Der Winter 2023/24 geht als ungewöhnlich mild und sehr nass in die Klimageschichte ein. Winterliche Witterungsabschnitte mit Schnee und Eis blieben die Ausnahme.
Auch wenn sich der Winter 2023/24 über weite Strecken nass und mild präsentierte, war er unterm Strich überaus facettenreich: So fiel Anfang Dezember in Südbayern ein halber Meter Schnee. Mitte Januar gab es sogar im sonst schneearmen Köln am Rhein eine 10 Zentimeter dicke Schneedecke.
Dennoch konnten diese Episoden nicht über das teils extrem milde Wetter hinwegtäuschen, das diesen Winter überwog. Am Ende schlägt mit einem Mittel von plus 4,1 Grad der drittmildeste Winter seit Aufzeichnungsbeginn zu Buche.
Rekordverdächtige Niederschläge
Hervorstechend waren auch die großen Niederschlagsmengen. In weiten Teilen Norddeutschlands fiel rund das Doppelte des für die Jahreszeit typischen Niederschlags. In Bremen sowie in Hannover wurde mit rund 300 Litern pro Quadratmeter im Winter noch nie seit Messbeginn eine so hohe Niederschlagsmenge registriert.
Vor allem Niedersachsens Flüsse führten wochenlang Hochwasser. Die Böden waren vollständig durchnässt und konnten keinen weiteren Regen mehr aufnehmen. Wiesen und Ackerflächen verwandelten sich zeitweise in ausgedehnte Seenlandschaften.
Am trockensten war es mit weniger als 150 Litern Regen östlich des Pfälzerwaldes und im Breisgau. Insgesamt geht der Winter jedoch deutschlandweit als einer der nassesten seit Beginn der Aufzeichnungen in die Wettergeschichte ein.
Sonnenstunden ungleich verteilt
Mit weniger als 90 Sonnenstunden in den letzten drei Monaten war das Defizit besonders rund um Hamburg groß. Vor allem der Februar brachte im gesamten Nordwesten Deutschlands nicht einmal die Hälfte der durchschnittlichen Sonnenstunden zustande.
Anders in Teilen Süddeutschlands: Von der Schwäbischen Alb bis nach Oberbayern war sowohl der Februar als auch der Gesamtwinter durchaus sonnig. In München gab es mit rund 280 Sonnenstunden im Winter etwa dreimal so viele wie in Hamburg.