Der Adventskalender entstand ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Protestantische Familien hängten an den 24 Tagen des Advents beispielsweise täglich ein christliches Bild auf, katholische Familien haben einen Strohhalm pro Tag für das Jesusbettchen in die Krippe gelegt.
Am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag am 25. Dezember beginnt die Adventszeit. Das wurde bereits im 6. Jahrhundert von der Kirche festgelegt. Diese besinnliche Zeit wird in Deutschland mit einer Reihe von Bräuchen gefeiert, die wir Ihnen in folgender Fotostrecke vorstellen. Der Theologe Johann Hinrich Wichern erfand 1839 den ersten Adventskranz im evangelischen Norddeutschland. Wichern betreute in Armut lebende Kinder in einem alten Bauernhaus. Auf die beständige Frage, wann Weihnachten sei, bestückte er ein Wagenrad mit 24 Kerzen. Der erste Adventskranz hatte 20 kleine weiße Kerzen für die Wochentage und 4 große rote Kerzen für die Advents-Sonntage. Täglich wurde eine weitere Kerze angezündet und so konnten die Kinder die Tage bis zum Weihnachtsfest abzählen. Der traditionelle Adventskranz mit 4 Kerzen hat sich aus dem Modell von Wichern entwickelt. In den 1860er Jahren umwickelte man den Kranz mit Tannengrün. Erst 1925 hing der erste Adventskranz in einer katholischen Kirche und zwar in Köln. Der Adventskalender entstand ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Protestantische Familien hängten an den 24 Tagen des Advents beispielsweise täglich ein christliches Bild auf, katholische Familien haben einen Strohhalm pro Tag für das Jesusbettchen in die Krippe gelegt. Der erste gedruckte Adventskalender wurde als Weihnachtsuhr 1902 in Hamburg hergestellt. Später wurde der Kalender mit Türchen entwickelt. Dann folgten Kreationen mit süßen Füllungen und heute ist der selbstgebastelte Kalender in vielen Varianten im Trend. Obwohl während der Adventszeit in früheren Zeiten streng gefastet wurde, ist sie nun zu einer regelrechten Schlemmerzeit geworden. Kaum ein Haus ist im Advent frei vom Duft der Weihnachtsbäckerei. Traditionelle Stollen, Lebkuchen und Plätzchen gehören einfach dazu. An der festlich geschmückten Kaffeetafel sitzt man mit Freunden und Familie gemütlich beieinander und oft werden auch heute noch dabei Adventslieder gesungen oder gemeinsam musiziert. Seit etwa 1500 wird im Advent der St. Nikolaus gefeiert. Am Vorabend des 6. Dezember stellen die Kinder Schuhe vor die Tür, die bei untadeligem Verhalten der Träger vom Nikolaus mit kleinen Geschenken sonst jedoch von seinem Begleiter Knecht Ruprecht mit einer Rute gefüllt werden. Das beliebte Wichteln stammt ursprünglich aus Skandinavien. In einer Gruppe werden Personen einander zugelost, die sich dann gegenseitig mit Kleinigkeiten beschenken. Dieses Brauchtum gibt es mittlerweile in vielen Varianten, wie zu Beispiel das Schrottwichteln oder Gedichtwichteln. Am 4. Dezember, dem Tag der Heiligen Barbara, werden in einigen Orten Zweige eines Kirschbaums in eine Vase gesteckt. Diese Barbara-Zweige sollen dann bis Weihnachten voll erblüht sein. Die Zahl der regional typischen Adventsbräuche ist hoch, zu ihnen gehört unter anderem das Aufstellen eines Schwibbogens im Fenster. Dieser Lichterbogen hat seinen Ursprung im Erzgebirge und steht in symbolischer Verbindung zum Bergbau. Die Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsmärkte. Die Stadt ist festlich geschmückt. Häuser und Buden erstrahlen mit Lichtern dekoriert und verzaubern die Passanten. Es duftet nach Gewürzen und gebrannten Mandeln.