Eine Arbeitsverweigerung ist ab einer Raumtemperatur von 35 Grad denkbar, sofern der Arbeitgeber keine Gegenmaßnahmen ergreift. Doch fallen die Temperaturen am Nachmittag wieder ab, heißt es: zurück an den Schreibtisch.
Erreicht uns im Sommer eine Hitzewelle, wird es bei der Arbeit, im Büro oder auch in der Schule ziemlich ungemütlich und ohne Klimaanlage sogar zur Qual. Es können Beschwerden auftreten wie Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Schwindel und Ermüdung.
Die Raumtemperatur sollte nicht höher als 26 Grad sein. Bei besonders hohen Außentemperaturen sollte sie mindestens sechs Grad unter der Außentemperatur liegen. Wie Sie noch der Hitze entgegenwirken können und wann es hitzefrei gibt, lesen Sie hier in dieser Fotostrecke!
Viele Büro- oder Schulgebäude verfügen nicht über Klimaanlagen oder Sonnenschutzverglasungen, um etwas gegen die hohen Temperaturen zu unternehmen. Ein Nachrüsten ist meist mit hohen Kosten verbunden und nicht jeder Arbeitgeber oder jede Schule kann sich dies leisten.
Tragen Sie luftige, helle Kleidung. Achten Sie besonders auf Kleidung, die Feuchtigkeit gut aufnimmt und nach außen abgibt. Dies macht die Hitze erträglicher.
Kühlen Sie sich zwischendurch ab, indem Sie Ihre Hände unter fließendes kaltes Wasser halten und auch Ihren Nacken und die Schläfen damit benetzen. Das regt den Kreislauf an und erfrischt.
Viel trinken! Am besten Wasser oder auch andere ungesüßte Getränke. Alkohol sollten Sie lieber meiden, da dieser dem Körper Flüssigkeit wieder entzieht. Insbesondere kleine Kinder sowie alten und kranken Menschen wird empfohlen "über den Durst" zu trinken.
Essen Sie lieber fettreduzierte leichte Kost. Diese belastet den Kreislauf weniger und liegt nicht so schwer im Magen. Ideal sind Gemüse, Salate und Obst.
Wenn keine Klimaanlage vorhanden ist, stellen Sie ruhig einen Ventilator auf. Dieser wirkt erfrischend und lässt den Schweiß verdunsten. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Körper nicht zu sehr auskühlt, denn dann drohen Nackenverspannung und Erkältungen.
Auch sollten sämtliche Geräte, die nicht im Gebrauch sind und Wärme abgeben, ausgeschaltet werden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Geräte im Büro "einfach so" mitlaufen.
Wenn Sie morgens ins Büro kommen, öffnen Sie zuerst alle Fenster und lassen die kühle Morgenluft in den Raum. Wird es allmählich wärmer, schließen Sie die Fenster wieder. Das Büro bleibt eine Weile angenehm kühl. Falls die Sonne auf Ihre Fenster scheint und Sie verdunkeln können, machen Sie dies.
Flexible Arbeitszeiten sind für extrem heiße Tage besonders geeignet. An solchen Tagen, beginnen Sie Ihren Arbeitstag lieber früher und genießen am Nachmittag ein paar Sonnenstunden im Grünen.
Ein kühlendes Fußbad wirkt erfrischend. Klingt im ersten Moment etwas komisch, doch Sie sollten dies unbedingt ausprobieren. Füllen Sie eine Schüssel oder einen Eimer mit kaltem Wasser und stellen sie unter dem Schreibtisch Ihre Füße hinein.
Hitzefrei ja oder nein? Besonders bei Schülern ist dies ein großes Thema und nicht alle sind davon betroffen. An Grundschulen und für Klassen der Sekundarstufe I entscheidet die Schulleitung darüber. Die Schüler der Sekundarstufe II werden nicht vom Unterricht befreit.
Ausschlaggebend ist die Raumtemperatur. Ab einer Temperatur von 27 Grad wird an fast allen Schulen hitzefrei erteilt. Beträgt allerdings die Raumtemperatur weniger als 25 Grad, so wird der Unterricht weiter fortgesetzt.
Auch in Arbeitsräumen soll die Temperatur nicht über 26 Grad liegen. Steigt diese über diesen Wert, sollte der Arbeitgeber reagieren und die Jalousien schließen, mobile Kühlgeräte anschaffen oder die Bekleidungsregeln lockern.
Erreicht die Raumtemperatur die 30-Grad-Marke, muss der Arbeitgeber aktiv werden. Eine Vorverlegung der Arbeitszeit wäre dann denkbar oder sogar eine Verkürzung des Arbeitstages.
Eine Arbeitsverweigerung ist ab einer Raumtemperatur von 35 Grad denkbar, sofern der Arbeitgeber keine Gegenmaßnahmen ergreift. Doch fallen die Temperaturen am Nachmittag wieder ab, heißt es: zurück an den Schreibtisch.
Unser Wetterreporter Marco Kaschuba hat Dr. Tobias Kunzmann vom Klinikum am Steinenberg in Reutlingen zum Thema Eine Hitzewelle sollte man nicht unterschätzen interviewt und einige praktische Tipps parat.