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WetterNews - Ticker

19:19
7. Dezember 2023

Nach Dürrejahren
Haben wir nun genug Wasser?

Die letzten Monate waren regenreich. Doch inwieweit hat das ausgereicht, um die Grundwasserstände wieder auf Normalniveau zu bringen? Verena Leyendecker betrachtet die Situation für verschiedene Regionen.

Das Jahr 2023 wird als nassestes Jahr seit langem in die Wettergeschichte eingehen. Besonders nass waren die vergangenen Herbstmonate. So zeigt der Novemberrückblick etwa doppelt so viel Niederschlag wie üblich.

So nass war es in einem November schon lange nicht mehr, sogar der November 2002 wurde übertroffen.So nass war es in einem November schon lange nicht mehr, sogar der November 2002 wurde übertroffen.

Entsprechend sind die Böden verbreitet wassergesättigt, zumindest in der obersten Schicht bis etwa 30 Zentimeter. Doch durch die trockenen Jahre 2018 bis 2020 und 2022 fehlen in der Niederschlagsbilanz fast 600 Liter an Niederschlag.

So schnell reagiert das Grundwasser

Ob und wie schnell das Grundwasser auf die gefallenen Niederschläge reagiert, hängt von der Tiefe des sogenannten Grundwasserleiters ab. So wird ein Gesteinskörper mit Hohlräumen bezeichnet, der das Grundwasser ableiten kann. Oberflächennahe Leiter in etwa 10 Meter Tiefe reagieren schneller als tiefere in etwa 100 Meter. Daneben spielt die Durchlässigkeit des Gesteins eine Rolle.

Laut Bernd Kirschbaum vom Umweltbundesamt füllt sich das Grundwasser in den durchlässigen Lockergesteinen des Norddeutschen Tieflands oder im Karstgestein auf der Schwäbischen Alb durch Niederschlag schneller wieder auf.

Abgebildet sind die unterschiedlichen Arten von GrundwasserleiternAbgebildet sind die unterschiedlichen Arten von Grundwasserleitern. - © BGR

In kleinporigen Festgesteinen, wie zum Beispiel im Sandgestein des Thüringer Waldes, kommt das Wasser dagegen nur wenige Meter pro Tag voran, wenn überhaupt. Hohe Niederschlagsmengen kommen wegen des hohen Oberflächenabflusses nur zu einem geringen Teil dem Grundwasser zu Gute.

Lexikon: Wie misst man Regen?Mehr erfahren

Oft macht sich der Niederschlag erst im nächsten Frühjahr oder noch später bemerkbar. Von Region zu Region ist dies also unterschiedlich.

Hier steigt das Grundwasser

Für Niedersachsen schreibt der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in einer jüngsten Pressemitteilung: „Im Vergleich zu den Vorjahren weisen für den Monat November viele Grundwassermessstellen aktuell normale bis sehr hohe Grundwasserstände auf“. Für diese erste Auswertung wurden jedoch nicht alle Grundwassermessstellen herangezogen.

In Niedersachsen zeigen einige Grundwassermessstellen schon einen normalen bis sehr hohen Stand. In Niedersachsen zeigen einige Grundwassermessstellen einen normalen bis sehr hohen Stand. - © Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Auch in Nordrhein-Westfalen ist der Anteil der Messstellen mit einem niedrigen Grundwasserstand nach Auskunft des LANUV rückläufig. Nur noch 12 Prozent der Messstellen wiesen Ende November einen niedrigen bis sehr niedrigen Grundwasserstand auf.

In Rheinland-Pfalz steigen die Stände auch, aber fast alle Messstellen liegen nach Aussage des dortigen MKUEM noch unter Mittelwasserverhältnissen.

Diese Messstelle in Winden in Rheinland-Pfalz zeigt schon seit fast 20 Jahren ein Grundwasserdefizit.Diese Messstelle in Winden in Rheinland-Pfalz zeigt schon seit fast 20 Jahren ein Grundwasserdefizit. - © Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz

Auch weiter südlich wie zum Beispiel in Bayern steigen die Stände zwar wieder an, eine Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden.

So schreibt das LFU Bayern auf Anfrage: „Bei den oberflächennahen Grundwasserstockwerken, die vergleichsweise schnell reagieren, weisen nach den jüngsten Niederschlägen aktuell nur noch rd. 15 % der Messstationen einen niedrigen oder sehr niedrigen Stand auf. In den tieferen Grundwasserstockwerken erfolgt eine Reaktion auf die Witterungsverhältnisse erst mit zeitlicher Verzögerung. Hier sind es gegenwärtig 54 %.“

Kaum Anstieg in Ostdeutschland

Kaum Veränderungen zeigen sich an vielen Messstellen im Osten des Landes. Auch hier sind zwar die oberen Bodenschichten bis etwa 20 Zentimeter Tiefe ausreichend mit Wasser versorgt und auch dort reagieren Messstellen in den Tälern auf den Regen. Doch an vielen Grundwassermessstellen gibt es noch keine signifikanten Veränderungen.

