Seltenes Wüstenphänomen in Kalifornien - Superblüte begeistern Zehntausende
16:30
22. April 2023
Seltenes Wüstenphänomen
"Superblüte" in Kalifornien
Ein regenreicher Winter hat im US-Bundesstaat Kalifornien für ein eher seltenes Naturspektakel gesorgt. Die sogenannte "Superblüte" begeistert derzeit Zehntausende Schaulustige. Das hat Folgen.
Mehrere Zehntausend Menschen sind in den vergangenen Wochen nach Kalifornien gereist, um ein beeindruckendes Naturschauspiel zu erleben. Dort findet gerade die "Superblüte" statt, ein seltenes Naturphänomen in der Wüste, welches nur alle paar Jahre vorkommt.
Die Superblüte ist ein besonderes Ereignis, bei dem zahlreiche Wildblumen in einer normalerweise kargen und trockenen Gegend zu blühen beginnen. Die Samen der Blumen sind meist von einer dicken Schale umgeben. Dadurch können sie lange im Wüstenboden überdauern.
Auf Trockenheit folgte ein nasser Winter
Verantwortlich für das diesjährige Farbenspiel war ein nasser Winter. Zahlreiche Wetterfronten von Tiefdrucksystemen brachten der Westküste der USA viel Regen und Schnee. Entlang dieser Fronten bildeten sich atmosphärische Flüsse.
Dabei handelt es sich um schmale Bänder, die sehr feuchte und warme Luftmassen über weite Strecken in der Atmosphäre transportieren. Die feuchte Luft in dieser Region stammt meist aus dem Seegebiet um Hawaii, weshalb das Wetterphänomen auch "Pineapple Express", zu Deutsch "Ananasexpress" genannt wird.
Der niederschlagsreiche Winter hat die schwere Dürre in Teilen der Westküste der USA inzwischen deutlich gemildert. Neben Schneerekorden in der Sierra Nevada sorgten die Niederschläge nun für eine Superblüte von Millionen von Wildblumen.
Durch den intensiven Regen konnten die Samen keimen. Bei der Aufnahme von Wasser quellen sie auf und sprengen die Schale. Mit der Frühlingswärme schreitet das Wachsen weiter voran. Seit Ende Februar färben die Blumen die Landschaft bunt.
Chaos verhindern
Zuletzt gab es die Superblüte im Jahr 2019. Damals wurden innerhalb weniger Tage viele Blumen von Zehntausenden Schaulustigen zerstört. Einige Stellen der zertrampelten Wege haben sich bis heute nicht erholt und sind immer noch kahl.
Um Schäden in diesem Jahr zu vermeiden, wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Dazu gehört die vollständige Sperrung wichtiger Blühflächen. Auch eine kurzzeitige Begrenzung der Besucherzahlen musste im Walker Canyon im Antelope Valley verhängt werden.
Die Superblüte dauert derzeit noch an. Allerdings hält sie insgesamt meist nur wenige Wochen an und kann je nach Region zwischen Februar und Mai bewundert werden.