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18:53
3. Juni 2023

Rekordhochwasser von 2013
Chronik einer Jahrhundertflut

Hochwasser-DonauÜberall im Südosten Deutschlands waren wegen eines Rekord-Hochwassers im Juni 2013 Straßen gesperrt. - © dpa

Im Süden und Osten Deutschlands hat es Anfang Juni 2013 ein Rekordhochwasser gegeben. Betroffen war vor allem die Donau und ihre Zuflüsse. Aber auch entlang der Elbe kam es zu teils dramatischen Überflutungen.

Das katastrophale Juni-Hochwasser vor zehn Jahren schrieb Wetter-Geschichte. In Passau und Regensburg wurden noch nie gemessene Pegelstände registriert. An vielen Orten brachen Deiche. In Magdeburg, Wittenberge und Hitzacker erreichten die Elbepegel neue Allzeitrekorde, vielfach kam es zu Deichbrüchen.

Wie konnte das Hochwasser entstehen?

Im ausgehenden Mai zogen immer wieder Tiefs mit viel Regen über Deutschland hinweg. Örtlich kam es dabei bereits zu kleineren Hochwassern. Auch die großen Flüsse schwollen an, viele Böden waren wassergesättigt und konnten kein Wasser mehr aufnehmen.

Ende Mai bildet sich dann ein kräftiges Tief über dem Mittelmeer und zog über die Ostalpen nach Tschechien. Dort blieb es mehrere Tage ortsfest liegen. Vom Ostalpenraum bis zum Erzgebirge führte dies zu tagelangen Starkregenfällen, die auf längst wassergesättigte Böden trafen. In der Folge traten zunächst kleinere Flüsse über die Ufer.

Erste Fluten im Osten Deutschlands

Anfang Juni führten schon zahlreiche kleinere Flüsse im Südosten und Süden extremes Hochwasser. Im Osten brach in Gera bei Erfurt ein Deich an der Schwarzen Elster. Dort lief teilweise die Altstadt voll Wasser. Im Bergland kam es zu Erdrutschen.

Überflutete StraßenZahlreiche Straßen und Plätze in Passau standen unter Wasser. Der Pegel überschritt sogar den historischen Höchststand von 12,55 Meter. - © Armin Weigel / dpa

Der Pegel der Donau stieg, bedingt durch die Wassermassen aus ihren Zuflüssen, rasend schnell weiter an. Schon am 2. Juni überflutete sie die Uferbereiche in Passau, Teile der Altstadt standen im Wasser. Den ganzen Tag über stieg der Flusspegel weiter an. Zusätzlich traf eine Hochwasserwelle des Inn ein, die die Lage noch verschärfte.

Zeitgleich schwoll im Osten die Elbe an, blieb aber zunächst noch in ihrem Bett. Auch dort liefen die Vorkehrungen zum Schutz vor dem drohenden Hochwasser auf Hochtouren, tausende Menschen waren im Einsatz.

Rekordfluten und Deichbrüche

Am 3. Juni erreichte der Pegel in Passau einen nie dagewesenen Höchststand von 12,89 Meter. Damit wurde die alte Rekordmarke von 1501 übertroffen. Viele Gebäude in Passau standen bis zum ersten Stock im Wasser. Auch in Deggendorf war die Lage kritisch, ein Deich drohte zu brechen.

Wassermassen bei DeggendorfIm niederbayerischen Deggendorf nahm das Donauhochwasser katastrophale Ausmaße an. Nach einem Dammbruch wurden weite Landstriche überflutet. - © dpa

Am 4. Juni verloren die Menschen in Deggendorf letztendlich den Kampf gegen die Fluten der Donau. Gleich an zwei Stellen brachen die Deiche, mehrere Orte wurden bis zu drei Meter hoch überflutet. Auch Autobahnen standen unter Wasser und mussten gesperrt werden.

Aber auch im Nordosten drohte an den Nebenflüssen der Elbe Gefahr: In Bitterfeld in Sachsen-Anhalt waren tausende Menschen, darunter auch Soldaten der Bundeswehr, im Einsatz, um gefährdete Deichabschnitte zu verstärken. Dort drohte ein Chemiepark vollzulaufen. Am Alpenrand regnet es immer noch heftig.