In etwa zwei Meter Tiefe herrscht vor allem in Ostdeutschland regional noch immer "Trockenstress". In etwa zwei Meter Tiefe herrscht vor allem in Ostdeutschland regional noch immer "Trockenstress". - © DWD

Das Landesamt für Umwelt Brandenburg schreibt „Vermutlich dauert es noch längere Zeit, möglicherweise mehrere Jahre bis im gesamten Land Brandenburg der Grundwasserstand wieder dauerhaft innerhalb des langjährigen Mittels gemessen wird".

Durch einzelne regenreiche Monate kann das große Defizit der vergangenen Dürrejahre also nicht ausgeglichen werden. Experten gehen davon aus, dass es ein bis zwei regenreiche Winterhalbjahre (November bis April) benötigt. Von einer flächendeckenden Entwarnung kann also keine Rede sein, auch wenn sich die Situation regional verbessert.

16:44
7. Dezember 2023

Ausflugstipp
Schlösser und Burgen im Winter entdecken

Die Burg zu Burghausen im SchneeIm Guinnessbuch der Weltrekorde ist die Burg zu Burghausen in Bayern als längste Burg der Welt ausgezeichnet. Auch mit Schneehaube ist sie schön anzusehen. - © Vincenzo Buongiorno via Wettermelder

Märchenschlösser, Ritterburgen, Burgruinen – Deutschland ist reich an jahrhundertealten und geschichtsträchtigen Bauwerken. 25.000 sollen es Expertenschätzungen zufolge sein.

Mal trutzig-massiv, mal filigran-verwinkelt thronen die alten Gemäuer spektakulär auf Felsen oder schmiegen sich, umgeben von dichten Wäldern oder gepflegten Parkanlagen, in wunderschöne Landschaften.

Burg zu Burghausen im Winterkleid

Am ersten Advent präsentierte sich die Burg zu Burghausen im oberbayerischen Landkreis Altötting weiß gepudert. Ob auch am zweiten Advent noch die Chance besteht, eine der längsten Burganlagen Europas im Winterkleid zu betrachten, verrät unser WetterRadar.

Das kommende Wochenende ist eine gute Gelegenheit, um sich eine kleine Auszeit vom Vorweihnachtsstress zu gönnen und sich auf die Spuren von Königen, Burgfräulein, edlen Rittern und Schurken zu begeben. Wir haben hier die zwölf schönsten Burgen und Schlösser Deutschlands zusammengestellt:

Ausflugstipps: Schlösser und Burgen Mehr erfahren
13:10
7. Dezember 2023

Morgen Glättegefahr
Erneut gefrierender Regen und Schnee

Mit einer aufziehenden Wetterfront droht in Deutschland am Freitag erneut Glätte. Neben Regen fallen dabei Schnee und zum Teil auch gefrierender Regen.

Nach einem meist ruhigen Donnerstag nimmt die Glättegefahr zum Ende der Woche nochmals zu. Bereits in der Nacht zum Freitag erreicht von Benelux her eine Wetterfront mit Regen die Gebiete westlich des Rheins. Nur in den höchsten Lagen der Mittelgebirge schneit es zum Teil noch.

Glättegefahr durch gefrierenden Regen

Zum morgendlichen Berufsverkehr droht dann vor allem vom Rhein-Neckar-Raum und der Pfalz über das Rhein-Main-Gebiet hinweg bis nach Nordhessen und Westfalen gebietsweise Glätte durch gefrierenden Regen.

Menschen gehen vorsichtig auf einer Straße mit GlatteisAm Freitag kann es örtlich tückisch glatt sein. - © dpa

Im Tagesverlauf kommt die Wetterfront langsam ostwärts voran und liegt zum Mittag etwa auf einer Linie Flensburg-Bodensee. Insbesondere im Bereich der Mittelgebirge und nach Norden hin können die Straßen durch Glatteis regional sehr rutschig sein.

Wetterlexikon: So entsteht GlatteisMehr erfahren

Auf dem Weg nach Norden und Osten ist bei den Niederschlägen im Tagesverlauf auch immer mehr Schnee dabei, zunächst vor allem im Bergland und im Küstenumfeld.

Warnung vor Glätte in vielen LandesteilenIn vielen Landesteilen kann es am Freitag noch mal glatt werden. Besonders groß ist die Glättegefahr von der Landesmitte bis in den Südosten.

Zum Abend droht auch in Bayern Glätte durch Schnee oder gefrierenden Regen. In der Nacht zum Samstag betrifft das schließlich vor allem noch die Gebiete von Vorpommern bis zum Alpenrand. Am Samstag beruhigt sich das Wetter nach letzten Schneefällen ganz im Osten dann kurzzeitig.

