Das große Buddeln - So machst du Garten und Balkon frühlingsfit

Wer zeitig damit beginnt, Garten und Balkon nach der Winterpause frühlingsfit zu machen, kann sein grünes Paradies umso schneller genießen. Hier liest du, welche Arbeiten jetzt anstehen - und dann nichts wie ran an Schere und Schaufel!

Im Frühling gibt es im Garten viel zu tun. Da trifft es sich gut, dass es die meisten Hobbygärtner nach den kalten Wintermonaten gar nicht mehr abwarten können, die Hände endlich wieder in die Erde zu stecken.

Sobald die Temperaturen nachts nicht mehr regelmäßig in den Minusbereich rutschen, kann es losgehen. Wann genau es so weit ist, erfährst du in unserem TemperaturRadar.

Folgende Arbeitsschritte sind nötig, damit dein Garten gut in den Frühling starten kann.

Dem Unkraut solltest du jetzt auf jeden Fall zu Leibe rücken. Unkrautpflanzen, die schon sehr viel Samen angesetzt haben, sollten nicht auf den Kompost wandern, sondern möglichst in der Biotonne entsorgt werden. Das gilt auch für hartnäckige Wurzelunkräuter wie Brennnesseln, Quecke, Giersch und kriechenden Hahnenfuß.

Diese können auch getrennt gesammelt werden, um sie anschließend im Wasserbad vergären zu lassen. Nach zwei bis drei Wochen ist das Pflanzengewebe zerstört und die Jauche kann über den Komposthaufen gegossen werden.

Ob Gemüse- oder Blumenbeet – früher wurde der Garten im Frühling und im Herbst umgegraben. Heute ist bekannt, dass es gar nicht so hilfreich ist, das Erdreich regelmäßig komplett auf links zu drehen.

Warum? In einem Liter Boden leben etwa zehn Milliarden Mikroorganismen, die wichtige Umsetzungsprozesse im Gartenboden einleiten. Durch das Umgraben bringst du die einzelnen Schichten, in denen die Lebewesen ihre Arbeit verrichten, durcheinander.

Soll dein Garten im Frühling ordentlich aussehen und der Boden gut durchlüftet werden, greife besser zur Harke oder Kralle statt zum Spaten.

Damit deine Pflanzen groß und stark werden, solltest du deinem Garten im Frühling eine Extraportion Futter in Form einer natürlichen Düngung gönnen. Besonders gut eignet sich dafür der Kompost des vergangenen Jahres.

Solltest du gekauften Dünger verwenden, berücksichtige, dass die meisten Gärten einen hohen Phosphor- und Kaliumgehalt, aber einen Mangel an Stickstoff haben. Greife daher zu Kompost- oder Stickstoffdünger.

Frühblüher wie Stiefmütterchen, Narzissen, Tulpen oder Krokusse sorgen an den ersten warmen Tagen des Jahres für Frühlingsgefühle. Jetzt wird auch der Grundstein für einen bunten, prächtigen Sommergarten gelegt. Zu den Zwiebelblumen, die im März und April in den Boden gebracht werden können, gehören einige Lilienarten sowie Begonien oder die Sommerhyazinthe.

Die frostempfindlichen Knollen und Zwiebeln der Gladiolen, Dahlien und Lilien sollten allerdings erst nach den Eisheiligen Mitte Mai verbuddelt werden, denn an diesen Tagen sinken die Temperaturen häufig noch einmal deutlich und es kann zu Bodenfrost kommen.

Vielleicht hast du im Winter die eine oder andere verblühte Staude stehen lassen. Sie sehen zwar nicht unbedingt schön aus, dienen aber Insekten in der kalten Jahreszeit als Winterversteck und Nahrungsnotration.

Willst du eine Hecke oder einen Strauch über einen Formschnitt hinaus jedoch radikal einkürzen oder entfernen, sollte dies unbedingt bis März erledigt sein, denn das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es, in der Zeit vom 1. März bis 30. September Hecken und andere Gehölze abzuschneiden oder „auf den Stock zu setzen“ - also knapp über dem Boden zu kappen.

Der Grund: Mit dem Frühling beginnt die Brutzeit der Vögel. In Hecken und Sträuchern könnte also der eine oder andere Nestbauer aktiv sein.

Aktiv sind im Frühling leider auch schon kleine Plagegeister wie die Zecke. In Deutschland hält die Zeckenzeit in der Regel von Februar bis Oktober an. Menschen, die viel Zeit in der Natur verbringen, sollten sich daher gut vor den Blutsaugern schützen.

Wer seine Rasenfläche bereits im Frühling vorbereitet, kann sich im Sommer über saftig grüne und kräftige Halme freuen. Die erste Maßnahme sollte sein, den Rasen mit einem Laubbesen von sämtlichen abgestorbenen Pflanzenteilen zu befreien.

Im Laufe des Aprils ist es Zeit für das erste Rasenmähen. Achte darauf, dass du die Schnitthöhe nicht zu niedrig ansetzt: Vier Zentimeter gelten für den ersten Schnitt als optimal. Hat sich viel Moos und Unkraut auf deinem Rasen angesiedelt, schafft Vertikutieren Abhilfe.