Deichbruch auch im Osten Deutschlands

Dann brach in Bitterfeld ebenfalls ein Deich, das Wasser lief unkontrolliert in einen See und schwemmte eine Landstraße weg. An den ersten Orten trat nun auch die Elbe über die Ufer. Immerhin: Der Regen am Alpenrand ließ langsam nach. Insgesamt waren dort in nur drei Tagen bis zu 400 Liter pro Quadratmeter gefallen.

Nur einen Tag später erreicht die Donau in Regensburg einen Allzeitrekord von 6,80 Meter. Überall entlang des Flusses kämpfen die Menschen gegen die Wassermassen. In Deggendorf versuchte die Bundeswehr mit schwerem Gerät erfolglos den Deichbruch abzudichten.

Auch in Halle an der Saale wurde eine neuer Allzeitrekord gemessen. Die Hochwasserwelle der Elbe aus Tschechien hatte Deutschland erreicht. Bei Herzberg an der Elstermündung brach ein Deich. In Dresden und Magdeburg schufteten tausende Helfer und Soldaten, um Deiche zu verstärken und Notdämme zu errichten.

Am 7. Juni erreichte der Hochwasserscheitel der Elbe Dresden. Die Deiche hielten jedoch stand, da der Wasserstand mit 8,76 Meter knapp unter dem Rekordwert von 2002 blieb. Auch die berühmte Semperoper blieb vom Wasser verschont.

Binnen zwei Tagen rollte der Hochwasserscheitel der Elbe weiter flussabwärts. Dabei verzeichneten Wittenberge mit 7,85 Meter und Magdeburg mit 7,46 Meter neue Allzeitrekorde. Bei Klein-Rosenburg im Mündungsgebiet der Saale in die Elbe brach ein Deich, mehrere Ortschaften wurden überflutet und evakuiert.

FlutenGanze Ortschaften stehen unter Wasser und sind nur noch aus der Luft erreichbar. - © Marco Kaschuba

An der Donau gingen die Wasserstände dagegen allmählich zurück. Dennoch waren in der Region Deggendorf immer noch riesige Gebiete tagelang meterhoch überflutet. Dann entspannte sich die Lage ganz allmählich auch an der Elbe und ihren Nebenflüssen.

Doch während um den 10. Juni die Pegelstände von Dresden bis Magdeburg wieder zurückgingen, kam es bei Fischbeck im Landkreis Stendal zur Katastrophe. Dort brach auf einer Länge von 300 Metern ein Deich und enorme Wassermassen ergossen sich ins flache Hinterland.

Dabei wurden mehrere Ortschaften überschwemmt, tausende Menschen mussten von der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk evakuiert werden.

Das Hochwasser klingt allmählich ab

Straße unter WasserDie Hochwasserlage bleibt zunächst an der Elbe sehr kritisch. Erneut sind Deiche gebrochen. Besonders in Sachsen-Anhalt haben die Wassermassen zahlreiche Straßen überschwemmt. - © dpa

Am 12. Juni erreichte die Elbe - mit 8,40 Meter und 9,64 Meter - in Hitzacker und Lauenburg schließlich neue Allzeitrekorde. Aufgrund eines neuen Dammsystems blieb das im Jahre 2002 schwer getroffene Hitzacker aber von größeren Überflutungen verschont. Die Hochwasserwelle der Elbe erreicht gegen Mitte Juni 2013 schließlich das Meer, ohne weitere größere Schäden anzurichten.

Auch dank trockeneren Wetters fielen die Pegel nach der Monatsmitte in allen Hochwassergebieten und die Situation normalisierte sich zögernd. Aber erst Ende Juni entspannte sich die Lage nachhaltig.

Schon gewusst?

Nach Angaben der Münchener Rückversicherung beliefen sich die Schäden der Rekordflut von 2013 auf mehr als 12 Milliarden Euro. Es war die teuerste Naturkatastrophe Deutschlands aller Zeiten. Viele Landstraßen, aber auch eine wichtige Fernbahnstrecken nach Berlin blieben noch Monate gesperrt.
15:12
3. Juni 2023

Vollmond im Juni
"Erdbeermond" steht tief am Himmel

ErdbeermondDer Vollmond im Juni wird auch als "Erdbeermond" bezeichnet.

