Große Lawinengefahr in den Alpen durch enorme Schneemengen und Orkan

In den Alpen schneit es seit Donnerstagmittag anhaltend und kräftig. Auf den Bergen kam bisher mehr als 1 Meter Neuschnee zusammen. Die Lawinengefahr erreicht vielerorts die zweithöchste Gefahrenstufe.

Enorme Mengen an Neuschnee sind in den vergangenen Tagen in Teilen der Alpen gefallen. Im Hochgebirge schneite es seit Donnerstag teilweise mehr als einen Meter. Örtlich kamen bisher sogar noch größere Neuschneemengen zusammen und der Schneefall hält bis Samstagabend an.

Im knapp 1800 Meter hoch gelegenen St. Christoph am Arlberg im Westen Österreichs herrscht aktuell tiefster Winter, wie im Video und in der Fotostrecke zu sehen sind. An manchen Stellen liegt der Schnee meterhoch.

Mehrere Autos sind unter einer kompakten Schneeschicht begraben, teilweise ist nicht mehr zu erkennen was sich unter den Schneemassen verbirgt. Zudem bilden sich auf den Hausdächern große Schneewechten. Wenn die Last zu groß wird, dann können diese abbrechen und somit gefährlich werden.

Auch in bekannten Wintersportregionen wie Obertauern, rund um den Dachstein oder im schweizerischen Davos kamen bislang größere Mengen an Neuschnee zusammen. Die aktuellen Schneehöhen in den Skigebieten finden Sie hier.

Der viele Neuschnee fiel in Verbindung mit stürmischen Wind. Auf den Bergen wurden teils sogar Orkanböen mit Windspitzen um 190 Kilometer pro Stunde verzeichnet. Auch im Laufe des Samstags sind noch orkanartige Böen über 120 Kilometer pro Stunde möglich.

Zum Vergleich: Bei Windgeschwindigkeiten um Tempo 60 wird es bereits für einen Erwachsenen schwierig sich aufrecht gehend fortzubewegen. Bei Orkanböen über 150 Kilometer pro Stunde und darüber kann sich kein Mensch mehr auf den Beinen halten.

Die Kombination aus viel Neuschnee und Sturm ließ die Lawinengefahr insbesondere in Teilen der österreichischen Alpen auf die zweithöchste Gefahrenstufe, nämlich Stufe 4 auf der fünfteiligen Skala, ansteigen. Das bedeutet, es herrscht vor allem oberhalb der Waldgrenze große Lawinengefahr.

Auch in der Schweiz ist die Lawinensituation heikel. Es gilt nahezu verbreitet die Gefahrenstufe 3. Wer derzeit in den Alpen Winterurlaub macht, sollte unbedingt auf den gesicherten Skipisten unterwegs sein. Für Skitouren, Schneeschuhwanderungen und Variantenabfahrten abseits der gesicherten Pisten sind die Verhältnisse kritisch.

Experten raten zu Zurückhaltung und defensivem Verhalten im freien Gelände. Lawinen können spontan abgehen oder von nur einer Person ausgelöst werden. Aufgrund der winterlichen Bedingungen auf den Straßen und der großen Lawinengefahr herrscht auf vielen Alpenpässen Schneekettenpflicht oder Straßenabschnitte werden zeitweise vollständig gesperrt.

Wer von zu Hause aus oder im Tal bereits wissen möchte, wie die Schnee-, Wetter- und Pistenverhältnisse in den Skigebieten sind, wird hier fündig. Das Berg- und Skiwetter informiert über die aktuellen Bedingungen in nahegelegenen Skigebieten und bietet zugleich die neuesten Bilder von Webcams.