoch werden.

Wie sehen die Erlenpollen aus?

Noch geschlossene männliche Kätzchen hängen an einer Erle.An den Zweigen hängen Gruppen von noch geschlossenen männlichen Kätzchen einer Schwarz-Erle.

Bereits im Winter fallen an diesem oft mehrstämmigen Laubbaum die langen männlichen Blütenkätzchen auf. Die männlichen Kätzchen der Schwarz-Erle sind im geschlossenen Zustand dunkel violett, und damit dunkler als die sandfarbenen Kätzchen der Hasel. Erlenkätzchen zeigen im stäubenden Zustand neben gelben noch rötlich-violette Anteile. Die langen braunen männlichen Blütenstände verlängern sich im Winter, hängen zu dritt oder zu fünft an den Bäumen. Im Verlauf ihrer Blühphase werden die weiblichen Blüten mithilfe des Windes von den männlichen Blütenständen bestäubt.

Wann fliegen Erlenpollen?

Der Pollenflugkalender zeigt die Blütezeit pollenrelevanter Pflanzen.Die Erle blüht in der Regel schon ab Januar. Die höchsten Pollenkonzentrationen gibt es von Mitte Februar bis Anfang März (rot).

Erlenpollen enthalten mäßig starke bis starke Allergene und fliegen schon früh im Jahr zwischen Januar und April, die Grün-Erle sogar bis Juni. Die Blühreihenfolge der Erlenarten sieht so aus:

  1. Purpur-Erle

  2. Grau-Erle

  3. Schwarz-Erle

  4. Grün-Erle.

Erlenpollen bevölkern zuweilen in großen Mengen die Luft, meist deutlich mehr als Haselpollen. Lange galten sie als nicht so stark allergen wie die Haselpollen. Die nicht einheimische Purpur-Erle blüht oft schon ab Mitte Dezember. Wer auf Erlenpollen allergisch reagiert, leidet zumeist auch unter einer Kreuzallergie.

Der auftretende Heuschnupfen bei den betroffenen Allergikern ist in den Morgenstunden und am Vormittag am stärksten ausgeprägt. Ab dem Nachmittag werden die auftretenden Symptome allerdings schwächer.

Wie lange fliegen Erlenpollen?

Blütenkätzchen hängen von den Zweigen einer Grauerle.Die Blütenkätzchen einer Erle sind 7 bis 9 Zentimeter lang und haben helle bis dunkelbraune Tragblätter, die häufig in der Mitte mit einem dunklen Fleck versehen sind.

Ab Mitte März schwächt sich der Pollenflug der Erle meist wieder ab, sodass Allergiker wieder aufatmen können. Nur im höheren Bergland können bis in den Mai hinein noch schwache bis mäßige Pollenkonzentrationen auftreten.

Übrigens ist die Erle ist der einzige Laubbaum, bei dem die weiblichen Kätzchen verholzen. Damit werden sie folgerichtig als Zapfen bezeichnet. Die in Mitteleuropa heimischen Erlen-Arten sind durch den Scheinpilz Phytophthora alni gefährdet (Wurzelfäule der Erle).

Bienen und Erlenpollen

Biene fliegt Blütkätzchen einer Erle an.Aus den Kätzchen einer Erle staubt an sonnigen Tagen der gelbe Pollen. Er ist neben den Haselpollen die erste Nahrungsquelle für Bienen, vorausgesetzt die Lufttemperatur überschreitet die 10-Grad-Marke.

Frühe Blütenpflanzen sind für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrungsquelle. Erlen bieten, neben der Hasel, im Spätwinter die erste Möglichkeit für die fleißigen Tierchen, Pollen in den Stock zu bringen. Besonders gern angeflogen wird die Grau-Erle (Alnus incana), denn sie wächst als Großstrauch und erreicht eine Höhe von bis zu 15 Metern.

Phasen mit hohen Erlenpollen-Konzentrationen

An einer Schwarz-Erle hängen offene und leergestäubte Kätzchen.So sehen nahezu offene und leergestäubte Kätzchen einer Schwarz-Erle aus.

Forscher haben herausgefunden, dass der Erlenpollenflug in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. So wurde in Berlin im Februar 2019 ein Allzeitrekord mit mehr als 2000 Erlenpollen pro Kubikmeter Luft registriert. Der bisherige Höchstwert lag bei rund 1100 Pollen pro Kubikmeter Luft und war zwei Jahre zuvor verzeichnet worden. In der Vergangenheit waren von 300 bis 400 Pollen pro Kubikmeter Luft üblich gewesen.

Wenn der Monat Februar außergewöhnlich warm und trocken verläuft, ähnlich wie im Jahr 2019, dann reifen die Kätzchen der Erle fast zeitgleich heran. Kommt noch viel Wind hinzu, dann können sich die Pollen gut in der Luft verbreiten. Im Februar 2020 lagen die Pollenkonzentrationen wieder niedrigen und entsprachen jenen im langjährigen Durchschnitt. Das lag auch daran, dass der viele Regen die Pollenproduktion ausgebremst hatte.

Kreuzallergie bei Erlenpollen

Pollenallergiker können auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren. Bei Erlenpollen sind besonders folgende Kreuzallergien bekannt:

Häufiges Auftreten: Apfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Mandel, Haselnuss, Sellerie, Tomate und Soja

Seltenes Auftreten: Kiwi, Banane, Avocado, Litschis

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So sehen viele Haselsträucher derzeit aus. Sie sind voller Kätzchen, die sich zunächst im Flachland zu öffnen beginnen. In besonders milden Wintern geschieht dies an sonnigen, geschützten Orten bereits ab Mitte Dezember.
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