Nachtschwärmer dürfen sich an diesem Wochenende auf einen besonders magischen Vollmond freuen: Der Juni-Vollmond an der Schwelle zum Sommer wird auch als "Erdbeermond" bezeichnet.

Sonntag früh um 05:43 Uhr ist es wieder so weit: Der Mond steht der Sonne genau gegenüber und erscheint daher als Vollmond. Weil seine Bahn dabei nur sehr flach über den Südhorizont führt, wirkt er besonders groß und ein wenig gelborange verfärbt. Sein Beiname "Erdbeermond" geht jedoch nicht auf dieses pastellfarbene Leuchten, sondern auf die beginnende Erdbeerernte zurück.

Die gelbliche Farbe rührt von dem in Horizontnähe längeren Weg des Lichts durch die Erdatmosphäre her. Dort werden die blauen Farbbestandteile ausgefiltert, während die rötlichen Farben weitgehend ungestört zur Erdoberfläche gelangen. Wegen dieses "weichen", gelblichen Leuchtens wird der Juni-Vollmond auch als "Honigmond" bezeichnet.

HonigmondDer frühsommerliche Vollmond im Juni zieht seine Bahn immer flach und horizontnah über den Himmel.

Dass der Vollmond in Horizontnähe größer wirkt, als wenn er hoch am Himmel steht, ist allerdings nur eine optische Täuschung, die man zum Beispiel auch bei einem Sonnenauf- oder untergang wahrnehmen kann.

Wetter spielt fast überall mit

Das Wetter zum "Erdbeermond" spielt zumindest in Deutschland fast überall mit: In den meisten Landesteilen ist der Himmel klar oder nur gering bewölkt. Auch im Norden der Schweiz und Österreichs sind nur wenige Wolken unterwegs. Dagegen verbirgt sich der Mond dort über dem zentralen Alpenkamm und südlich davon oft hinter dichteren Wolkenfeldern.

Vollmondwetter-Sonntag frühIn weiten Teilen Deutschlands verläuft die Vollmondnacht zum Sonntag klar oder nur leicht bewölkt. In der Schweiz, vor allem aber in Österreich, muss man dagegen schon etwas Glück haben, um größere Wolkenlücken zu finden.

Weil der exakte Vollmondzeitpunkt erst am frühen Sonntagmorgen um 05:43 Uhr erreicht wird, erscheint der Mond auch in der Nacht zum Montag noch so gut wie voll. Daher gibt es dann eine weitere Chance, den Juni-Vollmond in seiner ganzen Pracht zu bewundern.

Für Beobachter in Deutschland stehen die Chancen für einen klaren Nachthimmel weiterhin gut: Das Wetter ändert sich kaum. Lediglich im Nordseeumfeld und in Südostbayern trüben dichtere Wolken den Blick in den Himmel.

Wolkenverteilung MontagfrühDie Grafik zeigt die voraussichtliche Wolkenverteilung über Mitteleuropa in der Nacht zum Montag.

Anders sieht dies in den Alpenländern aus: Während sich mit Ausnahme der südlichen und östlichen Landesteile auch in der Schweiz meist sternklarer Himmel einstellt, liegt fast ganz Österreich unter dichten Wolken, die regional sogar schauerartigen Regen mitbringen. Nur ganz im Westen, im Arlberggebiet, bekommt man den Mond wohl auch dort zu Gesicht.

Wegen seiner geringen Höhe über dem Südhorizont wird dies allerdings nur der Fall sein, wo man einen freien und nicht von höheren Bergen verdeckten Blick nach Süden hat.

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12:43
3. Juni 2023

Nachmittags und abends
Unwetter in vielen Urlaubsregionen

Unwettergefahr am MittelmeerDie Unwettergefahr durch Gewitter ist und bleibt in vielen Ländern Südeuropas erhöht.

Rund um das Mittelmeer hat es in den vergangenen Tagen wiederholt unwetterartige Gewitter gegeben. Auch in den nächsten Tagen bleibt die Unwettergefahr in den beliebten Urlaubsländern hoch. Schuld daran ist die eingefahrene Wetterlage.

