In der Schwerelosigkeit der ISS gibt es kein oben oder unten. Allein die Perspektive entscheidet. Hier blickt Alexander Gerst nach "oben" zur Erde. Die Weltraumstation umrundet unseren Heimatplaneten in rund 400 Kilometer Höhe mit fast 28.000 Kilometer pro Stunde alle 90 Minuten einmal. Bild: ESA
Gerade mal so groß wie ein Staubfussel auf der Linse erscheint die Internationale Weltraumstation ISS im Feldstecher, wenn sie in 400 Kilometer Höhe am Vollmond vorbeifliegt. Und doch ist die seit 18 Jahren durchgehend bemannte Station im All gut 100 Meter lang und 30 Meter breit. Bild: NASA/Bill IngallsDie ISS ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, der ESA, Kanadas CSA und Japans JAXA. Seit Ende der Space-Shuttle-Ära starten alle bemannten Missionen vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur, wie hier Gersts erste Mission im Mai 2014. Bild: ESA-S. CorvajaBlick von Bord der ISS zur Erde kurz nach Ankunft Alexander Gersts zur damaligen Mission "Blue Dot" (Blaue Murmel). Gersts neue Mission startet am 6. Juni 2018 und trägt den Namen "Horizons" (Horizonte). Lesen Sie mehr dazu in unserem Top-Thema: Ein halbes Jahr lang ohne Wetter. Bild: ESA/NASAIn der Schwerelosigkeit der ISS gibt es kein oben oder unten. Allein die Perspektive entscheidet. Hier blickt Alexander Gerst nach "oben" zur Erde. Die Weltraumstation umrundet unseren Heimatplaneten in rund 400 Kilometer Höhe mit fast 28.000 Kilometer pro Stunde alle 90 Minuten einmal. Bild: ESADunstschlieren und Wolkenfelder lassen die dünne Schicht der Erdatmosphäre unmittelbar vor den Sonnenauf- und nach den Sonnenuntergängen für einen kurzen Moment auch auf der ISS rötlich erscheinen. Bild: NASADer Mond erhebt sich aus dem blauen Schleier der Hochatmosphäre. Darüber erscheint der Himmel wegen des Fehlens lichtstreuender Luftmoleküle auch tagsüber schwarz. Bild: NASAIm Weltraum auf der ISS gibt es kein Wetter, wie wir es kennen. Dafür bietet sich dem Betrachter 24 Stunden am Tag ein perfekter, weltweiter Blick auf das Wetter der Erde. Gerst lässt die Netzgemeinde an den fantastischen Ausblicken teilhaben: Er postet hunderte ISS-Fotos in den sozialen Medien. Bild: ESA/NASAAm 8. Juli 2014 wütet der Supertaifun NEOGURI vor Japans Küste. Alexander Gerst fotografiert seine gewaltige Wolkenspirale aus 400 Kilometer Höhe. Bild: ESA/NASAEin Sandsturm trübt den Blick in die Sahara in Nordafrika. Die kilometerhoch aufgewirbelten, braunen Sandmassen werden nur von den Gipfeln einiger Quellwolken überragt. Besonders imposant erscheinen die pilzförmigen Eiswolkenschirme vereinzelter Gewitter. Bild: ESA/NASANorddeutschland und Südskandinavien präsentieren sich nahezu wolkenlos. In der Ferne erkennt man dagegen über dem Atlantik das Wolkenband einer Wetterfront. Bild: ESA/NASABlick auf Köln am Rhein, mit dem Teleobjektiv herangezoomt: Deutlich erkennt man den sich quer durchs Bild schlängelnden Strom und sogar die Brücken darüber, welche die durch Bebauung weißgrau hervortretenden Stadtteile miteinander verbinden. Bild: ESA/NASAEine ausgedehnte Gewitterzone markiert den Rand des Taifuns HALONG im November 2014 über dem Westpazifik. Gerst kommentiert dieses Foto mit den Worten: "Troubled sky...", was soviel bedeutet wie "unheilverheißender Himmel". Bild: ESA/NASAGanz besondere Faszination empfinden Astronauten der ISS immer wieder beim Blick auf die nächtliche Erde. Das Bild