Blick vom Sandersee talaufwärts: Links der Glocknergipfel mit Wolkenfahne, rechts im Hintergrund die sanft geneigten Hänge des Johannisberges. Im Vordergrund eine letzte, flache Felszunge, hinter die sich das Gletschertor der Pasterze erst in den letzten Jahrzehnten zurückgezogen hat. Bild: Jürgen Vollmer
Majestätisch reckt sich die Gipfelpyramide des 3.798 Meter hohen Großglockner im Naturpark Hohe Tauern in den Himmel. Die Gebirgsregion um Österreichs höchsten Berg ist von der 1935 eröffneten Großglockner Hochalpenstraße gut erschlossen und lockt Bergfreunde aus aller Welt an. Bild: Jürgen VollmerAn seinem Fuß erstreckt sich der größte Gletscher Österreichs, die neun Kilometer lange Pasterze. Der Elisabethfelsen links im Vordergrund wurde noch vor 100 Jahren vom Eis überströmt, seither hat sich das Eis zurückgezogen. Zurück blieben die Gletscherschrammen in den Flanken des Tales. Bild: Jürgen VollmerBlick vom Talausgang in das typisch U-förmig ausgehobelte Gletschertal. Direkt hinter dem auf genau 2.000 Meter Höhe liegenden Stausee erhebt sich zur linken der von steilen Bergwänden flankierte Elisabethfelsen. Rechts hat der Gletscherabfluss ein enges Tal durch den Fels geschnitten. Bild: Jürgen VollmerVom Elisabethfelsen aus wird erstmals das schimmernde Band der oberen Pasterze sichtbar. Dahinter leuchten blendend weiß die ganzjährigen Schneefelder des den Gletscher speisenden, 3.453 Meter hohen Johannisberges in der Hochgebirgssonne. Bild: Jürgen VollmerUnter seiner eindrucksvollen Kulisse springt am oberen Talabschluss ein hufeisenförmiges Schnee- und Felsgebiet ins Auge, das von massiven Eisbrüchen umsäumt ist. Wie ein Wasserfall ergießt sich der mächtige Eisstrom an dieser steilen Geländestufe mehrere Hundert Meter in die Tiefe. Bild: Jürgen VollmerVor Ankunft am Gletscher geht es noch mal abwärts zum Sandersee, dessen Weg durch die Felsbarriere von einer Hängebrücke überspannt wird. Zigtausende Tonnen fließenden Eises und Gerölls haben bei historischen Gletschervorstößen alle Felskanten abgehobelt und glatt geschliffen. Bild: Jürgen VollmerTosend ergießen sich die Schmelzwasserfluten des Gletschers in die enge, tief in den Fels geschnittene Abflussrinne. Weil das eisige Wasser große Mengen aus dem Gestein ausgewaschenen, feinsten Schwebmaterials mit sich führt, ist es nicht klar, sondern milchig grau eingetrübt. Bild: Jürgen VollmerDas von der starken Strömung des als Gletschermilch bezeichneten Wassers mitgerissene Geröll setzt das vom Eis begonnene Schmiergelwerk fort. Es schleift und scheuert die scharfen Kanten von gelegentlichen Felsabbrüchen in der Schlucht schon nach kurzer Zeit stets wieder glatt. Bild: Jürgen VollmerBlick vom Sandersee talaufwärts: Links der Glocknergipfel mit Wolkenfahne, rechts im Hintergrund die sanft geneigten Hänge des Johannisberges. Im Vordergrund eine letzte, flache Felszunge, hinter die sich das Gletschertor der Pasterze erst in den letzten Jahrzehnten zurückgezogen hat. Bild: Jürgen VollmerDann kommt das untere Ende der Gletscherzunge in Sicht. Vom Eis zusammen geschobene Wälle aus Schutt und losem Geröll markieren die Eisgrenzen während den vergangenen Wintermonaten. Aus diesem so genannten Zehrgebiet des Gletschers fließt sedimentbeladenes Schmelzwasser ab. Bild: Jürgen VollmerAbbruchkante im Gletschertorgebiet der Pasterze. Dort setzt der stetig von dem Eisstrom herabwehende Gletscherwind ein. Trotz strahlenden Sonnenscheins liegt die Temperatur des eisigen Fallwinds auch an warmen Sommertagen direkt über dem Eis nur wenige Grade über dem Gefrierpunkt. Bild: Jürgen VollmerGrünlich sickert das Licht durch die nur dünne Eisdecke am Eingang dieser Eishöhle, darunter erkennt man einen vom Eis mitgeführten Felsbrocken. In der Mitte des Gletschers ist das Eis noch über 100 Meter dick. Dort kommt am Gletscherboden selbst mittags kaum noch ein Lichtschimmer an. Bild: Jürgen VollmerAuf der von zahllosen Riefen und Schmelzwasserfurchen durchschnittenen Eisdecke bläst der schneidend kalte, katabatische Wind. Genährt wird er von der schweren Kaltluft aus dem oberen Gletschergebiet, die unter ihrem eigenen Gewicht unablässig über dem Eisstrom talabwärts fließt. Bild: Jürgen VollmerGroße Teile des Gletschers sind von Staub und Geröll bedeckt und von Rissen und Spalten durchfurcht. Der Schutt isoliert nur gegen Sommerwärme, wenn er in dicker Schicht auf dem Eis liegt. Dünne Staubdecken absorbieren dagegen das Sonnenlicht und beschleunigen den Schmelzvorgang. Bild: Jürgen VollmerLinks: Die vom Eis und Schmelzwasser ausgehobelte Schlucht am unteren Talausgang des Gletschers. - Rechts: In tiefen Gletscherspalten rauscht das Schmelzwasser im Sommer zu Tal. Im Winter werden die Spalten vom Schnee zugedeckt und der Gletscher kommt für viele Monate zur Ruhe. Bild: Jürgen VollmerDas Schild markiert den Eisrand im Jahre 2005. Seither ist das Eis um viele Dutzend Meter zurückgewichen und gleichzeitig rund 30 Meter in den Talgrund gesunken. Der sommerliche Eisverlust ist enorm und wird von den Schneefällen im Winter längst nicht mehr ausgeglichen. Bild: Jürgen VollmerTief unten im Gletscherbett schlängelt sich der einst so gewaltige Eisstrom als nurmehr dünnes Rinnsal zu Tal. Dauert die gegenwärtige Warmphase an, steht zu befürchten, dass sich der einst so stolze Gletscher nach und nach bis in seine Nährregionen in Lagen über 3.000 Meter Höhe zurück zieht. Bild: Jürgen VollmerTrotz des massiven Eisschwundes zeigen Untersuchungen, dass der Gletscher in früheren Zeiten auch schon deutlich kleiner war als heute. Baumfunde im Eis belegen, dass die Waldgrenze einst rund 200 Meter höher lag. Klimahistorisch war es also durchaus auch schon wärmer als heute. Bild: Jürgen Vollmer