Kaum eine Wettererscheinung ist so eindrucksvoll wie ein nächtliches Gewitter. Während man tagsüber Blitze meist nur dann sieht, wenn das Gewitter bereits in Hörweite ist, kann man das geräuschlose Flackern nächtlicher Blitze nicht selten mehr als 100 Kilometer weit sehen.
Kaum eine Wettererscheinung ist so eindrucksvoll wie ein nächtliches Gewitter. Während man tagsüber Blitze meist nur dann sieht, wenn das Gewitter bereits in Hörweite ist, kann man das geräuschlose Flackern nächtlicher Blitze nicht selten mehr als 100 Kilometer weit sehen. Eine Gewitterwolke steht fern über dem nächtlichen Horizont. Blitze in ihrem Inneren lassen sie von Zeit zu Zeit aufleuchten wie einen riesigen, von innen erleuchteten Kürbis. Ist man der Gewitterzone ein wenig näher, kann man schön die ausgeleuchteten Strukturen der Gewitterwolke erkennen. Dennoch ist der Donner solcher Ferngewitter in der Regel noch nicht zu hören. Der Volksmund bezeichnet das Phänomen des geräuschlosen Blitzens ferner Gewitter als Wetterleuchten. Wenn sich ein Gewitter auf etwa 30 bis 40 Kilometer angenähert hat, können einzelne, weit aus der Wolke herausschießende Blitze durchaus auch schon mal recht nah kommen. Jetzt ist der Donner nachts meist schon gut zu hören und das zuvor stille Wetterleuchten mausert sich nach und nach zum Nachtgewitter. Dann geht es oft Schlag auf Schlag: Die Blitzeinschläge kommen näher und der Donner wird lauter. Die Schlieren des ausfallenden Regens werden für Sekundenbruchteile als diffuser Vorhang unter der Wolkenbasis sichtbar. Ist ein nächtliches Gewitter schließlich am Beobachtungsort angelangt, erblickt man oft imposante Lichtspektakel direkt in den Wolken. Der Grund: Viele Blitze zucken gar nicht zur Erde, sondern springen nur zwischen verschiedenen Bereichen der Wolken hin und her. Irgendwann nimmt die Zahl naher Einschläge dann wieder ab und die Blitze werden seltener. Das abziehende Gewitter wird leiser und geht schließlich wieder in das stille Flackern fernen Wetterleuchtens über.