Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, ist zugleich der Himmelskörper mit dem größten Temperaturkontrast zwischen Tag und Nacht. Während die Sonne seine Felswüste tagsüber bis auf 430 Grad aufheizt, kühlt seine Oberfläche nachts um 600 Grad auf bis zu minus 170 Grad ab. Bild: NASA
Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, ist zugleich der Himmelskörper mit dem größten Temperaturkontrast zwischen Tag und Nacht. Während die Sonne seine Felswüste tagsüber bis auf 430 Grad aufheizt, kühlt seine Oberfläche nachts um 600 Grad auf bis zu minus 170 Grad ab. Bild: NASAZudem dreht sich der Planet so langsam um sich selbst, dass ein Tag auf Merkur länger dauert als ein nur 88 (Erd-)Tage langes Merkurjahr. Dieses Kuriosum führt dazu, dass es auf dem Planeten auch keine klassischen Jahreszeiten gibt, denn Sommer und Winter finden innerhalb eines einzigen Merkurtages statt. Bild: NASAIn Polnähe gibt es zahlreiche Krater, deren Böden wegen des flachen Einfallswinkels der Sonnenstrahlen niemals vom Sonnenlicht erreicht werden. Dort bleiben die Temperaturen durchweg unter dem Gefrierpunkt. Es wird vermutet, dass sich in solchen Kratern beträchtliche Mengen Wassereis verbergen. Bild: NASAIm Wärmebild erkennt man gut die kalten Schattenzonen der Krater in der Polarregion des Planeten. Je tiefer die Krater sind, desto kälter bleibt es auf ihrem Grund. Weil der Merkur keine Atmosphäre besitzt, gibt es dort auch keinen Wind, der die großen Temperaturkontraste ausgleichen könnte. Bild: NASABisher gelangten erst zwei Raumsonden zum Merkur: Mariner 10 in den 1970-er Jahren und Messenger von 2008 bis 2015. Jetzt hat die ESA zusammen mir der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA die Raumsonde BepiColombo gestartet. Sie soll vor allem das Magnetfeld des Planeten erkunden. Bild: ESANicht nur die Oberfläche, sondern auch Merkurs Farbe erinnert an den Mond. Da Merkur keine Atmosphäre besitzt, gibt es auf dem Planeten auch kein Wetter, wie wir es kennen. Dafür ist seine Oberfläche einem extremen Bombardement hochenergetischer Strahlung, dem Sonnenwind, ausgesetzt. Bild: NASADer Planet ist zudem gezeichnet von den Kratern unzähliger Asteroideneinschläge. Geologisch gesehen ist seine Oberfläche sehr alt. Maare, wie sie etwa auf unserem Mond zu finden sind, gibt es zwar nicht, jedoch wurden Hinweise auf einstigen Vulkanismus und ein schwaches Magnetfeld entdeckt. Bild: NASADie Helligkeitsunterschiede in kontrastverstärkten Aufnahmen machen verschiedene Gesteinsarten sichtbar, die das Bombardement aus dem All freigelegt oder als Auswurfmaterial rund um die Einschlagsorte verteilt hat. Aber auch der Strahlenbeschuss des extremen Sonnenwindes lässt das Gestein verwittern. Bild: NASADie Steilhänge dieser Kraterwand erinnern ein wenig an ähnliche Strukturen auf dem Mars. Doch anders als auf dem Roten Planeten gibt es auf dem Merkur keinen Wind. Erosion geht daher äußerst langsam vonstatten und hängt ausschließlich von der Intensität des Teilchenbeschusses aus dem Sonnenwind ab. Bild: NASADer rund 50 Kilometer große Krater DEGAS gehört zu den markantesten Gebilden auf dem Merkur. Die Risse im Kraterboden haben sich beim Abkühlen nach dem Einschlag gebildet. Das helle Material an den Wänden und im Kraterzentrum hat vermutlich eine andere Zusammensetzung als die Umgebung. Bild: NASADiese Berge inmitten eines Einschlagkraters sind typische Folge des Zurückfederns aufgebrochener Kruste direkt nach dem Einschlag eines anderen Himmelskörpers. Auch solche Formationen sind sehr verbreitet auf Gesteinsplaneten oder Monden, auf denen es mangels Atmosphäre kaum Verwitterung gibt. Bild: NASADie Planeten unseres Sonnensystems im Größenvergleich: Erde, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und der 2006 von der Internationalen Astronomischen Union IAU zum Zwergplaneten degradierte Pluto. Bild: NASA - Beachten Sie auch unser Video: Das Wetter auf dem Merkur