Am Wochenende immer milder

Weil am Wochenende aber aus Westen deutlich mildere Luft nach Deutschland gelangt, nimmt die Glättegefahr im Verlauf immer mehr ab. Am Sonntag liegen die Temperaturen im Westen schon bei bis zu 10 Grad, wie im TemperaturRadar gut zu sehen ist.

So geht es weiter: 14-Tage-WetterMehr erfahren
11:55
7. Dezember 2023

14-Tage-Wetter
Tauwetter bis in höhere Lagen

Tauwetter bis in höhere LagenBis in die Hochlagen der Mittelgebirge setzt sich in den kommenden Tagen Tauwetter durch.

Die Tage des ersten winterlichen Witterungsabschnittes sind gezählt. Bis in die Hochlagen der Mittelgebirge setzt sich Tauwetter durch, bevor es zur Monatsmitte wieder etwas kühler wird.

Mit gefrierendem Regen, Schnee und schließlich Regen setzt sich am zweiten Adventswochenende feuchtmilde Atlantikluft durch. Dabei steigen die Temperaturen von 0 bis plus 8 Grad am Freitag auf 5 bis 11 Grad am Sonntag an, mit den tieferen Werten jeweils im Osten. Am Montag werden dann sogar verbreitet 10 bis 13 Grad erreicht.

Dazu fällt wiederholt Regen und mit der heranwehenden milden Luft geht auch ein lebhafter Wind einher. Dieser kann in freien Lagen besonders im Bergland auch sehr ruppig werden, sogar Sturmböen können dort dabei sein. Etwas ruhiger bleibt es aber generell nach Nordosten hin, wie man auch gut im WindRadar sehen kann.

TemperaturRadarDas TemperaturRadar zeigt, dass sich der Winter im Laufe des zweiten Adventswochenendes weit nach Osteuropa zurückzieht.

Zur Monatsmitte hin gehen die Temperaturen wieder zurück, bleiben aber immer noch auf einem für die Jahreszeit recht hohen Niveau. Im Bergland sinkt die Schneefallgrenze zwar nach und nach wieder auf 800 bis 400 Meter Höhe ab, im Flachland bleibt es aber bei Regen und Plusgraden. Nur nachts gibt es bei Aufklaren gebietsweise wieder leichten Frost.

Mittelfristig wieder kühler, aber nicht winterlich

Immerhin gibt es dann auch Anzeichen für einen Übergang zu trockenerem Wetter: Die führenden Wettermodelle berechnen erstmals seit längerer Zeit wieder ein Hochdruckgebiet, das über oder zumindest nahe Mitteleuropa vor Anker gehen soll.

Je nach genauer Position dieses Hochs entscheidet sich dann, ob es eher hochnebelartig trüb bleibt oder ob auch die Sonne mal wieder länger zum Vorschein kommt. Immerhin schaut es nach einem längeren trockenen Abschnitt aus. Obwohl dann auch die Nächte wieder kälter werden, scheint eine baldige Rückkehr von Schnee und Eis sehr unwahrscheinlich.

Nächste Woche regional HochwassergefahrLesen Sie auch
08:32
7. Dezember 2023

Sogar auf Helgoland weiß
Viel Schnee an der Nordsee

1/5
So viel Schnee lag an der Nordsee zu dieser Jahreszeit schon lange nicht mehr. Selbst auf Sylt gibt es zur Wochenmitte eine dicke Schneedecke. - © Juliane Artschwager via WetterMelder Deutschland

An der Nordsee hat es in den vergangenen Tagen zum Teil kräftig geschneit. So viel Schnee gab es dort schon länger nicht mehr.

Kräftige Schneefälle haben in den letzten Tagen auch an der Nordseeküste für einen Wintereinbruch gesorgt. Vielerorts lag dort zur Wochenmitte eine dicke Schneedecke. Sylt präsentierte sich ebenfalls tief winterlich und sogar auf Helgoland war es weiß.

OrtSchneehöhe am Mittwoch
Wangerland-Hooksiel (Ostfriesland)19 cm
Sankt Peter-Ording18 cm
Hattstedt (Nordfriesland)14 cm
List/Sylt11 cm
Helgoland3 cm

Trotz des zu dieser Jahreszeit noch recht warmen Wassers der Nordsee kamen auf der kleinen Insel ein paar Zentimeter Schnee zusammen. So viel hat es dort seit 10 Jahren nicht mehr gegeben.

Mehr als 10 Zentimeter auf Sylt und fast 20 Zentimeter in Sankt Peter-Ording lagen im Dezember letztmals im Jahr 2010.

WetterRadar zeigt SchneefälleWetterRadar: In den vergangenen Tagen hat es an der Nordsee kräftig geschneit.

Auch am Donnerstag zeigte sich das Nordseeumfeld noch verschneit, selbst wenn die Schneehöhen nicht mehr ganz so hoch waren. Zum einen ist die Schneedecke bereits ein wenig zusammengesackt, zum anderen hat es leicht zu tauen begonnen.

Die Aussichten im 14-Tage-WetterMehr erfahren
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