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Hochwasserlage bleibt angespannt: Evakuierte Wohngebiete und Deichbrüche

16:45
26. Dezember 2023

Hochwasserlage angespannt
Evakuierte Wohngebiete und Deichbrüche

Die Hochwasserlage bleibt in Nord- und Mitteldeutschland angespannt. Auch Deiche sind bereits gebrochen. Einige Wohngebiete mussten evakuiert werden. Doch es gibt endlich mal Lichtblicke beim Wetter.

Das Weihnachtsfest fällt mancherorts buchstäblich ins Wasser. Erste Wohngebiete wurden bereits evakuiert, unter anderem im nordthüringischen Windehausen. Der knapp 500 Einwohner zählende Ortsteil von Heringen stand komplett unter Wasser, wie das Video oben zeigt.

Das Stromnetz ist zusammengebrochen, die Wasserversorgung stark eingeschränkt. Technisches Hilfswerk und Feuerwehr sind weiter im Einsatz.

Die aktuellen Pegel im ÜberblickMehr erfahren

In Rinteln (Landkreis Schaumburg) wurden alle Bewohner eines Straßenzuges aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, weil dort Überschwemmungen drohten. In der Gemeinde Hatten im Landkreis Oldenburg wurde ein Deich instabil. Die Bewohner zweier Straßen mussten evakuiert werden.

Deiche durch Wasserdruck gebrochen

Deiche sind aufgeweicht und drohen zu brechen. Im folgenden Video ist zu sehen, wie die Feuerwehr und das THW in den niedersächsischen Orten Sandkrug und Ostrhauderfehn Deiche mit Sandsäcken befestigen, um eine Überflutung von Wohngebieten zu verhindern.

Mancherorts ist es bereits zu Deichbrüchen gekommen, wie beispielsweise in der ostfriesischen Gemeinde Uplengen im Landkreis Leer. Dort war der Deich der Hollener Ehe an zwei Stellen gebrochen und auf einer Länge von fast 500 Metern durchgeweicht.

450 Einsatzkräfte und hunderte freiwillige Helfer waren vor Ort, um den Deich mit Sandsäcken zu stabilisieren. Die Einsatzkräfte sind auch im Ruhrgebiet, Weserbergland und im Harzvorland in Alarmbereitschaft. Bilder dazu haben wir in der Fotostrecke zusammengestellt:

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Im westfälischen Hamm platzieren Einsatzkräfte und Anwohner Tausende Sandsäcke an der Ahse, um einen möglichen Deichbruch zu verhindern. - © vifogra

Talsperren im Harz übervoll

Die Oker-Talsperre und die Innerste-Talsperre im Harz sind zu über 100 Prozent gefüllt. Auch die Wassermenge in den übrigen Talsperren geht auf 100 Prozent zu.

  • Oder-Talsperre - 96 Prozent

  • Söse-Talsperre - 98 Prozent

  • Ecker-Talsperre - 91 Prozent

  • Grane-Talsperrre - 97 Prozent

Dementsprechend muss mehr Wasser abgelassen werden. Dadurch kann sich die Hochwassersituation an den Oberläufen der Harzflüsse verschärfen.

Der genaue Zeitpunkt des Eintreffens der Hochwasserwelle und ihre Scheitelhöhe lassen sich derzeit noch nicht genau vorhersagen. Im Südharz wird die Talsperre Kelbra noch am Dienstag volllaufen. Entsprechend wird mehr Wasser abfließen.

Elbpegel steigen weiter

In Sachsen gilt entlang der Vereinigten Mulde sowie in Leisnig an der Freiberger Mulde die zweithöchste Alarmstufe 3. Entlang der Elbe bereiten sich die Kommunen auf die Alarmstufe 3 am Mittwoch vor. In Dresden wurden im Bereich des Terrassenufers die ersten mobilen Flutschutztore aufgebaut.

Pegel der Elbe bei über 5,50 MeternDie Pegel der Elbe steigen weiter. In Dresden ist bereits die Hochwassermeldestufe 2 erreicht worden. Der Pegel lag am Dienstagmorgen bei 5,52 Metern. Der Höchststand wird am Donnerstag mit 6,38 Metern erwartet.

Die Schneeschmelze im Erz- und Riesengebirge führt an weiteren Pegeln zur Überschreitung der Hochwassermeldestufe 3. Weitere Hochwasserwarnungen gelten für das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße, die Zuflüsse der Oberen Elbe und die Obere Weiße Elster.

Schon gewusst?

Bei der Hochwassermeldestufe 3 von 4 ist die Überschwemmung von Grundstücken und größeren Flächen sowie von Straßen und Kellern möglich.

In Niedersachsen wurde an Dutzenden Pegeln die dritte von vier Meldestufen erreicht. Diese Schwelle überschritten unter anderem die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker.

Rhein-Hochwasser in Köln

Der Rheinpegel in Köln ist am zweiten Weihnachtsfeiertag weiter deutlich angestiegen. Die Hochwassermarke II von 8,30 Metern wird jedoch nicht erreicht.

Der Pegel in Köln hat die 8-Meter-Marke überschritten.Der Pegel in Köln hat die 8-Meter-Marke überschritten. Die Schifffahrt ist eingeschränkt.

Flussaufwärts ist der gesamte Fährverkehr zwischen Remagen-Kripp und Linz im nördlichen Rheinland-Pfalz eingestellt. In Kaub und Koblenz liegen die Pegel etwas oberhalb eines 2-jährlichen Hochwassers. Die Wasserstände gehen in den nächsten Tagen zurück.

Am Oberrhein sinken die Pegel bereits wieder. Für die Schifffahrt dort gelten derzeit Vorschriften wie langsame Fahrt und Fahren in der Flussmitte - zum Beispiel bei Maxau, Speyer, Worms und Mainz.

Auch mal Lichtblicke beim Wetter

Eine gute Nachricht: Große Regenmengen kommen vorerst nicht mehr zusammen. Stattdessen lockern die Wolken hier und da auf und die Sonne zeigt sich. In den vom Hochwasser betroffenen Regionen dürfte sich die Lage damit in den nächsten Tagen etwas entspannen.

In den nächsten Tagen gibt es laut WetterRadar auch mal längere freundliche Phasen, wie beispielsweise am Donnerstag.In den nächsten Tagen gibt es laut WetterRadar auch mal längere freundliche Phasen, wie beispielsweise am Donnerstag.

Die Böden sind völlig gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Das bedeutet, dass es oberflächlich abfließt und direkt in die Gewässer gelangt.

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