Im Januar hat eine kolossale unterseeische Eruption das Südsee-Archipel Tonga erschüttert. Eine gigantische Aschewolke stieg auf. Forscher bestätigen nun: Sie erreichte eine Rekordhöhe.
Der gewaltige Vulkanausbruch in Tonga Anfang diesen Jahres hat die höchste jemals auf der Erde gemessene Aschewolke erzeugt. Die Eruptionssäule drang mit 58 Kilometern sogar bis in die sogenannte Mesosphäre vor.
Diese ersten Erkenntnisse konnten jetzt Forscher der Universität Oxford mit einem bestimmten Messverfahren bestätigen. Die Forschungsarbeit, an der auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften in München beteiligt war, wurde in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.
Messverfahren bestätigt Höhenrekord
Bislang fehlte den Wissenschaftlern aber die Bestätigung der Messmethode. Die von Wettersatelliten alle zehn Minuten aufgenommenen Bilder, durch die die schnellen Änderungen der Entwicklung der Wolkenformation dokumentiert wurden, machten das mit dem Phänomen dieses sogenannten Parallax-Effekts nun möglich.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Wolke an ihrer Spitze eine Höhe von 58 Kilometern erreichte. Dies ist deutlich höher als vorangegangene Rekordhalter. Die zuvor höchste bekannte Eruptionssäule, die mit Satelliten vermessen wurde, hatte 1991 der Vulkan Pinatubo auf den Philippinen hervorgebracht. Sie reichte bis in 40 Kilometer Höhe. Die Wolke des El Chichón in Mexiko stieg 1982 etwa 31 Kilometer in die Höhe.