Bei teils trockenem, besonders am Wochenende aber auch nassem Wetter sind in diesen Tagen im ganzen Land wieder Groß und Klein mit ihren Laternen bei den Martinsumzügen unterwegs. Der Brauch geht zurück auf den Bischof Martin von Tours.
Bei teils trockenem, besonders am Wochenende aber auch nassem Wetter sind in diesen Tagen im ganzen Land wieder Groß und Klein mit ihren Laternen bei den Martinsumzügen unterwegs. Der Brauch geht zurück auf den Bischof Martin von Tours. Der römische Soldat Martin teilte der Legende nach seinen Mantel mit einem frierenden Bettler (hier zu sehen: die Darstellung der Szene auf der Kathedrale San Martino in der italienischen Stadt Lucca). Später wurde Martin dann Bischof von Tours. Seine Beerdigung am 11. November 397 n.Chr. wurde von einem Lichterzug begleitet. In Anlehnung daran finden am 11. November traditionell die Martinsumzüge mit vielen leuchtenden Laternen statt. Heute führen oft Reiter im Kostüm des römischen Soldaten Martin die Umzüge an. Zum Ausklang der Umzüge wird meist ein großes Feuer entzündet. Es ist ein symbolisches Freudenfeuer, das an die gute Tat Martins erinnern soll. Die Umzüge werden meist von Martinsliedern begleitet. Im Anschluss ziehen die Kinder in manchen Regionen dann von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten, während sie weiter die Lieder singen. Bild: rkl_foto / Shutterstock.comIm Norden Deutschlands gibt es beim Martins-Singen noch einen zusätzlichen Spaß. Wer Süßigkeiten oder Obst verweigert, muss mit einem Klingel-Streich rechnen. Wer vor der Tür wiederum gar nicht singt, geht leer aus. Der Weckmann, Stutenkerl, Piefekopp, Buckmann, Maddinsmändel oder Grittibänz, wie er in der Schweiz heißt, ist eine Gebäckfigur aus Hefeteig, die regional zu Sankt Martin an die Kinder verschenkt wird. Obwohl seine Namen zahlreich sind, sieht der Mann aus Hefe fast überall ähnlich aus. Ursprünglich stellt die Gebäckfigur einen Bischof dar, sowohl St. Martin als auch St. Nikolaus. Die Pfeife in seiner Hand ist wahrscheinlich auf den Einfluss der Reformation zurückzuführen. Das katholische Symbol des Bischofstabes wurde dabei ganz pragmatisch zu einer Pfeife "verweltlicht". Ein typisches Festtagsessen rund um den Martinstag ist die Martinsgans. Früher wurden einige der Tiere noch vor dem Winter geschlachtet, um sie nicht durchfüttern zu müssen. Eine Legende besagt zudem, dass Gänse Martin verrieten, als dieser sich vor der Bischofsweihe im Stall versteckt hatte. Er ließ sie dafür braten. Wer für den Martinsumzug noch rasch eine Laterne basteln möchte, findet in der Fotostrecke "WetterOnline-Laterne basteln" eine Anleitung für ein ganz besonderes und einfach anzufertigendes Modell.