Wenn du es kaum erwarten kannst, endlich frisches Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten, ziehe die Erntesaison einfach ein wenig vor. Die ideale Möglichkeit dazu bietet ein Frühbeet. In diesem kleinen „Gewächshaus“ kannst du deine Samen zeitig aussäen und entsprechend früh im Jahr das erste Gemüse ernten.

Mit dem Anpflanzen beginnst du im Frühbeet bereits nach dem letzten starken Frost. Schon im Februar oder März können Radieschen, frühe Sorten Kopfsalat, Spinat und Gartenkresse, aber auch Rettich ins Frühbeet gesät werden. Sommerblumen wie Löwenmäulchen oder Ringelblume starten im Frühbeet ebenfalls jetzt schon durch.

Wer in seinem Garten nicht nur Gemüse, sondern auch Obst ernten will, sollte sich zwischen Januar und März um den Schnitt von Obstbäumen kümmern. Eine Ausnahme bildet beispielsweise die Süßkirsche. Sie wird im Sommer direkt nach der Ernte geschnitten. Das Gleiche gilt für Beerensträucher. Sie sollten ebenfalls erst nach der Ernte ausgelichtet werden.

Auch wenn gerade alles grünt und blüht: Der nächste Winter kommt bestimmt. Lies hier, wie du deinen Garten winterfest machst.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen an der Nasenspitze kitzeln, ist auch die Balkonsaison wieder eröffnet. Ob gärtnern, grillen oder chillen - auf wenigen Quadratmetern findet hier in der warmen Jahreszeit das pralle Leben statt. Doch bevor du all diese Sommerfreuden genießen kannst, ist erst einmal Schrubben angesagt. Mit unseren Tipps machst du deinen Balkon schnell frühlingsfit.

Am ausgiebigen Frühjahrsputz führt leider kein Weg vorbei. Der Winter hat mit vertrocknetem Laub, Schmutzflecken und Pfützen sicher Spuren hinterlassen. Fege und wische deinen Balkon im Frühling also einmal ordentlich durch.

Wenn dein Balkonboden aus Fliesen besteht, ist es ratsam, die Fugen zu reinigen, damit sich dort kein Unkraut breitmacht. Blumenkästen und Töpfe sollten mit heißem Wasser gesäubert werden.

Wenn du die Kästen und Pflanzenkübel aus dem Vorjahr noch weiter nutzen möchtest, entferne auf jeden Fall die alte Blumenerde. Durch den Austausch der Erde gegen neues, frisches Substrat können Pflanzen mit neuer Kraft weiterwachsen.

Ist alles ordentlich sauber, können die Grundlagen für die neue Saison gelegt werden. Verteile eine Schicht Kies auf den Böden der Kästen und Kübel, gib frische Erde darauf und schon kannst du los pflanzen.

Wer auf dem Balkon im Frühling einen kleinen Gemüsegarten anlegen möchte, kann bestimmte Sorten wie Auberginen, Chili, Kohlrabi, Mangold, Paprika oder Tomaten schon im März vorziehen. Allerdings sollten die Pflänzchen noch ein paar Wochen in der Wohnung keimen dürfen, bevor sie ins Freie entlassen werden.

Auch auf selbst angebautes Obst müssen Balkonbesitzer nicht verzichten. Als leckeres Naschobst eignen sich beispielsweise Erdbeeren.

Kräuter, die sich besonders für den Anbau auf dem Balkon eignen, sind die “mediterranen Klassiker“ wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum sowie heimische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Kresse und Kerbel.

Übrigens: Kräuter wachsen nicht nur im Garten oder im Balkonkasten. Sie sind überall zu finden: Im Wald, auf Wiesen und sogar in Städten.

Zum schönen Balkon gehören im Frühling natürlich saubere und gemütliche Möbel. Hole Tisch und Stühle aus dem Winterquartier und reinige sie einmal gründlich. Geölte Flächen können neu eingeölt werden.

Hast du schon einen Plan, wie du deinen Balkon im Frühling gestalten möchtest? Kerzen, Laternen, Lampions, Lichterketten oder bunte Übertöpfe machen deine Wohlfühloase richtig gemütlich.

Wer möchte, kann auch selbst kreativ werden: Beim Aufräumen der Küchenschränke finden sich oft alte Tassen, Töpfe oder Auflaufformen, die sich bestens als "Blumentopf" eignen. Auch Alltagsgegenstände wie alte Schuhe, Stiefel oder saubere Blechdosen werden schön bepflanzt zum Hingucker auf Balkon oder Terrasse.

Viele unerfahrene Balkonbesitzer machen den Fehler, die falschen Pflanzen für ihren Balkon auszuwählen. Denn während einige Pflanzen die Sonne lieben, bevorzugen andere eher schattige Standorte. Damit du deinen Sommer-Lieblingsplatz mit der passenden Blütenpracht gestalten kannst, haben wir eine Übersicht für dich zusammengestellt:

Frostempfindliche Pflanzen sollten erst ab Mai ins Freie gepflanzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet sogar noch bis zu den Eisheiligen Mitte Mai ab. Der richtige Pflanzzeitpunkt richtet sich jedoch immer nach der individuellen Lage und den klimatischen Bedingungen.