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Rückblick Februar 2022 - Sehr mild und sehr nass

19:49
28. Februar 2022

Rückblick
Februar 2022: Sehr mild und sehr nass

Ein Mann watet mit Gummistiefeln durch das Wasser. Noch sind viele Felder und Wiesen überschwemmt und nicht alle Straßen wieder trocken. Teils stürmisches Wetter mit milder Luft und viel Regen haben den Februar geprägt. Vor allem im Norden wurden zahlreiche Felder von Hochwasser überflutet. - © dpa

Der nächste sehr milde Monat: Der Februar 2022 gehört zu den wärmsten der letzten 30 Jahre. Dazu fiel wenig Schnee, dafür aber umso mehr Regen. Gebietsweise kam das 2 bis 4-fache der durchschnittlichen Monatsmenge zusammen.

Der Februar 2022 ist ausgesprochen mild und nass ausgefallen. Nach einem bereits milden Januar präsentierte sich der Folgemonat noch wärmer. Mit einem landesweiten Durchschnittswert von plus 4,4 Grad war er knapp drei Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Ein Hauch von Frühling mit zweistelligen Plusgraden wehte vor allem um die Monatsmitte herum durchs Land. Die höchste Temperatur mit 17,3 Grad wurde am 18. Februar in Metzingen südöstlich von Stuttgart verzeichnet.

Temperaturmittel im Februar 2022Im vergangenen Jahr war der Februar spürbar kälter. Dieses Jahr ist er vergleichbar mit den Februarmonaten von 2014 und 1998. Noch milder war er in den Jahren 2020, 2002 und 1995.

Der Februar in Bildern

+ 21

Nur zeitweise Wintergefühle

Dennoch trat in den Nächten zumindest phasenweise Frost auf. Die meisten Nachtfröste gab es im Süden und in der Mitte des Landes. In den Mittelgebirgs- und Alpenregionen zählte man 15 bis 27 Tage mit nächtlichen Minusgraden. Dauerfrost herrschte dagegen nur in den höheren Lagen.

Vor allem zur Monatsmitte war es in den Nächten sehr frisch. In eine solche Phase fiel auch der kälteste Tag, der 14. Februar, als in Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen minus 13,7 Grad registriert wurden. Auf der Zugspitze zeigte das Thermometer am 12. des Monats minus 18,2 Grad an. Zum Monatsende sanken die Temperaturen bei sternklarem Himmel auf Tiefstwerte bis minus 5 Grad, am Alpenrand sogar bis minus 12 Grad.

Fast landesweit Frost und Reif

+ 6

Schnee fiel dagegen im Februar vielerorts gar nicht. Nur in den höheren Lagen gab es zeitweise Flockenwirbel, vor allem in den ersten Tagen des Monats.

Atlantiktiefs dominieren

Kaltluft konnte sich nie längere Zeit durchsetzen, stattdessen lenkten Atlantiktiefs immer wieder milde und wolkenreiche Meeresluft zu uns. Diese entwickelten sich besonders vom 16. bis zum 19. Februar zu starken Stürmen, die auch schwere Schäden hinterließen, wie etwa die Orkane YLENIA und ZEYNEP. An der Nordseeküste löste der ruppige Wind mehrere Sturmfluten aus, vor allem Hamburg war davon betroffen.

Die meisten Sturmtage mit Windstärke 8 und darüber wurden an den Küsten und in den Hochlagen gezählt, etwa 10 Tage waren es auf den ostfriesischen Inseln.

Orkan ZEYNEP wütet in Europa

+ 15

Regional enorme Regenmengen

Die Tiefs brachten auch jede Menge Niederschlag, von dem das meiste als Regen herunter kam. Im Landesdurchschnitt fiel mit 80 Liter pro Quadratmeter rund zwei Drittel mehr als im langjährigen Mittel (rund 53 Liter).

Besonders regenreich verlief der Monat jedoch im Norden, Nordwesten und in den Mittelgebirgen. Mancherorts kam dort drei- bis fünfmal so viel Niederschlag zusammen, wie eigentlich im Spätwintermonat üblich ist. Örtlich gingen mehr als 200 Liter pro Quadratmeter nieder. So fielen in Braunlage im Harz 318, in Wipperfürth östlich von Köln knapp 250 oder in Hasenkrug nordwestlich von Lübeck 211 Liter pro Quadratmeter.

Niederschlagsmittel im Februar 2022Der Februar 2020 war deutlich nasser als im langjährigen Durchschnitt. Noch mehr Niederschlag fiel vor 2 Jahren.

Den meisten Regen hatten die Sturmtiefs kurz vor dem drittem Februarwochenende im Gepäck. Viele kleinere Flüsse führten in der Folge Hochwasser. Vom nördlichen Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein standen Felder tagelang unter Wasser.

OrteNiederschlagsmenge
Braunlage (Harz)318 l/m²
Zugspitze (Alpen)310 l/m²
Wernigerode-Schierke (Harz)273 l/m²
Suhl (Thüringer Wald)264 l/m²
Meinerzhagen-Redlendorf (Sauerland)256 l/m²

Doch einige Regionen bekamen auch deutlich weniger Regen als im Klimamittel ab. Am trockensten blieb es an den windabgewandten Seiten von Mittelgebirgen, wie etwa dem Harz und der Schwäbischen Alb, aber auch in Teilen Süddeutschlands schneite oder regnete es teils weniger als im Durchschnitt der Jahre.

Rund um Straubing in Niederbayern beispielsweise wurden nur knapp 20 Liter pro Quadratmeter gemessen, das ist nicht mal die Hälfte des mittleren Monatsniederschlags. Ähnlich sah es in Südbaden, in Rheinhessen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts aus, wo nur 40 bis 70 Prozent der üblichen Februar-Regenmenge registriert wurden.

Besonders im Süden viel Sonnenschein

Die Sonne schien den Monat über besonders in Teilen Nord- und Ostdeutschlands sowie in einigen Mittelgebirgsregionen nur selten. Verantwortlich dafür war die wolkenreiche Meeresluft und Hochnebel. Erste zum Monatsende bescherte Hoch KAI auch diesen Landesteilen viel blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.

Über deutlich freundlicheres Wetter durfte man sich hingegen vom Oberrhein bis nach Niederbayern freuen. Dort gab es örtlich mehr als 120 Sonnenstunden.

Sonnenscheindauer im Mittel Februar 2022Die Sonnenscheindauer lag im Landesmittel mit rund 85 Sonnenstunden etwas über dem Durchschnitt.
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