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Gewaltige Aschesäulen - Eruptionen des Karibik-Vulkans dauern an

17:27
12. April 2021

Gewaltige Aschesäulen
Eruptionen des Karibik-Vulkans dauern an

Die Aschesäule des Karibik-Vulkans Soufrière wirft Schatten auf die sehr viel niedrigere Wolkendecke. - © NASA

Die explosiven Eruptionen des seit dem Wochenende wieder aktiven karibischen Vulkans Soufrière dauern an. Unbestätigten Berichten zufolge erreichten die ausgestoßenen Aschesäulen über der Insel St. Vincent zeitweise bis zu 23 Kilometer Höhe. Bei solchen Höhen würden vulkanische Gase wie etwa Schwefeldioxid (SO2) bis in die Stratosphäre gelangen.

Außerdem erzeugten die Explosionen wiederholt sogenannte Schwerewellen, die vom Ausbruchsort radial in alle Himmelsrichtungen wegrollten und auch in größeren Entfernungen in den normalen atmosphärischen Wolken noch sichtbar waren.

Im Gipfelbereich der Aschesäulen wurde anhand von Satellitenbildern eine Temperatur von bis zu minus 85 Grad ermittelt, ein Wert, der in den Tropen erst an und oberhalb der Tropopause, also oberhalb von 16 Kilometer Höhe erreicht wird. Auch dies ist ein Hinweis darauf, dass vulkanische Asche und Gase zumindest zeitweise bis in die untere Stratosphäre gelangt sein könnten.

Zeitrafferaufnahmen mehrerer starker Eruptionen des Soufrière vom Sonntag.

Unterdessen regnen große Mengen feinster Vulkanasche aus der Eruptionswolke aus und bilden auf St. Vincent eine immer mächtigere, graue Schicht. Zusammen mit Regenwasser verhärtet die Asche zu einer betonschweren Masse, unter deren Last Strommasten und Hausdächer zusammenbrechen und pflanzliches Leben regelrecht erstickt wird.

Aktuell ist unklar, wie lange sich die gewaltigen Eruptionen noch fortsetzen werden und wieviel SO2 daher in nächster Zeit noch in die Atmosphäre gelangen wird. Sollten die Ausbrüche noch längere Zeit weitergehen oder noch heftiger werden, könnten messbare Auswirkungen auf das Klima nicht ausgeschlossen werden.

Bei dem allerdings noch deutlich stärkeren Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo im Juni 1991 gelangte so viel Staub und Schwefeldioxid in die Atmosphäre, dass die Sonneneinstrahlung weltweit für mehrere Jahre um rund 5 Prozent gemindert wurde. Dies hatte einen weltweiten Temperaturrückgang um fast ein halbes Grad zur Folge.

Der Ausbruch des Pinatubo im Jahre 1991 gilt als heftigste Vulkaneruption der jüngeren Geschichte. Die Aschesäule schoss bis zu 34 Kilometer hoch in den Himmel. - © dpa

Die Aschewolken des Pinatubo hatten allerdings über Stunden hinweg Gipfelhöhen über 20 und bei der Haupteruption sogar von bis zu 34 Kilometer erreicht. Neben der kühlenden Wirkung auf die Atmosphäre wurde dabei auch die lebenswichtige stratosphärische Ozonschicht erheblich geschädigt.

Weniger heftig, wenngleich kaum minder imposant war der Ausbruch des philippinischen Vulkans Taal im Januar 2020:

Philippinen: Vulkan bricht aus

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