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So launisch wie ein April - Mai brachte große Wetterkontraste

18:24
30. Mai 2023

Launischer Wonnemonat
Rückblick: Große Wetterkontraste im Mai

Mailaunen

Der Mai hat sich in diesem Jahr vom Wetter her für viele eher wie ein April angefühlt. Zwar lagen die Durchschnittstemperaturen genau im Klimamittel, doch bei Sonne und Regen gab es enorme Gegensätze.

Große Wetterkontraste haben das Wetter im Mai 2023 geprägt. Vor allem Regen und Sonne waren sehr ungleich verteilt. Dagegen blieben die Temperaturen trotz mehrerer großer Sprünge im Mittel genau im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.

Dass viele den Mai trotz einer Durchschnittstemperatur von 13,1 Grad wohl eher als kühl in Erinnerung behalten werden, liegt vor allem daran, dass er in diesem Jahr nur wenige sogenannte Sommertage mit Höchsttemperaturen von 25 Grad und mehr zu bieten hatte. Zudem dämpfte vor allem im Norden nicht selten ein unangenehm kühler Wind das Temperaturempfinden.

Wärmster Ort war Waghäusel-Kirrlach nahe Karlsruhe wo am 22. mit 29,9 Grad die 30-Grad-Marke knapp verfehlt wurde. Allerdings blieb die sommerliche Wärme nur kurz und wurde rasch wieder von kräftigen Gewittern und kühlerer Luft aus Norden verdrängt.

Auch laue Nächte blieben die Ausnahme. Dagegen gab es vor allem im Norden Anfang des Monats regional sogar noch Nachtfrost: Am kältesten war es in der Kleinstadt Barth im Norden Mecklenburg-Vorpommerns am 4. Mai mit minus 3,2 Grad. Am Boden wurden im Norden und Osten Anfang des Monats sogar wiederholt Tiefstwerte um minus 5 Grad erreicht.

Vor allem in Alpennähe sehr nass

Neben dem nur tageweise auch mal sommerlichen Temperaturniveau, schlug vor allem im Westen und Süden auch häufig sehr wechselhaftes Wetter mit zahlreichen Regentagen zu Buche. Am nassesten war es im nordrhein-westfälischen Sauerland, im Schwarzwald, in der Schwäbischen Alb und recht verbreitet in Alpennähe.

So kamen in diesen Regionen auch dank erster, kräftiger Sommergewitter vielfach 70 bis über 100, direkt am Alpenrand örtlich sogar über 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Deutschlandweit reichte es dagegen im Schnitt nur für 45 Liter, was etwa zwei Dritteln des Klimamittels entspricht.

Am trockensten blieb es in Teilen der Pfalz, vor allem aber im Nordosten des Landes. Besonders östlich der Elbe fielen oft nur 5 bis 15 Liter Regen pro Quadratmeter. In Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns reichte es regional sogar für nicht mal 5 Liter pro Quadratmeter. Dort herrscht bereits wieder große Trockenheit mit Waldbrandgefahr.

Großes Sonnenscheinplus im Nordosten

Entsprechend häufig ließ sich in diesen Gebieten auch die Sonne blicken. So konnten an der vorpommerschen Ostseeküste bis zu 340 Sonnenstunden und damit fast ein Drittel mehr Sonnenschein als im Klimamittel verzeichnet werden. Am trübsten zeigte sich dagegen der äußerste Süden des Landes, wo es regional kaum für 200 Stunden mit Sonne reichte.

Bundesweit wurden durchschnittlich 244 Sonnenstunden registriert, was einem Plus von rund 33 Sonnenstunden gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre entspricht.

Ausgangslage für den Sommer uneinheitlich

Interessant ist nun die Ausgangslage für den kommenden Sommer: Während die Trockenheit im Nordosten aufgrund der spärlichen Regenfälle der jüngsten Zeit schon wieder fast kritische Ausmaße erreicht, starten weite Teile des Westens und Südens mit einer recht ausgewogenen Wasserbilanz in Böden, Flüssen und Seen.

Das war im vergangenen Jahr noch ganz anders, im Laufe des Sommers führten viele Flüsse und Seen teils dramatisches Niedrigwasser.

Niedrigwasser in Gewässern

+ 6

Obwohl sich für die erste Junihälfte nun keine nennenswerten Niederschläge mehr abzeichnen, dürfte eine rasche Wiederkehr der Dürre im südlichen Mitteleuropa auf absehbare Zeit nicht zu befürchten sein. Dies gilt umso mehr, als sich vorläufig auch noch keine Hitze abzeichnet.

Im Nordosten dürfte sich die Lage dagegen weiter zuspitzen. Dort wird schon jetzt dringend viel Regen gebraucht. Doch ein Umschwung der trockenen Großwetterlage ist nicht in Sicht, und so steuern die betroffenen Regionen wohl unweigerlich auf einen weiteren Dürresommer zu. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens das Temperaturniveau insgesamt moderat bleibt.

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