Nach den verheerenden Unwettern im österreichischen Kärnten gibt es in einigen Hochwassergebieten nun Entwarnung. Der Pegel des beliebten Wörthersees bleibt jedoch auf Rekordniveau. Dort wurde sogar ein Fahrverbot für Boote verhängt.
Der Süden Österreichs ist in der vergangenen Woche von schweren Unwettern heimgesucht worden. In Kärnten und der Steiermark kam es zu zahlreichen Überschwemmungen, Murenabgängen und Hangrutschungen. Mittlerweile hat sich die Lage etwas beruhigt.
Schon gewusst?
In der Geologie gibt es eine klare Unterscheidung zwischen Hangrutsch und Mure. Bei einem Wassergehalt von mindestens 40 Prozent spricht man von einer Mure. Liegt der Wasseranteil bei unter 40 Prozent, wird das Ereignis als Hangrutsch bezeichnet. Außerdem wird bei Hangrutschungen das Material meist nur wenige Meter bis maximal 100 Meter bewegt, bei Muren aber deutlich weiter.
Am Wörthersee entspannt sich die Lage kaum. Der größte See Kärntens steht derzeit unter Beobachtung. Laut Daten des Hydrographischen Dienstes ist der Pegel des Wörthersees derzeit so hoch wie noch nie in einem August in den letzten 33 Jahren.
Seinen höchsten Wasserstand erreicht der Wörthersee meist im November oder Ende Februar. Dieses 10- bis 30-jährliche Hochwasser dürfte an der Messstation in Pörtschach einen neuen Rekord darstellen.
Wegen einer möglichen Unterspülung der Bucht wurde der Bereich um das bei Touristen beliebte Strandbad gesperrt. Außerdem wurde ein Verbot für Motorboote verhängt, da Gegenstände ins Wasser gespült wurden.
Schäden in Millionenhöhe
Die Donau Versicherung rechnet nach den Unwettern in Kärnten mit Schäden von bis zu zehn Millionen Euro. In der Steiermark geht man derzeit von einer Schadenssumme von rund drei Millionen Euro aus. Das volle Ausmaß wird sich aber erst nach Abschluss der Aufräumarbeiten zeigen.
Noch schlimmer ist die Lage in Slowenien. Nach den katastrophalen Überschwemmungen spricht die Regierung von Schäden in Milliardenhöhe. Während die Aufräumarbeiten andauern, besteht auch dort weiterhin große Gefahr durch zahlreiche Erdrutsche.
Weiterer Regen droht
Am Mittwochnachmittag sind in Kärnten, der Steiermark sowie auch in Slowenien ein paar gewittrige Regenschauer zu erwarten. Dabei gehen meist Regenmengen von 10 bis 25 Liter pro Quadratmeter nieder. Einzelne Schauerzellen können auch mehr Regen bringen, wie auch die Vorhersage im WetterRadar zeigt.