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Zwei Monate nach Flut in Slowenien: Aufräumarbeiten dauern an

15:35
29. September 2023

WetterOnline vor Ort
Zwei Monate nach der Flut in Slowenien

Zwei Monate nach der Flutkatastrophe in Slowenien sind die Aufräumarbeiten noch immer im Gange. Wir berichten, wie es heute im ehemaligen Hochwassergebiet aussieht und warum die Zeit für den Wiederaufbau drängt.

Seit Anfang August kämpft Slowenien mit den Folgen einer Jahrhundertflut. Besonders am 4. August kamen dort enorme Regenmengen zusammen, die nicht ohne Folgen blieben. Mehr als zwei Drittel des Landes waren von Hochwasser oder Erdrutschen betroffen.

Es handelte sich um die schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des unabhängigen Slowenien. Mindestens fünf Menschen starben. Der Sachschaden beträgt viele Milliarden Euro, genaue Zahlen können aber auch fast zwei Monate danach noch nicht genannt werden.

Trinkwasser per Tankwagen

Die Versorgungslage ist in einigen Orten immer noch problematisch. So erfolgt die Trinkwasserversorgung teilweise weiterhin über große Tankwagen der Armee.

Auch viele Gebäude sind bislang erst notdürftig repariert. Doch der Wiederaufbau und die Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren, nicht zuletzt dank der enormen Hilfsbereitschaft der Slowenen.

Hilfe von Europa

Die EU hat dem Mitgliedsland für dieses Jahr 100 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds und für das kommende Jahr weitere 300 Millionen Euro für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur versprochen.

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Ein Großteil des Geldes wird voraussichtlich in den Flussbau fließen. Besonders wichtig für die kommenden Monate ist der Wiederaufbau von Schutzmaßnahmen und Uferbefestigungen.

Im Herbst droht viel Regen

Oktober und November sind die regenreichsten Monate in dem kleinen Land auf der Alpensüdseite. Nicht selten kommt es in dieser Zeit zu Hochwasser - bis dahin sollten also die wichtigsten Arbeiten abgeschlossen sein.

Noch ist unklar, inwieweit im Zuge der Flussbaumaßnahmen auf Renaturierung gesetzt wird. Für die Tier- und Pflanzenwelt sind renaturierte Flussverläufe sehr wertvoll. Auch die Hochwassergefahr kann dadurch teilweise sinken. Solche Maßnahmen benötigen jedoch viel Fläche und stehen damit im Konflikt mit Landwirtschaft, Wohnraum und Industrie.

Nachwehen auch in Österreich

Auch die südlichen Bundesländer des Nachbarlandes Österreich waren von dem Starkregenereignis Anfang August betroffen - allerdings weitaus weniger dramatisch.

Durch das Hochwasser in der Südsteiermark ist das Trinkwasser in manchen Gemeinden noch immer verunreinigt und darf nicht getrunken werden. Das Bundesheer konnte erst vor zwei Wochen seinen Katastropheneinsatz in der Region beenden.

Die Flut nahm zudem Einfluss auf Entscheidungen beim örtlichen Hochwasserschutz. Da unter anderem ein Damm bei Klagenfurt am Wörthersee zu brechen drohte, werden sämtliche Schutzbauten erneut überprüft und gegebenenfalls nachgebessert.

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