Sommersonnenwende naht - Noch nimmt die Tageslänge zu
18:51
2. Juni 2023
Sommersonnenwende naht
Noch nimmt die Tageslänge zu
Zur Sommersonnenwende am 21. Juni steht die Sonne auf Sylt fast 17 1/2 Stunden über dem Horizont. In Oberstdorf im Allgäu sind es nicht mal volle 16 Stunden.
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende. Bis zu diesem Tag nimmt die lichte Tageslänge noch zu. Dann kehren sich die Vorzeichen um, und die Tage werden wieder kürzer.
Mit dem Juni hat nun der hellste Monat des Jahres begonnen. In den nördlichen Landesteilen wird es selbst nachts nicht mehr vollständig dunkel. Dort ist jetzt die Zeit der "Weißen Nächte". Der Grund dafür: Im äußersten Norden sinkt die Sonne nach fast 17 1/2 Stunden lichten Tages nur wenig unter den Horizont und geht schon nach knapp 6 1/2 Stunden wieder auf.
Etwas weiter nördlich, im Süden Schwedens und Norwegens, bleibt es so hell, dass sogar kaum noch Sterne zu sehen sind. Und in Nordskandinavien, nördlich des Polarkreises, geht die Sonne gar nicht mehr unter. Dort kann man rund um die Sommersonnenwende die Mitternachtssonne bewundern.
Ganz anders sieht es im Süddeutschland aus. Dort wird es für immerhin ein bis zwei Stunden richtig dunkel und am Alpenrand bringt es der lichte Tag nur auf eine Dauer von knapp 16 Stunden, also fast 1 1/2 Stunden weniger als auf Sylt oder in Flensburg.
Die Tage werden bald wieder kürzer
Zudem beträgt die Zunahme der Tageslänge vom Monatsanfang bis zur Sonnenwende am 21. Juni dort nur noch eine Viertelstunde, an der Grenze zu Dänemark sind es immerhin 23 Minuten. Anschließend werden die Tage wieder kürzer, wenn auch zunächst kaum merklich. So gehen auf Sylt bis zum Monatsende gerade mal 5, in Oberstdorf sogar nur 2 Minuten Sonnenlicht "verloren".
Die Grafik zeigt, um wie viele Minuten das Tageslicht bis zum 21. Juni noch zunimmt und wie viele Minuten danach bis zum Monatsende wieder "verloren" gehen.
Doch warum ist es im Sommerhalbjahr im Norden überhaupt länger hell als im Süden und im Winterhalbjahr genau umgekehrt?
Wie die Jahreszeiten entstehen
Ursache ist die Neigung der Erdachse zur Sonne, denn die Erde steht quasi schief im All. Während die Sonne in unserem Winter der Südhalbkugel unseres Planeten zugewandt und dort daher Sommer ist, steht sie in unserem Sommerhalbjahr nördlich des Äquators. Dann ist auf der Südhalbkugel der Erde Winter und in den Nordpolargebieten wird es nachts nicht mehr dunkel. In Polnähe geht die Sonne sogar gar nicht mehr unter.
Bis zur Sommersonnenwende, am 21. Juni, dehnt sich diese Zone mit Mitternachtssonne südwärts bis zum Polarkreis aus. Je näher ein Ort also am Polarkreis liegt, desto heller bleiben auch die Nächte im Sommer. In Deutschland steht die Sonne an diesem Tag in Flensburg etwa 75 Minuten länger über dem Horizont als in Berchtesgaden.
Nur rund um die Tag-und-Nacht-Gleichen im Herbst und im Frühling steht die Sonne überall gleich lang über und unter dem Horizont. Die Tageslänge beträgt dann weltweit - außer an den Polen - 12 Stunden.