Neuschnee hat das Großglocknermassiv frisch angezuckert und lässt die Gipfelregionen in blendendem Weiß erstrahlen. Dagegen haben sich auf den Altschneeflächen und Hanggletschern der tieferen Lagen im Lauf des Sommers Staub, Schutt und Geröll angesammelt und diese dabei gelblich verfärbt. Bild: Jürgen Vollmer
Neuschnee hat das Großglocknermassiv frisch angezuckert und lässt die Gipfelregionen in blendendem Weiß erstrahlen. Dagegen haben sich auf den Altschneeflächen und Hanggletschern der tieferen Lagen im Lauf des Sommers Staub, Schutt und Geröll angesammelt und diese dabei gelblich verfärbt. Bild: Jürgen VollmerVon der Franz-Josephs-Höhe führt der Gamsgrubenweg in die Gletscherwelt der Hohen Tauern. Seit der Permafrost der Hochlagen durch den Klimawandel immer mehr auftaut, hat die Gefahr von Steinschlag stark zugenommen. Deshalb wurde der Weg in steileren Abschnitten übertunnelt. Bild: Jürgen VollmerDas Nährgebiet der Pasterze nahe der Abbruchkante vom Hochplateau in den Pasterzenboden des Mölltals: Rechts die Schnee- und Eisfelder des Johannisberges. In gewaltigen Eisbrüchen ergießt sich der Gletscher über die Bergflanken, wo er vielfach aufgerissen und gestaucht wird. Bild: Jürgen VollmerDer Blick in die Nordseite des Glocknermassivs offenbart wie mächtig sich die Schnee- und Eispakete dort auftürmen: Teils lagern die Eismassen dutzende von Metern hoch auf den Felsstufen. Wird das Gelände zu steil bricht die Eismasse und wälzt sich als zerklüfteter Eisbruch in die Tiefe. Bild: Jürgen VollmerErst im Zoom werden die gigantischen Dimensionen des Eisbruches deutlich: Hier lagert der zum wuchtigen Eispanzer verdichtete Schnee unzähliger Winter und drängt als träge Masse langsam über die Felskanten. Dabei entstehen bizarre Risse und Spalten im turmhohen Eis der Jahrzehnte. Bild: Jürgen VollmerAuch eisfreier Fels unterliegt der Verwitterung. Temperaturschwankungen und in feinste Ritzen eindringendes und wieder gefrierendes Schmelz- oder Regenwasser sprengen den Fels auf und machen ihn mürbe. Loses Gestein rutscht sodann zu Tal und formt ausgedehnte Schutt- und Geröllhalden. Bild: Jürgen VollmerVon Gletschern polierte Felshänge nach Rückzug des Eises: Der freigegebene Fels ist an den Gleitflächen glatt poliert und von einer Unzahl so genannter Gletscherschrammen gezeichnet. Vor wenigen Jahrzehnten ergoss sich hier noch ein massiver Seitengletscher als Eisbruch in die Pasterze. Bild: Jürgen VollmerHeute ist davon nur noch ein schmales Firnschneefeld übrig, in dem sich an exponierten Stellen im Hang blankes Gletschereis zeigt. Dennoch lauert gerade hier Gefahr: Leicht kann der unerfahrene Bergwanderer unvermutet in vom Schnee verborgene Gletscherspalten einbrechen. Bild: Jürgen VollmerEine weitere Gefahr sind abrupte Wetterstürze: Während letzte Sonnenstrahlen vom Föhnsturm zerrissenen Wolken durchdringen, schließt sich die Wolkendecke im Tal und kriecht bergauf. Dann fallen die ersten Tropfen, die Bergwelt versinkt in Nebel und Sturm und auf den Gipfeln fällt Schnee. Bild: Jürgen VollmerErst am übernächsten Tag trocknet es ab und der Sturm legt sich wieder. Die Luft ist sehr frisch: Oberhalb von 2.000 Metern Höhe hat es auf einstellige Werte abgekühlt und noch lange verhüllen Wolken große Teile des Bergmassivs. Bild: Jürgen VollmerSie lassen nur hin und wieder mal ein paar Tupfer Himmelsblau durch. Gemächlich driften die Nebelfetzen der Wolkenreste im nur noch schwachen Nordwind heran und legen sich still gegen die Grate und Zinnen der Gipfel. Bild: Jürgen VollmerEin völlig anderes Bild offenbart sich nur einen Kilometer weiter an der Südseite des zentralen Gebirgskamms: Direkt über dem Gipfeln des Hochtors bricht die Wolkendecke urplötzlich auf, wird aus heiterem Himmel von fauchenden Windstößen erfasst und augenblicklich talwärts zerblasen. Bild: Jürgen VollmerÜber den rasant vom Kamm herabjagenden Nebelfetzen wölbt sich ein wolkenloser und stahlblauer Himmel. Bild: Jürgen VollmerIn der glasklaren Föhnluft offenbart sich ein grandioser Blick in die sonnendurchflutete Bergwelt der Südalpen. Bild: Jürgen VollmerNur wenig hangabwärts entfaltet sich die Föhnmauer über dem Bergkamm zu voller Pracht, während der in Böen mitunter zum Sturm anschwellende Fallwind wild an den Fahnen im Vordergrund zerrt. Bild: Jürgen VollmerDie Wolkenkante markiert die Grenze zwischen der feuchtkühlen Luft im Norden und in die südlichen Täler absinkender, trockener Höhenluft, die das sich entfernende Tief im Schlepptau hinter sich her zieht. Sie trocknet die Wolkenluft schlagartig ab und stürzt sich in ruppigen Böen in die Täler. Bild: Jürgen VollmerEbenso wie der am bayerischen Alpenrand bekannte Föhnwind aus Süden, ist auch der in den Südalpen wehende Nordföhn ein warmer Fallwind. Aus 9 Grad am Pass in 2.500 Metern Höhe werden 1.400 Meter tiefer im Tal bei Heiligenblut 23 und in den Flusstälern Südkärntens sogar 30 Grad. Bild: Jürgen VollmerIm malerischen Heiligenblut endet unsere kleine Entdeckungsreise durch die Berg- und Gletscherwelt der Hohen Tauern mit einem letzten Blick zurück zum Großglockner. Die Faszination jener entrückten Bergwelt dagegen bleibt. Bild: Jürgen Vollmer