Wälder erholen sich kaum - WetterReporter mit Forstexperte unterwegs
06:38
4. Juni 2023
WetterReporter unterwegs
Wälder erholen sich kaum
Der Zustand der Wälder hat sich nach den Dürrejahren ab 2018 kaum verbessert. Baumkrankheiten und Schädlinge sind weiterhin ein großes Problem. Der nasse Frühling hat die Situation vorübergehend etwas entspannt. Unser WetterReporter war mit einem Forstexperten im Sauerland unterwegs.
Die Wälder in Deutschland haben unter den heißen und trockenen Sommern ab 2018 stark gelitten. Fichte, Kiefer und Co. sind dadurch anfälliger für Baumkrankheiten oder den Borkenkäfer geworden. Die vielen Brände während der Hitzesommer haben den Zustand der Wälder zusätzlich verschlechtert.
Der Borkenkäfer ist der gefährlichste Schädling für die Forstwirtschaft.
Wie die jüngste Waldzustandserhebung des Bundes zeigt, haben sich die Wälder seither kaum erholt. Die Kronenverlichtung ist bei allen Baumarten nach wie vor hoch. Das bedeutet, dass die Baumkronen ungewöhnlich viele Blätter oder Nadeln verlieren.
Regenreicher Frühling war hilfreich
Dank des nassen Frühlings zeigen sich die Wälder nun zumindest regional und vorübergehend wieder in üppigem Grün. Wie Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW, im Interview erklärt, kam der viele Regen insbesondere jungen Bäumen zugute.
Zwischen den abgestorbenen Bäumen wächst langsam wieder junger Wald nach.
Aber auch Fichten profitierten von der Wasserverfügbarkeit. Sie konnten mehr Harz produzieren, um sich gegen den Borkenkäfer zu wehren. Der Schädling wiederum mag nasskaltes Wetter gar nicht.
Damit sind die Startbedingungen für den bevorstehenden Sommer sicherlich besser als in anderen Jahren. Trotzdem können langanhaltende Trockenphasen diese Fortschritte wieder zunichtemachen. Bereits jetzt sind die Oberböden vielerorts wieder ziemlich trocken und die Waldbrandgefahr hoch.