Ein besonderes Phänomen kann derzeit in den Bergen beobachtet werden. Auf der Schneeoberfläche sind sogenannte Windgangeln zu erkennen. Diese helfen bei der Beurteilung der Lawinengefahr.
Schon einmal solche Strukturen im Schnee gesehen? Wintersportler können diese sogenannten Windgangeln derzeit in vielen Skigebieten und abseits der Pisten bewundern. Oftmals werden sie auch Sastrugi genannt.
Auf der Schneeoberfläche sind Windgangeln als stromlinienförmige Rillen beziehungsweise Erhebungen zu erkennen. Sie entstehen durch windbedingte Abtragung (Erosion) von Schnee und sind ein Zeichen für Schneeverfrachtung im Gebirge.
Der Wind wirkt dabei wie ein Dampfstrahler. Er fräst aus einer bereits harten Schneeoberfläche weichere Bestandteile heraus und lagert diese auf der windabgewandten Seite (Lee) ab.
Gemäß dem WindRadar, wehte in den vergangenen Tagen auf den Bergen ein stürmischer Nord- bis Nordwestwind. Auch zu Wochenbeginn bleibt dieser im Ostalpenraum noch vorherrschend.
Übrig und an der Oberfläche sichtbar bleiben die härteren Schichten im Schnee. Dabei zeigt die steilere Seite, anders als man vermuten würde, hin zur Windrichtung. Demnach ist die steile Seite die windzugewandte Seite (Luv) und die flachere Seite die windabgewandte.
Lawinengefahr: Hinweis auf Triebschnee
Obwohl das Betrachten von Windgangeln und anderen Windzeichen eine Augenweide ist, sind sie ein Zeichen für Triebschnee im Gebirge. Nicht umsonst wird der Wind als "Baumeister der Lawinen" bezeichnet.
Solche Windzeichen können demnach auch ein Alarmzeichen sein. Sastrugi zeigen die zuletzt vorherrschende Windrichtung an. Somit können Wintersportler Gebiete erkennen, in denen mit potentiell gefährlichen Triebschneeansammlungen zu rechnen ist.