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Nur für kurze Zeit: Schwarzeis im Engadin in der Schweiz

19:01
19. Januar 2024

Nur für kurze Zeit
Seltenes "Schwarzeis" in der Schweiz

Für kurze Zeit ist an den Oberengadiner Seen in der Südostschweiz sogenanntes Schwarzeis zu sehen gewesen. Zahlreiche Schlittschuhläufer erfreuten sich an dem Naturspektakel. Doch auf dem Eis kann es auch gefährlich sein, denn nicht überall ist es dick genug.

Unter passenden Bedingungen kann im Winter im Schweizer Engadin ein besonderes Naturphänomen beobachtet werden – sogenanntes Schwarzeis. In den vergangenen Tagen war es wieder so weit:

Dank klirrend kalter Nächte und tagelanger Minustemperaturen sind der Silser- und der Silvaplanasee in der Nähe von St. Moritz in Graubünden zugefroren. Dabei hat sich zunächst eine dunkle und klare Eisschicht gebildet.

SchwarzeisIm Schwarzeis gibt es kaum Lufteinschlüsse. Dadurch ist es transparent, Strukturen im Eis sowie der Seegrund im Flachwasser sind gut zu erkennen.

Das Schwarzeis und dessen Strukturen kommen an sonnigen Tagen mit blauem Himmel besonders schön zur Geltung.

Wie entsteht Schwarzeis?

Damit sich Schwarzeis bilden kann, müssen viele Faktoren mitspielen.

  • Grundsätzlich muss es über Tage hinweg frostig kalt sein, dass sich ein See in allen Wassertiefen auf rund 4 Grad abkühlen kann. Erst danach beginnt der See an der Oberfläche zuzufrieren.

  • Dabei sollte es möglichst windstill sein. Wind durchmischt die Wasserschichten, was den Gefrierprozess bremst, weil immer wieder wärmeres Wasser aus der Tiefe zur Oberfläche aufsteigt. Zudem sorgt Wind für Wellen und Gischt. Dadurch würden in der Eisschicht viele Luftblasen eingeschlossen werden, die das Eis weißer und undurchsichtig machen.

  • Es darf kein Schnee fallen. Ist die Eisschicht einmal von Schnee bedeckt, sieht man vom Schwarzeis nichts mehr.

TemperaturRadarIm Oberengadin ist es in den vergangenen Tagen eisig kalt gewesen, wie das TemperaturRadar zeigt.

In der vergangenen Woche herrschten im Engadin ideale Bedingungen für die Bildung von Schwarzeis. Hochdruckbestimmtes Wetter mit klaren Nächten und polare Kaltluft sorgten für Temperaturen unter minus 20 Grad bei nur schwachem Wind.

Das Naturschauspiel war aber nur von kurzer Dauer. Am Mittwoch hat es im Engadin schon wieder leicht geschneit und die Eisdecke ist nun von einer dünnen Schneeschicht überzogen.

Betreten ist nicht ungefährlich

Beim Betreten von vereisten Seen ist generell Vorsicht geboten. Im Bereich von flachen Buchten ist die Eisdecke tragfähig. Weiter vom Ufer weg gibt es hingegen deutlich dünnere Stellen.

Am Dienstag sind am Silsersee innerhalb kurzer Zeit zwei Personen im Eis eingebrochen und ins kalte Wasser gefallen. Beide konnten herausgezogen werden und wurden mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

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