Nichts geht mehr: Die Autobahn A7 in Schleswig-Holstein während des gewaltigen Schneesturms vom Jahreswechsel 1978/79. LKWs und PKWs bleiben in meterhohen Schneeverwehungen liegen. Bei eisigen Minusgraden und Sturm müssen die Insassen stundenlang auf Hilfe warten. Bildquelle: Kai Greiser
Nichts geht mehr: Die Autobahn A7 in Schleswig-Holstein während des gewaltigen Schneesturms vom Jahreswechsel 1978/79. LKWs und PKWs bleiben in meterhohen Schneeverwehungen liegen. Bei eisigen Minusgraden und Sturm müssen die Insassen stundenlang auf Hilfe warten. Bildquelle: Kai Greiser Auch die Bahn hat gegen den Ansturm der Naturgewalten keine Chance: Züge bleiben in den Schneemassen stecken. Es dauert Tage, bis wenigstens die wichtigsten Schienenwege mittels eigens aus Süddeutschland herbeigeholten Schneefräsen geräumt und wieder frei passierbar sind. Bildquelle: Kai Greiser Insel in der Schneewüste: Im Windschatten einer liegen gebliebenen LKW-Kolonne bilden sich meterhohe Dünen aus glitzerndem, wanderndem Schnee. Bildquelle: Kai Greiser Besonders schwer betroffen ist neben Schleswig-Holstein und weiten Teilen der Norddeutschen Tiefebene vor allem auch die Insel Rügen, die tagelang vollständig vom Festland abgeschnitten ist. Bildquelle: Egon Nehls Bei arktischen Minusgraden tobt der Schneesturm mehr als 72 Stunden lang. Meterhohe Schneewehen, die jeglichen Verkehr zum Erliegen bringen, sind die Folge. Bildquelle: Egon Nehls Bei Temperaturen zwischen minus 10 und minus 20 Grad sind vielerorts Wasserleitungen eingefroren und zahllose Haushalte ohne Strom und Heizung. Selbst in den Häusern liegt die Temperatur oft nur wenig über dem Gefrierpunkt. Bildquelle: Egon Nehls Im nördlichsten Bundesland gilt tagelang der Ausnahmezustand. In vielen Regionen wird Katastrophenalarm ausgelöst. Auf dieser Dorfstraße in Hohwacht in Ostholstein liegen ein bis zwei Meter Schnee. Der anhaltende Schneesturm macht alle Räumversuche sofort wieder zunichte. Bildquelle: Sören Petersen Bis zur Dachrinne zugeweht: Wo die Haustür über Nacht meterhoch zugeweht wird, bleiben nur Hintertüren oder die Fenster, um aus dem Haus heraus oder hinein zu gelangen. Bildquelle: Sören Petersen Dieses kleine Geschäft hat noch Glück. Die meterhohe Schneewehe versperrt den Zugang zum Haus nicht vollständig. Bildquelle: Egon Nehls Der schwere Nordoststurm bringt in vielen Ostseehäfen eine Sturmflut mit. Wasser und Gischt gefrieren an der Küste sofort an allen Aufbauten fest. Zudem bilden sich im eisigen Ostwind immer mehr Eisschollen auf dem Meer, die an den Küsten übereinandergeschoben werden. Bildquelle: Sören Petersen Schiffe in der eisbedeckten Ostsee: Mächtige Treibeisschollen frieren in den Buchten zu geschlossenen Eisfeldern zusammen. Eisbrecher müssen nach dem Schneesturm die wichtigsten Fahrrinnen erst mühsam wieder befahrbar machen. Bildquelle: Kai Greiser Schneefall und Oststurm modellieren teils extreme Schneewehen. Windverwirbelungen und Düseneffekte zwischen den Gebäuden tragen zu bizarren Formen bei. So wächst diese Schneewehe zunächst nur an den Flanken der Häuser, dazwischen fegt der Wind fast allen Schnee aus. Bildquelle: Kai Greiser Auch in der DDR bleiben Züge mit hunderten Reisenden tagelang im Schneechaos stecken. Sie können nur von Hand freigeschaufelt oder von einer der wenigen Schneefräsen geräumt werden, die auch der DDR zur Verfügung stehen, so wie dieses Exemplar aus Obisfelde bei Magdeburg. Bildquelle: Egon Nehls Viele Landstraßen werden dagegen von Freiwilligen in mühsamer Handarbeit freigeschaufelt, nachdem zahlreiche Ortschaften tagelang ohne Kontakt zur Außenwelt sind. Bildquelle: Egon Nehls Alles verfügbare schwere Gerät ist Tag und Nacht im Einsatz, um Straßen von bis zu vier Meter hohen Schneewehen zu befreien. Bildquelle: Egon Nehls Der Einsender dieses Bildes erlebte den Schneesturm im Alter von 6 Jahren in Binz auf Rügen. Er schreibt: Wir mussten den Urlaub zwangsweise um 4 Tage verlängern, da die Insel von der Außenwelt abgeschnitten war. Bildquelle: Andre Löbl Während der Wind den Schnee hier bei Büsum weitgehend von den Bäumen geweht hat, türmen sich die Verwehungen auf dem freien Feld daneben umso höher. Bildquelle: Feuerwehr Büsum Landstraße zwischen Oldenburg und Wiefelstede: Um das Durchkommen des Hilfs- und Versorgungsverkehrs sicherzustellen, gilt für den privaten Autoverkehr nach dem Schneesturm Fahrverbot. Bild: Friedrich ReineckeDer Ausflugsdampfer "Aphrodite" wird vom Orkan gegen den Anleger gedrückt, schlägt leck und kentert. Nach Abflauen des Sturmes friert das Wrack schließlich im Ostseebad Damp im Eis fest. Bild: dpa Ein Autofahrer steht bei Cuxhaven neben seinem am Straßenrand im Schnee stecken gebliebenen VW Käfer. Binnen kürzester Zeit türmen sich mächtige Schneewehen um das Fahrzeug auf. Bild: dpa Luftaufnahme eines eingeschneiten Bauernhofs in Schleswig-Holstein. Meterhohe Schneewehen versperren jede Zufahrt zu dem Gehöft. Die Bewohner sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bild: dpa Blick über die von den Schneemassen geradezu verschüttete Autobahn bei Schleswig. Tagelang macht der stürmische Wind alle Versuche zunichte, die Fahrbahnen zu räumen. Sie wehen sofort wieder zu. Bild: dpa Mit Hubschraubern suchen Helfer die Autobahn nach liegen gebliebenen Autofahrern ab. Bild: dpa Nach dem Schneesturm im Neuen Jahr: Die kleine Baumgruppe im Hintergrund hat während des Sturms einen guten Windfang abgegeben. Das Ergebnis ist eine bis zu fünf Meter hohe Insel aus Schneewehen. Bildquelle: Sören Petersen Die Lage der Eisfront am Silvesterabend 1978 in der Frontenkarte. Die Temperaturzonen sind farblich in 5-Grad-Schritten dargestellt. Bild: Jürgen Vollmer/Vectur & Icon - Mehr Fotos in Teil 2 der Fotostrecke. Weitere Infos und Erlebnisberichte finden Sie in unserem Spezial: Schneesturmkatatrophe 1978/79.