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Roggen - Allergene Getreidepollen - Roggenpollen

Roggenpollen

Roggen - Allergene Getreidepollen

Roggen-Ähren mit gelben Blüten.

Roggen (Secale cereale) ist eine Getreideart aus der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Pocaceae). Seine Pollen gehören generell zu den bedeutendsten Allergenen. Sie lösen am häufigsten eine Gräserpollenallergie aus. Roggen ist eines der meist angebauten Getreide in Deutschland und wird hauptsächlich für Backwaren angebaut.

Es gibt sowohl Sommer- als auch Winterroggen, wobei nur der Winterform eine große wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Diese kann die Winterfeuchtigkeit besser nutzen und übersteht eine Frühjahrstrockenheit leichter. Außerdem ist Winterroggen frostresistent.

Roggen taucht in der Geschichte der Getreidepflanzen später auf als Weizen. Im Mittelalter war er in Europa wesentlic verbreiteter als heutzutage. In Deutschland wird heute besonders in Brandenburg und Niedersachsen Roggenanbau betrieben. Doch auch in den Mittelgebirgsregionen wird Roggen von Landwirten angepflanzt.

Roggen BlüteMännliche Pollen und weibliche Blüten werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aktiv. Daher ist Roggen ein Fremdbefruchter. Das heißt, dass er durch die Pollen anderer Pflanzen der gleichen Art bestäubt werden muss, um Samen zu erzeugen. - Bild: dpa

Da sich die Getreidearten auf große Flächen verteilen, produzieren sie reichlich Pollen. Im Vergleich zum Rest der Welt kommt eine Roggenallergie in Europa recht häufig vor, weil Roggen auf anderen Kontinenten weitaus weniger angebaut wird. Vor allem von Nordeuropa bis Sibirien ist er das wichtigste Brotgetreide.

Schon gewusst?

Aus Roggenkörnern werden alkoholische Getränke hergestellt, unter anderem Korn, Wodka und Whiskey. Aus dem Getreide wird dafür zunächst die Maische hergestellt, die nach dem Vergärungsvorgang in Brennereien destilliert wird.

Wie sehen Roggenpollen aus?

Blütenstaub Roggenpollen RoggenEine Roggenähre mit männlichen Blüten: Der männliche Blütenstaub, der die weiblichen Blüten befruchten soll, wird als Blütenpollen bezeichnet. Hier beim Roggen sind die Blüten gelb. - Bild: dpa

Der Roggen besitzt einen halben bis zwei Meter lange Halme, aus denen 5 bis 20 Zentimeter lange, vierkantige, zur Blütezeit leicht überhängende Ähren herauswachsen. Diese bestehen aus einzelnen, meist zweiblütigen Ährchen.

Männliche Pollen und weibliche Blüte werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aktiv. Aus diesem Grund sind sie nicht im Stande, sich selbst zu bestäuben. Deshalb müssen sie tricksen und lassen sich von anderen Pflanzen, sie gerade zur passenden Zeit geschlechtsreif sind, befruchten. Deshalb ist Roggen in aller Regel, anders als die selbstbefruchtenden Getreidearten Weizen und Gerste, ein sogenannter Fremdbefruchter und wird durch Wind bestäubt. Da ein einzelnes Pollenkorn relativ groß und schwer ist, passiert die Befruchtung in der Regel im näheren Umkreis eines Feldes.

Wann fliegen Roggenpollen?

Erste Roggenpollen fliegen bereits ab Mitte April, allerdings zunächst gering bis mäßig. Richtig los geht es in der Regel ab Mitte oder Ende Mai. Bis Mitte Juni dauert die Hauptblüte, dementsprechend sind in diesem Zeitraum die Pollenkonzentrationen in der Luft am höchsten.

Der Pollenflugkalender zeigt die Blütezeit pollenrelevanter Pflanzen.Roggen blüht meistens ab Mai. Die höchsten Pollenkonzentrationen gibt es üblicherweise von Ende Mai bis Mitte Juni (rot).

Wie lange fliegen Roggenpollen?

In den Tieflandregionen ebbt der Flug der Roggenpollen meistens ab Mitte Juni rasch ab. Bis Ende des Monats ist dort die Blütezeit dann vorbei. Allerdings kann es immer noch Roggenpollen in der Luft geben, da in den bergigen Regionen die Roggenblüte später einsetzt und bis Anfang August dauert.

Warum sind Roggenpollen allergen?

Roggenpollen zählen zu den häufigsten Auslösern von Heuschnupfen in Mitteleuropa. Ihre allergene Potenz ist etwa fünfmal so hoch wie die von anderen Süßgräserpollen. Das liegt daran, dass Roggen in sehr großen Mengen Blütenstaub produziert, der über weite Strecken durch die Luft transportiert wird.

Eine einzige Roggenpflanze kann bis zu vier Millionen Pollenkörner ausstoßen, die kilometerweit mit dem Wind verbreitet werden. Eine einzelne Blüte bildet bis zu 57.000 Pollenkörner. Es werden also regelrechte Wolken an Pollen vom Wind in die Luft geblasen. Bereits 10 bis 15 Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um allergische Symptome auszulösen.

Über einem Roggenfeld bildet sich eine Wolken aus feinsten Pollenkörnern.Ein Roggenfeld im Mai: Bei trockenem Wetter werden regelrechte Wolken an Pollen vom Wind in die Luft geblasen. - Bild: lainari via Hikr.org

Gerade Spaziergänge in der Nähe von weiten und großen Roggenfeldern sollte man zur Blütezeit des Roggens meiden. Hier können Sonnenbrillen, Atemmasken und Nasenfilter vor den Pollen schützen. In der Nähe von Gebieten, in denen wenig angebaut wird, sind die Konzentrationen sehr gering. In Städten sind sie in der Luft absolut und im Vergleich zu den übrigen Gräserpollen gering.                        

Kreuzallergie bei Roggenpollen

Häufiges Auftreten: Dinkel, Hafer, Gerste, Hirse, Mais und aus den gewonnenen Mehlen und Kleien sowie mitunter auch Tomaten und Hülsenfrüchte.

Weizen-, Gerste- und Haferpollen

Eine Luftaufnahme zeigt abgeerntete Getreidefelder.Von Mitte Juli bis Ende August sind nach der Ernte kaum noch Getreidepollen in der Luft.

Weniger schlimm sind dagegen die Pollen anderer Getreidearten. Die Weizenblüte wird beispielsweise nicht durch Wind bestäubt. Daher setzt Weizen weniger Pollen frei. Auch Gersten- und Haferpollen sind für Pollenallergiker unbedenklich, da die beiden Getreidearten kaum Blütenstaub produzieren.

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