So sehen Kondensstreifen aus der Nähe aus: Diese Aufnahme eines kreuzenden Jets stammt aus einer Verkehrsmaschine in Reiseflughöhe. Der vorbeifliegende Jet ist rund 300 Meter höher unterwegs. Wie ein flatterndes Band zieht er eine kilometerlange Kondensfahne hinter sich her. Bild: dpa
So sehen Kondensstreifen aus der Nähe aus: Diese Aufnahme eines kreuzenden Jets stammt aus einer Verkehrsmaschine in Reiseflughöhe. Der vorbeifliegende Jet ist rund 300 Meter höher unterwegs. Wie ein flatterndes Band zieht er eine kilometerlange Kondensfahne hinter sich her. Bild: dpaDieser Jet befindet sich im Sinkflug. Statt sich rasch aufzulösen, beginnt sein Kondensstreifen auseinander zu fließen. Die Wolkenschleier im Hintergrund verraten den Grund: Die Luft ist feucht, sodass der zusätzliche Wasserdampf aus den Turbinen nicht gleich wieder verdunsten kann. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Luftturbulenzen und sogenannte Wirbelschleppen verleihen diesem Kondensstreifen ein besonders unruhiges Erscheinungsbild. Weil er sich oberhalb der als feine Dunstschlieren sichtbaren Feuchteschicht bewegt, löst sich seine Kondensfahne zugleich aber auch mehr und mehr auf. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Bleiben Wirbelschleppen in der Umgebungsluft länger erhalten, scheinen sich die einzelnen Triebwerksfahnen manchmal regelrecht umeinander zu schlingen. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Treffen sie dann auch noch auf atmosphärische Turbulenzen nehmen die Verwirbelungen mitunter sogar schon geradezu groteske Formen an. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Hier windet sich ein Turbinenstrahl fast wie die gehäkelte Masche eines Wollfadens um den Geschwisterstreifen. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Meist nur aus dem Cockpit zu sehen: In besonders ruhiger Atmosphäre bringen die Abgasfahnen von Jets manchmal unzählige Ringe hervor, die sich zu lang gestreckten Röhren ausformen. Das Entstehungsprinzip solcher Erscheinungen gleicht demjenigen von Rauchkringeln. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Bei dieser an eine Spule erinnernden Struktur ist wiederum das Zusammenspiel von Wirbelschleppen und Turbulenzen der Baumeister. Dabei lösen Abwärtsbewegungen das Gebilde partiell auf. Ursache: Wie beim Föhn erwärmen sich absinkende Luftpakete und trocknen ab. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Auch der wie eine Fehlzündung erscheinende, plötzliche Abriss dieses Streifenpaars geht vermutlich auf die abwärtsgerichtete Bewegung des durchflogenen Luftpaketes zurück. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Ob dieses Streifenpaar einander umschlingt oder lediglich hintereinander schwebt, lässt sich anhand der Sichtperspektive nicht eindeutig bestimmen. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Ein gleichmäßiger Seitenwind in sehr feuchter Höhenluft weht Eiskristalle aus diesem turbulent umeinander tänzelnden Streifenpaar aus. Einzelne Abschnitte des luftigen Gebildes nehmen dabei überaus groteske Formen an, die fast an verschnörkelte Buchstaben erinnern. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Ursache: Von den beiden Tragflächen ausgehende Wirbelschläuche kommen sich so nah, dass sie infolge der sogenannten Crow-Instabilität reißen. Die dabei entstehenden Fetzen ziehen sich zusammen und sinken ab, wodurch diese seltsam geformten Beulen zurückbleiben. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Um Flugunfälle zu vermeiden fliegen Verkehrsflugzeuge immer auf Höhe klar definierter "Flight Levels", die ihnen von der Flugsicherung zugewiesen werden. Dieser Flieger befindet sich mindestens 300 Meter unter dem Flieger, aus dem das Bild aufgenommen wurde. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Der langgezogene Kondensstreifen dieser Maschine ist so dicht, dass er einen deutlichen Schatten auf die geschlossene Wolkendecke darunter wirft. Die dichten, konturarmen Eiswolken deuten übrigens auf ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet hin, am Boden herrscht entsprechend "schlechtes" Wetter. Bild: dpaHier wird der Höhenunterschied zwischen Kondensstreifen und der wesentlich tiefer liegenden Wolkendecke geradezu plastisch. Während der den Streifen verursachende Jet noch in einer recht feuchten Schicht fliegt, ist die Luft auf Flughöhe des Fotografen trocken, was an der extrem klaren Himmelssicht erkennbar ist. Bild: dpaAuch dieser Streifen löst sich recht schnell wieder auf. An den Dunstschlieren im Hintergrund erkennt man dagegen die Nähe zu feuchterer Höhenluft. Durchfliegt ein Jet solche Dunstschichten, kann sich darin plötzlich ein langlebiger Streifen bilden, verlässt er sie dagegen, reißt dieser schlagartig wieder ab. Bild: dpaBei niedrigem Sonnenstand nehmen die Kontraste zwischen Licht und Schatten auch in Kondensstreifen zu. Die dünne Abgasfahne wirkt dadurch mitunter dicht und rauchig, was wohl einer der Gründe dafür ist, weshalb Chemtrail-Aktivisten behaupten, hier seien Chemikalien im Spiel. Bild: My view from the Cockpit (facebook)Beweise für ihre Behauptungen liefern die Anhänger der Verschwörungstheorie jedoch nicht. Farbgewaltige Bilder mit Fiktionen zu verknüpfen, ist eben leichter, als deren Natur zu ergründen: In diesem Fall fliegt der Jet schon im Schatten, die Cirren darüber sind noch im Abendlicht. Bild: My view from the Cockpit (facebook)