Der jüngste Wintereinbruch in den Alpen zaubert ein traumhaftes Landschaftspanorama. Die Bergwelt präsentiert sich tief verschneit. Trotzdem ist im Gebirge Vorsicht geboten.
Die Bergwelt zeigt sich nach den ergiebigen Schneefällen der vergangenen Tage von ihrer schönsten Seite, wie die Fotostrecke zeigt. In vielen Teilen der Alpen führte die wiederholte Kombination von Kaltfront und Italientief zu großen Schneemengen auf den Bergen.
Tallagen leicht angezuckert
Auch in vielen Tallagen wurde es zwischenzeitlich weiß. Regional fielen Schneeflocken bis 500 Meter Höhe. Möglich ist dies durch den Prozess der Niederschlagsabkühlung.
Was ist die Niederschlagsabkühlung?
Bei diesem Prozess wird der Umgebungsluft durch das Schmelzen der Schneeflocken Wärme entzogen. Dies führt zu einer Abkühlung der Umgebungsluft und lässt so die Luft nach und nach auf 0 Grad abkühlen. Voraussetzung für diesen Prozess sind anhaltende und starke Niederschläge sowie windschwache Verhältnisse, damit die abgekühlte Luft nicht mit milderen Luftmassen vermischt wird.
Die weiße Überraschung birgt auch Gefahren. Durch den vielen gefallenen Neuschnee in Verbindung mit stürmischem Wind kam es im Hochgebirge zu massiven Schneeverwehungen. Es bildete sich frischer Triebschnee. Die Lawinengefahr stieg dadurch merklich an.
Gefährliche Tourenverhältnisse
In den Schweizer Bergen herrscht vielerorts die Gefahrenstufe 3 auf der fünfteiligen Skala. In Teilen des Unterwallis und im Chablais an der Grenze zu Frankreich und Italien gilt aktuell die zweithöchste Gefahrenstufe. Bereits einzelne Personen können Lawinen leicht auslösen.
In den Bergen liegen derzeit oberhalb von rund 2000 Meter Höhe mehr als 40 Zentimeter Schnee. An windgeschützten Wetterstationen im Hochgebirge liegen regional deutlich größere Mengen.
Am Pitztaler Gletscher in Österreich sind es auf gut 2800 Meter Höhe um 80 Zentimeter, am Saleinagletscher im Südwesten des Kantons Wallis in der Schweiz rund 1 Meter. Damit liegt derzeit lokal mehr Schnee als im langjährigen Mittel für diese Jahreszeit.