Allergene Kräuterpollen - Beifußpollen

In Deutschland ist die Beifuß-Pflanze weit verbreitet. Sie wächst an Ufern und Wegrändern, aber auch auf ungepflegten Flächen.

Charakteristisch für den Beifuß ist die durch eine Behaarung grau-weißlich anmutende Unterseite der eigentlich grünen Blätter. Die Blüten sitzen zu sehr vielen Körbchen an langen Stängeln und sehen im Grunde wie kleine unscheinbare weißlich-graue Kugeln aus. Mitunter mischt sich noch etwas Gelb in die gräuliche Farbe. Die Hüllblätter bilden von der Funktion her eine Kapsel, die sich bei Trockenheit öffnet und durch den Wind ausgestreut wird. Der Beifuß blüht außerdem schon ab dem ersten Lebensjahr. Er bildet rispenartige Blütenstände aus.

In der Regel beginnt der Beifuß in den wärmsten Regionen ab Juni zu blühen, manchmal schon ab Mitte Mai. Die Hauptblüte liegt zwischen Mitte Juli und Mitte August. Da die Symptome bei einer allergischen Reaktion besonders im Hoch- und Spätsommer auftreten, spricht man auch von einem "Spätsommerheuschnupfen".

Nach einem langsamen Rückgang der Pollenkonzentrationen im August endet der Pollenflug Ende September. Manchmal können jedoch bis Anfang Oktober noch letzte Beifußpollen fliegen.

Beifuß gehört zu den häufigsten Auslösern von Pollenallergien. Im Gegensatz zu anderen Korbblütlern ist der Beifuß windblütig, daher streut er viele Pollenkörner aus. In der Regel erfolgt dies morgens zwischen 6 und 11 Uhr.

Die ganze Pflanze kann pro Jahr bis zu 500.000 Früchte produzieren. Deshalb kann der Gemeine Beifuß während der Blütezeit im Umkreis seiner eroberten Standorte bemerkenswert hohe Mengen an Blütenstaub in die Luft abgeben.

Schon im Altertum nutzten die Menschen Beifuß als Heilpflanze, etwa bei Verdauungsproblemen. Auch in der Küche erfreut er sich als Gewürz besonders bei "schweren" Fleischgerichten großer Beliebheit. Bekannt ist er vor allem als Würzkraut, weil er während der Weihnachtszeit häufig zum Aromatisieren von Gänse- und Entenbraten verwendet wird. Seine vielfältigen Inhaltsstoffe, darunter Bitterstoffe, machen vor allem fettreiche Speisen bekömmlicher.

Wenn Allergiker empfindlich auf Beifuß reagieren, sollten sie das Gewürz zunächst rigoros aus dem Speiseplan streichen. Gegart ist Beifuß nur in Maßen zu verzehren, wenn die Allergie schwach ausfällt.

Übrigens leitet sich der wissenschaftliche Name der Pflanze Artemisia von Artemis ab, der griechischen Jagdgöttin und Beschützerin der Frauen. Dies ist ebenfalls ein Hinweis, dass die Kräuterpflanze schon in der Antike einen hohen Stellenwert in der Frauenheilkunde besaß.

Häufiges Auftreten: Sellerie, Karotte, Kartoffel, Gurke, Tomate, Spinat, Lauch, Kohlkresse, Senf, Soja, Erdnuss, Sonnenblumenkerne

Gewürzen: wie Pfeffer, Kümmel, Fenchelsamen, Koriander), Kräuter wie Thymian, Petersilie, Estragon

Andere Korbblütler: Chrysanthemen, Löwenzahn oder Kamille

Seltenes Auftreten: Kiwi, Mango, Litschis, Weintrauben