Hamburg: Hochwasser 3,75 Meter höher - Schwere Sturmflut an der Nordsee
05:15
19. Februar 2022
Hamburg: Hochwasser 3,75 Meter höher
Schwere Sturmflut an der Nordsee
Orkan ZEYNEP hat an der Nordseeküste in der Nacht eine schwere Sturmflut ausgelöst. Aus Hamburg wurde an der Elbe erstmals seit neun Jahren sogar wieder eine sehr schwere Sturmflut gemeldet.
Mit teils extremen Orkanböen ist Sturm ZEYNEP in der Nacht über Norddeutschland gezogen. Der heftige Nordwest- bis Westwind drückte das Wasser der Nordsee an die Küste und in Elbe und Weser.
An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gab es mit Wasserständen von knapp 3 Meter über dem mittleren Hochwasser eine schwere Sturmflut, die das Wasser an die Deiche drückte. Auf den nordfriesischen Halligen war es ebenfalls eine unruhige Nacht, als die schwere Brandung der Nordsee für "Land unter" sorgte.
Auch auf den Inseln in Nord- und Ostfriesland lief das Wasser sehr hoch auf. Zum Teil wurden Hafenanlagen überflutet und große Sandmengen von den Stränden abgetragen. Die Insel Wangerooge büßte nach diesem weiteren Sturm insgesamt etwa 90 Prozent ihres Badestrandes ein. "Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand", berichtete der Inselbürgermeister.
In Hamburg erreichte die Elbe am Pegel St. Pauli gegen 5:30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Damit gab es dort erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut (ab 3,5 Meter über dem mittleren Hochwasser). Teile der Hafencity und der Speicherstadt wurden überschwemmt.
Dort trieben auch einige Fahrzeuge im Wasser, deren Eigentümer sie nicht rechtzeitig weggefahren hatten. Zuvor war mit Durchsagen und Böllerschüssen vor der Sturmflut gewarnt worden.