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Jahrhundertflut in Australien - Berge aus Müll

18:32
9. März 2022

Berge aus Müll
Jahrhundertflut in Australien

In der Stadt South Lismore an der Ostküste Australiens stapelt sich der Müll auf den Straßen.In der Stadt South Lismore an der Ostküste Australiens stapelt sich der Müll auf den Straßen. - © dpa

Schwere Überschwemmungen haben zahlreiche Landstriche in den vergangenen Wochen vor allem an der Ostküste Australiens unter Wasser gesetzt. Nun wird das Ausmaß der katastrophalen Überflutungen immer deutlicher.

Australien ist extreme Naturereignisse gewöhnt. Aber 16 Tage Regen am Stück - wie zuletzt in Sydney - sind auch in Down Under ein Jahrhundertereignis. Viele stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Die Infrastruktur in Teilen der Bundesstaaten Queensland und New South Wales ist völlig zerstört. Tausende Menschen haben in den Wassermassen ihr gesamtes Hab und Gut verloren.

Überflutungen solchen Ausmaßes kämen höchstens einmal in 500 Jahren vor, sagte Australiens Premierminister Scott Morrison am Mittwoch bei einem Besuch in der Stadt Lismore, wo die Lage besonders dramatisch ist. Die Regierung rief den nationalen Notstand aus. Dadurch will sie möglichst schnelle und unbürokratische Hilfe gewährleisten.

In Maryborough standen Häuser Ende Februar bis zu den Dächern im Wasser.In Maryborough etwa 300 km nördlich von Brisbane am Mary River standen Häuser Ende Februar bis zu den Dächern im Wasser. - © dpa

In Greendale, einem westlichen Vorort Sydneys, wurde derweil ein weiteres Todesopfer aus den Fluten geborgen. Am Dienstag entdeckte man im nicht weit entfernten Wentworthville ebenfalls zwei Tote in den Wassermassen. Damit sind seit Beginn des Extremwetters Ende Februar bereits mehr als 20 Menschen in Queensland und New South Wales ums Leben gekommen.

Wasser verfärbt sich in Sydney

In Sydney hat es zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet. Es ist der nasseste Jahresbeginn in der größten Stadt Australiens seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Wegen der steigenden Wasserstände in den Flüssen gaben die Behörden am Dienstag Evakuierungsbefehle und -warnungen für etwa ein Dutzend Vororte aus. Rund 60.000 Menschen waren betroffen.

Als Folge des Hochwassers färbte sich das sonst blauschimmernde Wasser im weltberühmten Hafen von Sydney braun. Das Meer vor vielen Stränden der Metropole „von Palm Beach bis hinunter nach Cronulla“ ist verschmutzt und voller Treibgut, teilte das Umweltministerium der Region mit. Vielerorts wurde deshalb davon abgeraten im Ozean zu schwimmen.

Ursache der Wassermassen

Verantwortlich für die historischen Überschwemmungen war ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet, wie unser WetterRadar zeigt. In einigen Gegenden hat es innerhalb weniger Tage so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr. Viele Straßen und Brücken sind zerstört, Häuser und Weideland verwüstet.

Über dem Bundesstaat New South Wales an der Ostküste Australiens hat sich ein Tief in den vergangenen Wochen kaum von der Stelle bewegt.Über dem Bundesstaat New South Wales an der Ostküste Australiens hat sich ein Tief in den vergangenen Wochen kaum von der Stelle bewegt.

(WO/dpa)

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