Während sich das Wetter in Deutschland sonnig und trocken gestaltet, sieht es in vielen Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer anders aus. Seit Tagen kommt es immer wieder zu heftigen Gewittern.

Örtlich standen nach ergiebigen Gewittergüssen ganze Straßen inklusive vieler Fahrzeuge unter Wasser. Das war unter anderem in Arce auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel der Fall. In Fossano südlich von Turin flutete Starkregen eine Bahntrasse.

Nach Gewitter Strasse geflutetIn Acre in Italien hat heftiger Regen Straßen überflutet.

Anderenorts bedeckten Hagelmassen Hausdächer, Gehwege und Straßen. In Fotos und Videos aus den sozialen Netzwerken sieht es teils aus wie im Winter bei Schneefall.

Betroffen von der Gewitterlage sind fast alle europäischen Mittelmeerstaaten von Spanien bis zur Türkei. Zudem kam es auch in Marokko, Algerien und Tunesien in Küstennähe zu Gewittern.

Gewitterlage hält an

In den nächsten Tagen geht es am Mittelmeer mit Blitz und Donner weiter. Das WetterRadar zeigt, wie nach sonnigen Vormittagen nachmittags immer mehr Schauer und Gewitter aufkommen. Dabei besteht weiterhin eine erhöhte Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Grund für die wiederkehrenden Unwetter ist die eingefahrene Wetterlage. Eine umfassende Hochdruckzone von Großbritannien bis zur Ukraine steht einer flachen Tiefdruckzone über dem Mittelmeer gegenüber.

Typisches Tagesgangwetter

In Südeuropa gibt es derzeit sogenanntes Tagesgangwetter. Dabei startet der Tag sonnig, zum Teil sogar wolkenlos. Durch die Sonneneinstrahlung und die dadurch aufsteigenden Luftmassen bilden sich im Tagesverlauf immer größere Quellwolken. Am Nachmittag und Abend entstehen daraus die Gewitter. Über Nacht fallen die Gewitter in sich zusammen und die Wolken lösen sich auf. Am nächsten Morgen beginnt alles von vorne.

An dieser Druckverteilung gibt es derzeit nichts zu rütteln. In der leicht tiefdruckbestimmten und feuchtwarmen Atmosphäre herrschen ideale Voraussetzungen für die Bildung von Gewittern.

Auch wenn die Regengüsse und Gewitter lokal sehr heftig ausfallen und Schäden anrichten, dürften sich die Menschen in einigen Regionen dennoch über den Regen freuen. Unter anderem in Spanien bestand nach dem trockenen Winter akuter Wassermangel. Nun werden zumindest die fast leeren Speicherseen wieder etwas gefüllt.

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11:01
3. Juni 2023

14-Tage-Wetter
Hoch bekommt "Störenfried"

Kaltlufttropfen in der HöhenwetterkarteDie Karte für Dienstag zeigt die Temperaturen in 5500 Meter Höhe. Über Sachsen ist eine Zone mit bis zu minus 20 Grad zu erkennen. Dort befindet sich ein sogenannter Kaltlufttropfen.

Nach wie vor beschert uns Hoch WIOLA meist ruhiges und sonniges Wetter. Allerdings kommt uns nächste Woche ein kleiner "Störenfried" recht nahe und löst zumindest regional gewittrige Schauer aus. Der große Regen lässt aber noch auf sich warten.

Nach einem überwiegend sonnigen und warmen Sonntag geht es zum Start in die neue Woche ruhig weiter. Sowohl im Norden als auch im Süden ziehen jedoch Wolkenfelder auf. Vom Alpenrand über München bis zum Erzgebirge bilden sich einzelne Schauer und Gewitter. Der WetterRadar-Film zeigt, wo es voraussichtlich nass wird:

Ausgelöst werden die Niederschläge durch einen sogenannten Kaltlufttropfen. Solche Kaltlufttropfen sind schwer vorherzusagen, da sie wie ein Fettauge in der Suppe in der Atmosphäre "herumeiern". Außerdem können sie auf kleinem Raum große Wetterunterschiede verursachen.