zeigt weite Teile Englands und Irlands, hell erleuchtet von den Lichtern der Städte und Straßen. Das Ausmaß der sogenannten "Lichtverschmutzung" ist enorm. Bild: ESA/NASAVergleichsweise dunkel ist es über Russland. Im Vordergrund funkeln die Lichter der russischen Metropole Moskau und ihrer Satellitenstädte. Der Lichtfleck links oben markiert Sankt Petersburg. Und im Hintergrund zieht sich das feine Gespinst eines Polarlichtes über den gekrümmten Erdhorizont. Bild: ESA/NASAWenn er auf der ISS nicht fotografiert oder schläft, ist Alexander Gerst mit Trainingsprogrammen oder mit der Durchführung von wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt. Bild: ESA/NASAUnd ganz ohne Wetter ist auch der erdnahe Weltraum nicht: Das sogenannte "Weltraumwetter" wird genau wie auch unser irdisches Wetter maßgeblich von der Sonne angetrieben. Von ihr geht ständig ein Strom elektrisch geladener Teilchen aus, der als Sonnenwind bezeichnet wird und Polarlichter auslösen kann. Bild: ESA/NASAWechselwirkungen der hochenergetischen Teilchen des Sonnenwindes mit dem Magnetfeld der Erde ionisieren die Luftmoleküle der Hochatmosphäre und regen sie so zum Leuchten an. Bild: ESA, CC BY-SA 3.0 IGOAuch die Bewegungen der Polarlichter erinnern an von Wind bewegte, wehende Vorhänge aus farbigem Licht. Sie flattern buchstäblich im Sonnenwind. Bild: ESA, CC BY-SA 3.0 IGOAnders als auf der Erde sind Polarlichter von der ISS aus immer zu sehen, denn sie wabern hoch über den Wolken in 80 bis weit über 100 Kilometer Höhe. Der Schein sehr heller Polarlichter kann die Wolkenfelder ganzer Wettersysteme aufhellen. Hier schimmern die Wolkenoberseiten matt grün. Bild: ESA/NASAEin weiteres, spannendes Phänomen in der Atmosphäre sind sogenannte "Red Sprites". Diese gewaltigen, elektrischen Entladungen reichen von der Oberseite von Gewittern aus bis in über 100 Kilometer Höhe. Im Bild sieht man einen solchen Sprite links neben dem gerade aufgehenden Mond. Bild: NASAIn dieser Aufnahme sind die seltsamen, roten Entladungen noch etwas besser zu sehen: Während unten die Gewitterwolke weißlich blitzt, schießt darüber zeitgleich ein ganzes Bündel violetter und roter Blitze in die Höhe. Bild: NASAAuch hier blitzt ein schwacher Sprite über dem Gewitter. Bei der aktuellen ISS-Mission "Horizons" stehen Experimente auf dem Programm, von denen sich die Wissenschaft neue Erkenntnisse über die Natur von Sprites und anderen elektrischen Phänomenen über Gewittern erhofft. Bild: NASAIm August 2018 übernimmt Alexander Gerst als erster Deutscher dann das Kommando auf der ISS. Neben wissenschaftlichen Experimenten sowie Weltraumausflügen zu Wartungszwecken hat der leidenschaftliche Astronaut als Kommandant dann auch die volle Verantwortung an Bord der Station zu tragen. Bild: ESAAlexander Gerst: "Horizonte stehen für mich für das Unbekannte. Wenn ich einen Horizont sehe, frage ich mich als Erstes: Was liegt dahinter? Deshalb betreiben wir Wissenschaft auf der ISS. Wir wollen unseren Horizont erweitern.". Mehr dazu in unserem Top-Thema Gersts neue ISS-Mission "Horizonte". Bild: NASAAm 13. Dezember 2018 um 09:56 Uhr MEZ soll Gerst zusammen mit zwei weiteren Besatzungsmitgliedern der ISS an Bord einer Sojus-Raumkapsel in Kasachstan wieder auf der Erde landen. Mit Gersts Rückkehr endet auch die Mission "Horizons". Ihr wissenschaftlicher Wert bleibt dagegen erhalten. Bild: NASA/Bill Ingalls