In der Nacht ziehen die Schneewolken langsam weiter nach Osten sowie zu den Alpen. Dort stauen sie sich, sodass es schließlich auch dort länger anhaltend schneit. Im Nordwesten folgen einzelne Schneeschauer.
Wie so oft in den vergangenen Wochen zieht am Donnerstag schon wieder ein Sturmtief über uns hinweg. Es wurde auf den Namen BIANCA getauft und bringt vor allem im Süden und in der Landesmitte vielfach größere Wetterturbulenzen. Bild: extremwetter.tvAm Mittag liegt der Tiefkern noch über Nordfrankreich. Sein Windfeld an der Südseite des Tiefs überdeckt weite Teile Frankreichs. In Deutschland ist es in Sachen Wind aber noch vergleichsweise ruhig. Allerdings setzen von der Eifel bis zum Schwarzwald schon teils kräftige Schneefälle ein. Wahrscheinlich sind von Anfang an bereits nasse Flocken bis ins Flachland dabei. Ganz sicher ist dies zwar noch nicht, doch sobald der Niederschlag stärker wird, mischen sich immer mehr Flocken unter. Die zu erwartenden Niederschlagsmengen sind recht groß. Im Bergland bildet sich rasch eine geschlossene Schneedecke. Aber auch im Flachland kann es im Verlauf weiß werden. Um 15 Uhr erreicht der Tiefkern von BIANCA wahrscheinlich das Saarland. In seinem Bereich ist der Schneefall am stärksten. Bis zum Abend zieht das Tief weiter nach Franken. Dabei schneit es nördlich seiner Zugbahn weiter. Auch im Flachland können mehrere Zentimeter Schnee zusammenkommen. Auf den Bergen sind es meist 10 bis 20 Zentimeter. Nach Süden hin wird es dagegen kurzzeitig milder und es regnet bis in höhere Lagen hinauf. Am späteren Abend sind dann die östlichen Mittelgebirge dran. Dort kommt es wie zuvor schon im Westen zu starken Verkehrsbehinderungen durch Schnee und Schneematsch. Dagegen lässt der Schneefall im Westen nach. Im Südwesten sinkt die Schneefallgrenze mit Passage der Kaltfront wieder bis in Talnähe ab. In der Nacht ziehen die Schneewolken langsam weiter nach Osten sowie zu den Alpen. Dort stauen sie sich, sodass es schließlich auch dort länger anhaltend schneit. Im Nordwesten folgen einzelne Schneeschauer. Der Vorher-Danach-Vergleich zeigt, warum BIANCA auch ein Schneetief sein wird: Am Donnerstagmittag findet man in den meisten Regionen noch keinen Schnee oder nur unbedeutende Schneereste. Nur in höheren Lagen der Mittelgebirge liegen ein paar Zentimeter. Doch bis zur Nacht können vielfach 5 bis über 20 Zentimeter Neuschnee fallen. Die genauen Schneehöhen und ihre Verteilung sind aber noch abzuwarten. Sie hängen von der exakten Zugbahn des Tiefs ab und die wird von den verschiedenen Wettermodellen mal etwas nördlicher, mal etwas südlicher berechnet. Auch beim Wind ist eine genaue Prognose immer noch unsicher. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich das Windfeld nur im Südwesten und Süden voll entfalten kann. Dort nimmt der Wind im Lauf des Nachmittags stark zu und vor allem im Bergland gibt es erste Sturmböen von 60 bis 90 Kilometer pro Stunde. Im Schwarzwald drohen zum Abend auch schwere Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde. Das Windfeld ist nach Norden hin scharf begrenzt. Es erstreckt sich am Abend wahrscheinlich von der Saar über die Pfalz und Baden-Württemberg hinweg bis zum Allgäu. In freien Gipfellagen drohen Orkanböen. Am späten Abend zieht BIANCA in Richtung Tschechien ab. Auf der Rückseite des Tiefs dringt dann die nasskalte Meeresluft wieder südwärts vor und bringt auch im südlichen Bayern schwere Sturmböen. Über die Alpen fegen Orkanböen hinweg. Auch in der Nacht regiert in Südbayern noch schwerer Sturm, im Alpenvorland auch mit orkanartigen Böen. Die eng zusammengedrängten Linien gleichen Luftdrucks zeigen das starke Luftdruckgefälle. Es wirkt wie eine Düse beschleunigend auf den Wind, sodass der Sturm am Alpenrand noch einmal zulegt. Doch Freitag früh geht BIANCA dann auch dort die Kraft aus und der Sturm zieht ab.Nur in den Hochlagen der Alpen muss man sich bis zur Wetterberuhigung noch etwas gedulden. In Sachen Schnee könnte der Tag in den Mittelgebirgen aber richtig winterlich sein. Am Besten planen Sie für den morgendlichen Berufsverkehr deutlich mehr Zeit ein als sonst. Viele Straßen sind noch sehr rutschig. Tagsüber sackt der Schnee langsam in sich zusammen und am Wochenende setzt Tauwetter ein. Dann könnten viele Bäche und Flüsse im Süden und Westen auch wieder über die Ufer treten. Die Pegel sind wegen der großen Niederschlagsmengen der letzten Zeit ohnehin noch oder schon sehr hoch. Kommt dann auch noch die Schneeschmelze aus den Bergen hinzu, fehlt zum Hochwasser nicht mehr viel. Über die genaue Wetterentwicklung halten wir Sie im WetterTicker jederzeit auf dem Laufenden.