Bilder der Zugvögel - Kraniche verlassen Deutschland
17:31
9. November 2020
Bilder der Zugvögel
Kraniche verlassen Deutschland
Mit trompetenähnlichem Gekrächze machen sich in diesen Tagen Hunderte Kraniche auf ihrem Weg ins Winterquartier. Im typischen Formationsflug überqueren sie den Himmel hierzulande Richtung Mittelmeer oder weiter nach Afrika, wie diese Bilder aus Halver am Rande des Sauerlandes in Nordrhein-Westfalen zeigen.
In den vergangenen Tagen konnten viele Menschen das lautstarke Schauspiel am Himmel beobachten. Kraniche machen mit schmetterndem Klang ihrer Rufe in der Luft auf sich aufmerksam und kommunizieren so miteinander.
Verantwortlich für den großen "Abschied" nach Süden war wohl die stabile Hochdrucklage über Osteuropa. Denn Kraniche, ebenso wie Störche oder Adler brauchen warme Aufwinde, die sich dank der Sonneneinstrahlung über größeren Landflächen bilden, um die enormen Entfernungen zwischen ihren Brutplätzen in Skandinavien und ihren afrikanischen Winterquartieren möglichst kräfteschonend zurücklegen zu können.
Vogelforscher fanden auch heraus, dass hohe Türme den Kranichen als Landmarken dienen. Denn neben dem Sonnenstand (und bei Dunkelheit dem Polarstern) orientieren sich die größeren Zugvögel an markanten Punkten in der Landschaft. Das können Gebirgszüge, Flussläufe, aber auch markante Gebäude, wie der Kölner Dom, sein. Die Jungvögel müssen die Flugrouten erst erlernen.
Vor rund drei Wochen machten Tausende Kraniche eine längere Zwischenrast in vielen Teilen Deutschlands. Im Goldenstedter Moor südwestlich von Bremen bieten sich sehr gute Rastmöglichkeiten. Es gibt jedoch auch Altvögel, die in Deutschland überwintern.