Rückblick Sommer 2023 - "Achterbahnsommer" mit vielen Unwettern
16:15
31. August 2023
Rückblick Sommer 2023
"Achterbahnsommer" mit vielen Unwettern
Der Sommer 2023 reiht sich in eine ganze Serie überdurchschnittlich warmer Sommer ein. Phasen mit großer Hitze wechselten sich mit feuchten und kühlen Witterungsabschnitten ab. Dabei gab es auch wiederholt schwere Unwetter.
Mit 18,6 Grad ist der Sommer 2023 in Deutschland ein Grad wärmer gewesen als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Er war zugleich der neunte Sommer mit überdurchschnittlichen Temperaturen in Folge. Trotzdem blieb er dank mehrerer nasskühler Phasen deutlich hinter den Rekordsommern 2018, 2019 und 2022 zurück.
Vor allem im Südwesten Deutschlands bescherte bereits der Juni eine Vielzahl heißer Tage mit Höchstwerten deutlich über 30 Grad. In den anderen Landesteilen startete die Sommerwärme zunächst moderat, bevor sich schließlich auch dort zumeist warmes Badewetter durchsetzen konnte.
Hitze und kühle Phasen wechselten sich ab
Einer ausgeprägten Hitzewelle im ersten Julidrittel folgte in den meisten Landesteilen ein Absturz auf wechselhaftes und in der zweiten Monatshälfte sogar kühles Atlantikwetter. Dabei entluden sich vor allem im Süden teils heftige Gewitter. In der letzten Juliwoche fielen bei leichtem Frost auf der Zugspitze sogar 10 Zentimeter Schnee.
Auch der August startete zunächst unterkühlt mit vielen Wolken und häufigen Regengüssen, bevor eine neue Hitzewelle heranschwappte. Diesmal hatte das Sommer-Comeback feuchte und daher sehr schwüle Mittelmeerluft im Gepäck.
Wiederum mit teils schweren Unwettern, die vor allem im Süden Deutschlands wüteten, ging die Hitze im letzten Monatsdrittel zu Ende. In Bayern löste nachfolgender und lang anhaltender Dauerregen an vielen Flüssen sogar Hochwasser aus. Wie schon während der kühlen Phase im Juli fiel in den Hochlagen der Alpen erneut reichlich Schnee.
Heißester Ort des Sommers war die Gemeinde Möhrendorf bei Erlangen in Bayern, wo am 15. Juli 38,8 Grad registriert wurden. Am kältesten war es mit minus 0,7 Grad am Morgen des 3. Juni im sächsischen Sohland östlich von Dresden.
Die im Flächenmittel leicht überdurchschnittliche Niederschlagsbilanz geht vor allem auf Regen- und Gewittergüsse im August zurück. Während dabei am Alpenrand vor allem wegen schwerer Unwetter, zuletzt aber auch infolge lang anhaltenden Dauerregens fast 600 Liter pro Quadratmeter zusammenkamen, blieb es mit nur rund 200 Litern im Nordosten vergleichsweise trocken.
Die befürchtete Dürre blieb aus
Auch beim Sonnenschein kann sich der Sommer 2023 sehen lassen: Mit rund 720 Stunden schien die Sonne von Juni bis August landesweit überdurchschnittlich oft. Das Mittel der vergangenen 30 Jahre liegt bei etwas mehr als 650 Stunden.
Spitzenreiter waren die Gebiete vom Hochrhein bis zum Chiemgau im Süden des Landes, wo bis zu 800 Sonnenstunden registriert wurden. Am häufigsten bewölkt zeigte sich der Himmel dagegen mit weniger als 700 Sonnenstunden am Niederrhein sowie in Odernähe.
Der zu Beginn des Sommers noch vielfach befürchtete weitere Dürresommer blieb jedenfalls glücklicherweise aus. Stattdessen zeigt sich die Natur nun - an der Schwelle zum Herbst - fast landesweit in frischem, saftigem Grün und die meisten Gewässer sind gut gefüllt.