Der Winter 2011/2012 hatte so ziemlich alles zu bieten, was einen Winter ausmacht: Von Sturm, Hochwasser und sehr milder Witterung bis hin zu Schnee, Eis und extremer Kälte war alles dabei. Bildquelle: WetterOnline Bilderforum
Der Winter 2011/2012 hatte so ziemlich alles zu bieten, was einen Winter ausmacht: Von Sturm, Hochwasser und sehr milder Witterung bis hin zu Schnee, Eis und extremer Kälte war alles dabei. Bildquelle: WetterOnline BilderforumIm Dezember erlebte man den Winter von seiner milden und nassen Seite. Im Mittel regnete es in Deutschland über 120 Liter pro Quadratmeter und damit fast doppelt so viel wie im Monatsdurchschnitt. Auch in den Mittelgebirgen regnete es anfangs mehr als es schneite, weshalb Wintersportfreunde bis zum vierten Advent auf den Start der Wintersaison warten mussten. Sogar für den Einsatz von Schneekanonen war es zu mild. Bildquelle: Gabriel Hauser Mitte Dezember zogen mehrere Sturmtiefs über Deutschland hinweg. Orkantief Aber auch in milden Wintern kann es zumindest vorübergehend auch mal im Flachland weiß werden, wie beispielsweise in Teilen Nord- und Westdeutschlands, nachdem "Joachim" durchgezogen war. Bildquelle: Jan Scheruhn Zu Weihnachten fiel jedoch fast nirgends Schnee, so dass es nach dem fast landesweit weißen Christfest 2010 diesmal meist eine "Grüne Weihnacht" gab. Bildquelle: WetterOnline BilderforumDas neue Jahr startete mit einem Feuerwerk im Trüben. Vielerorts verschwanden die Raketen in Nebel oder Dunst. Dafür war die erste Nacht des Jahres 2012 zumindest im Westen mit bis zu 11 Grad sehr mild. Bildquelle: Jürgen Senkbeil Die erste Januarwoche erwies sich dann als die turbulenteste des gesamten Winters: Zunächst zog am 3. Januar Sturmtief "Ulli" mit orkanartigen Böen über Deutschland hinweg und hinterließ vor allem im Westen Sturmschäden. Bildquelle: Kamera24.TV Nur zwei Tage später folgte mit Orkantief "Andrea" der nächste Sturm. Er brachte im Bergland neben Orkanböen auch starke Schneefälle mit, die dort zu massiven Behinderungen führten. Bildquelle: Kamera24.TV In tieferen Lagen hatten die Stürme dagegen fiel Regen im Gepäck. Da die Böden bereits zuvor wassergesättigt waren, schwollen auch größere Flüsse stark an und überfluteten - wie hier am Bonner Rheinufer - Straßen und Wege. Dies war die stärkste von mehreren Hochwasserwellen während der ersten Hälfte des Winters. Bildquelle: Matthias Habel Nachdem die kalte Jahreszeit in den Bergen so schneearm begonnen hatte, entwickelte sie sich noch zu einem wahren Schneewinter. In den Alpen waren einige Täler im Januar und im Februar immer wieder von der Außenwelt abgeschnitten. An manchen Tagen fiel bis zu einem Meter Neuschnee. Bildquelle: Jürgen Haas In einigen Wintersportorten türmte sich der Schnee zum Ende des Winters hin zwei bis drei Meter hoch. Selbst schneeerprobte Dächer drohten unter den enormen Lasten einzustürzen und mussten mühsam geräumt werden. Bildquelle: Jürgen Grauf Für den Wintersport herrschten zwischen den Schneefällen oft ideale Bedingungen, wie dieses Foto oberhalb von St. Christoph am Arlbergpass in Österreich verrät. Das Oberflächenrelief der Hänge ist unter den enormen Schneemassen kaum noch zu erkennen. Bildquelle: Jürgen Grauf Wegen der häufig großen Lawinengefahr war das Fahren abseits der Piste lebensgefährlich. Viele Skifahrer hielten sich dennoch nicht an die Warnungen der Behörden und lösten zahlreiche Schneebretter und Lawinen aus. Bildquelle: Jürgen Grauf Ein ganz anderes Bild zeigte sich in den Niederungen. Vor allem im Nordwesten lockte die anhaltend milde Witterung schon zahlreiche Frühblüher hervor. Der vorzeitige Blühbeginn auch von Haselsträuchern löste dabei an trockenen Tagen sporadisch sogar schon Pollenflug aus. Bildquelle: WetterOnline Ab Mitte Januar beruhigte sich das Wetter. Die kalte Seite des Winters pirschte sich langsam heran. Nachts gab es unter Hochdruckeinfluss bereits verbreitet Frost und Nebel. Hier die kondensierenden Abluftfahnen der Kraftwerke Niederaussem und Neurath bei Köln. Bildquelle: Gerd Bierling Die Berge ragten hoch über Dunst und Nebel hinaus und gestatteten eine exzellente Fernsicht. Dieses atemberaubende Foto entstand auf dem Feldberg im Schwarzwald und zeigt die frühmorgendliche Alpenkette zum Greifen nah. Bildquelle: WetterOnline BilderforumDann schlug in ganz Europa machtvoll der Winter zu: Ende Januar rollte eine extreme Kältewelle heran und ließ die Menschen von Moskau bis nach Lissabon frieren, Hunderte zumeist Obdachlose erfroren. Sogar weite Teile Italiens und Südosteuropas wurden wiederholt von Schneestürmen heimgesucht. Bildquelle: AFP Auch in Deutschland sanken die Temperaturen nachts örtlich bis fast minus 30 Grad. Die erste Februarhälfte war fast zehn Grad kälter als im Mittel der Jahre. Alle Seen und viele Flüsse im Land froren zu. Schlittschuhlaufen wurde vielerorts zum Volkssport. Selbst die deutschen Küsten erinnerten nach gut zwei Wochen Eisschrank mehr an die Arktis als an mitteleuropäische Gewässer. Dieses Bild entstand bei Wilhelmshaven am Jadebusen. Bildquelle: Rainer Büscher Mitte Februar ging die Kältewelle mit Schnee, Glatteis und einem Schneesturm im Süden zu Ende. Viele Autofahrer steckten dort und in den Mittelgebirgen am 15. des Monats in Schneewehen fest und auch für die Helfer gab es wegen der extremen Witterung kaum noch ein Durchkommen. Bildquelle: Bernd März In der zweiten Februarhälfte wurde es langsam milder, so dass auch in Oberbayern die Schnee- und Eisschmelze einsetzte. Ein stimmungsvolles Bild vom noch größtenteils gefrorenen Chiemsee bei 13 Grad Lufttemperatur. Bildquelle: WetterOnline BilderforumIm Südwesten wurde es zum Monatsende bis um 15 Grad mild, so dass viele Frühblüher an den Start gingen. Selbst die ersten Knospen an den Bäumen begannen zu sprießen. Die Kälte der vorausgegangenen Wochen war so schnell vergessen, wie sie eingefallen war. Bildquelle: WetterOnline