So berechnen einzelne Wettermodelle zur Wochenmitte Niederschläge bis in die mittleren Landesteile und bis in den Südwesten, andere Varianten sehen nur den äußersten Süden und Osten betroffen. Ab Donnerstag überwiegt wieder der Sonnenschein und Schauer bleiben die Ausnahme. Die Waldbrandgefahr ist verbreitet hoch.

Großfeuer in BrandenburgMehr erfahren

Das Thermometer zeigt 20 bis 27 Grad an. Von Frankfurt am Main bis Basel kann in der zweiten Wochenhälfte sogar die 30-Grad angekratzt werden. Deutlich kühler ist es bei nördlichem Wind im Nordseeumfeld und teils bei bewölktem Himmel im Südosten.

Wie lange hält sich das Hoch?

Bis zur Monatsmitte ändert sich an der Wetterlage wenig. Nach jetzigem Stand verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs von den Britischen Inseln nach Skandinavien. Auf seiner Südseite fließt weiterhin trockene Festlandsluft ein.

Der Mittelmeerraum verbleibt dagegen in einer Tiefdruckzone, die viele Schauer und teils kräftige Gewitter bringt. Diese können vorübergehend auch den äußersten Süden Deutschlands erreichen.

Szenarien Mitte JuniNach dem europäischen Wettermodell (links) hat uns das Hoch weiter fest im Griff und führt trockene Luft heran. Nach dem amerikanischen Modell (rechts) schafft es ein Tief zur Monatsmitte bis nach Deutschland. Es kann kühle Luft zu uns lenken.

Nach einem anderen Szenario teilt sich das Hoch über West- und Nordeuropa auf, sodass Tiefdruckgebiete auf Norddeutschland übergreifen können. Nicht ausgeschlossen ist, dass vorübergehend kühlere Luft einfließt. Die Schafskälte würde dann anklopfen. Größere Regenmengen sind aber nicht in Sicht.

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09:14
3. Juni 2023

WetterReporter unterwegs
Wälder erholen sich kaum

Der Zustand der Wälder hat sich nach den Dürrejahren ab 2018 kaum verbessert. Baumkrankheiten und Schädlinge sind weiterhin ein großes Problem. Der nasse Frühling hat die Situation vorübergehend etwas entspannt. Unser WetterReporter war mit einem Forstexperten im Sauerland unterwegs.

Die Wälder in Deutschland haben unter den heißen und trockenen Sommer ab 2018 stark gelitten. Fichte, Kiefer und Co. sind dadurch anfälliger für Baumkrankheiten oder den Borkenkäfer geworden. Die vielen Brände während den Hitzesommer haben den Zustand der Wälder zusätzlich verschlechtert.

BorkenkäferDer Borkenkäfer ist der gefährlichste Schädling für die Forstwirtschaft.

Wie die jüngste Waldzustandserhebung des Bundes zeigt, haben sich die Wälder seither kaum erholt. Die Kronenverlichtung ist bei allen Baumarten nach wie vor hoch. Das bedeutet, dass die Baumkronen ungewöhnlich viele Blätter oder Nadeln verlieren.

Regenreicher Frühling war hilfreich

Dank des nassen Frühlings zeigen sich die Wälder nun zumindest regional und vorübergehend wieder in üppigem Grün. Wie Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW, im Interview erklärt, kam der viele Regen insbesondere jungen Bäumen zugute.

Wald im SauerlandZwischen den abgestorbenen Bäumen wächst langsam wieder junger Wald nach.

Aber auch Fichten profitierten von der Wasserverfügbarkeit. Sie konnten mehr Harz produzieren, um sich gegen den Borkenkäfer zu wehren. Der Schädling wiederum mag nasskaltes Wetter gar nicht.

Damit sind die Startbedingungen für den bevorstehenden Sommer sicherlich besser als in anderen Jahren. Trotzdem können langanhaltende Trockenphasen diese Fortschritte wieder zunichtemachen. Bereits jetzt sind die Oberböden vielerorts wieder ziemlich trocken und die Waldbrandgefahr hoch.

Wie lange bleibt es noch trocken?Mehr erfahren
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Das Wetter in ...